In Evas Arbeitszimmer steht eine Sandkiste. Was ihre Finger darin zeichnen, bleibt sichtbar – Worte jedoch verschwinden. Das seelische Trauma, mit dem sie sich beschäftigt, verhindert einen fließenden Ausdruck von Gefühlen und Erinnerungen. Die Geschichten ihrer Patient*innen, gezeichnet von Kriegen und Naturkatastrophen, scheinen sich mit ihrem eigenen Erleben zu vermischen. Die Bilder im Sand verbinden sich mit Fragmenten persönlicher und historischer Erinnerung. Aus dieser stillen Auseinandersetzung entsteht eine Erkundung psychischer Wunden – individueller wie kollektiver. Denn Traumata betreffen nicht nur einzelne Menschen: Sie wirken weiter, werden vererbt und schreiben sich in das kollektive Gedächtnis ein.