Unter dem Motto „Sturmfrei in Hausen“ treffen sich sieben Frauen zu einer Seminar-Woche in einem idyllischen Bauernhaus, um dem Alltag zu entfliehen und das Leben neu zu entdecken. Anfänglich scheint alles perfekt: Sie singen am Lagerfeuer, baden im Weiher, grillen, trinken Wein und diskutieren über Themen wie Wechseljahre, offene Beziehungen und Schönheitsideale. Doch die Harmonie wird bald durchbrochen. Nach mysteriösen Träumen von einer Sängerin tauchen unerwartet Franzis (Mira Gittner) Bruder Karsten (Thomas Bastkowski) und ihr Vater Erich (Herbert Fischer) auf, und ein harmloses Kuchenessen eskaliert in einen Familienstreit. Spannungen steigen, als Misstrauen und Konflikte die Gruppe spalten. Wer trägt die Verantwortung für das chaotische Waldbaden? Wer hat das belastende Video von Luisa (Amelie Köder) aufgenommen? Und was steckt hinter den Pillen, die Franzi verteilt hat?
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Überall gibt es ein Hausen
Kollektives Sturmfrei
Von Christoph Petersen
Man mag von ihnen halten, was man will, aber die Filme des 2022 verstorbenen Regisseurs Roland Reber sind definitiv einzigartig. In Gemeinschaft mit dem von ihm selbst begründeten Künstler*innen-Kollektiv wtp schuf er radikal-artifizielle Kinoexperimente wie „24/7 - The Passion Of Life“ oder „Mein Traum oder Die Einsamkeit ist nie allein“, in denen hochtrabende Theatralik auf einen billigen Do-It-Yourself-Gestus, identitätstheoretisches Philosophie-Proseminar auf küchenpsychologische Selbstanalyse und ein sexpositives feministisches Manifest auf ausgestellte Altherrenfantasien prallen. Die Erkenntnis von „Engel mit schmutzigen Flügeln“ lautet schließlich nicht von ungefähr gleichermaßen tiefschürfend wie banal: „Ich ficke, also bin ich“. Und für „Der Geschmack von Leben“ wurde direkt ein Porzellanpenis mit Strohhalm in der Harnröhre als Plakatmotiv gewählt. Sechs Jahre nach seinem letzte