Box Office: Die erfolgreichsten Filme 2015 in China

Der chinesische Kinomarkt ist schon seit einigen Jahren in aller Munde. Im Februar 2015 ist am chinesischen Box Office mit Einnahmen von 650 Millionen Dollar sogar erstmals mehr Geld umgesetzt worden als im selben Zeitraum in Nordamerika (640 Millionen Dollar). Der erfolgreichste Film 2014 in China, Michael Bays „Transformers: Ära des Untergangs“, spielte dort 301 Millionen Dollar ein, also gut 55 Millionen mehr als in den USA und Kanada. Zuletzt sorgte Alan Taylors kommerziell schon als gescheitert angesehener „Terminator: Genisys“ im größten Land der Erde für Furore, weil der im Westen hinter den Erwartungen gebliebene Sci-Fi-Actioner in China plötzlich mehr als 100 Millionen Dollar generierte (in Nordamerika nur 89,7 Millionen Dollar) und dort immer noch auf Platz 1 der Kinocharts steht. Somit ist die zuvor sehr fragliche „Terminator“-Fortsetzung jetzt zumindest aus kaufmännischer Sicht wieder denkbar.

Wir blicken in diesem Special einmal konkret auf den chinesischen Markt. Welche 30 Filme haben 2015 bisher das meiste Geld (in US-Dollar) eingespielt? Unter den Top 30 befinden sich immerhin zehn Hollywood-Produktionen. Der Spitzenreiter „Fast And Furious 7“ spielte 390 Millionen Dollar ein – zum Vergleich der Dimensionen: Der im Moment erfolgreichste Film der vergangenen zwölf Monate in Deutschland, „Honig im Kopf“, generierte hierzulande gerade einmal rund 65 Millionen Dollar (bei 7,2 Millionen Zuschauern).

Veränderungen im Markt begünstigen die Lage für alle Parteien. Die früher sehr scharf reglementierende und den eigenen Filmmarkt schützende chinesische Regierung lockert gerade ihre Beschränkungen für ausländische Filme, um sich ein Stück vom großen internationalen Kuchen abzuschneiden. Dafür werden die diese Produktionen geschröpft, die Verantwortlichen erhalten nur 25 Prozent der Ticket-Einnahmen (bei chinesischen Filmen: 43 Prozent). Bis 2017 dürfen pro Jahr 34 importierte Werke gezeigt werden, vor zwei Jahren waren es gar nur 20. Diese können aber nicht jeder Jahreszeit gespielt werden: In den Ferienmonaten im Sommer haben es ausländische Filme schwer, überhaupt aufgeführt zu werden, um die chinesischen Kinder und Jugendlichen vor amerikanischem Gedankengut zu schützen. Auch das soll sich bessern. Kein Wunder also, dass immer mehr amerikanische Großproduktionen mit Blick auf den chinesischen Markt entstehen (so zum Beispiel aktuell auch „Pacific Rim 2“, der überhaupt nur durch das starke China-Geschäft möglich wurde).