Gran Torino
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Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Dieser Mann ist eine lebende Legende vor und hinter der Kamer. Gran Torino ist mit Abstand der Beste Film, den ich seit längerem gesehen habe. Alleine die sarkastischen Sprüche(die man von Clint aus den DirtyHarry Reihen oder Italo Western kennt)sind es wert sich diesen Film anzusehen. Einfach klasse !
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Eine Glanzleistung des kompletten Teams.

Die musikalische Untermahlung, sowie die schauspielerische Leistung und die Kameraführung machen diesen Film zu etwas ganz besonderem.

Die Geschichte fesselt den Zuschauer bis zum Schluss an den Kinosessel und auch nach dem Ende bleibt etwas haften, dass den ganzen Abend bleibt.



Prädikat: Sehr zu empfehlen
Critics
Critics

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3,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Walt Kowalski (Clint Eastwood) ist ein ehemaliger Vietnam Veteran, der in Einsamkeit lebt: Seine Kinder sind nicht sonderlich an ihm interessiert und auch die Enkelin hat es nur darauf abgesehen, sein Hab und Gut zu bekommen, wenn er irgendwann mal diese Welt verlässt. Zu allem Überfluss ziehen Koreaner direkt neben seinem Haus ein. Anfänglich steht er ihnen mit Verachtung gegenüber, mit der Zeit jedoch entwickelt sich eine immer innigere Freundschaft zwischen ihm und der koreanischen Familie. Besonders den jungen Thao (Bee Vang) hat er in sein Herz geschlossen.

Als er letztendlich erfährt, dass dieser große Probleme mit einer Jugendgang hat, beschließt er zu helfen.



Über Clint Eastwoods Regiearbeit lässt sich streiten. "Million Dollar Baby" beherrschte es zwar, im Zuschauer die tiefsten Gefühle der Trauer hervorzurufen, scheiterte aber letztendlich daran, dass der Eindruck entstand, man wolle mit aller Gewalt auf die Tränendrüse drücken, ohne dabei die Rücksicht auf reale Gegebenheiten zu nehmen. So wirkte dieser Film eher surreal dramatisch, statt mitgreifend real.



"Gran Torino" hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wenn auch auf einer anderen Ebene. Auch hier wirkt das Geschehen teils sehr konstruiert und nicht unbedingt realitätsnah: Während man Walt in den ersten Filmminuten als jemanden kennenlernt, der Koreaner über alles hasst, so lässt er sich einige Minuten später dann schon völlig unverständlich zu einer Grillparty mit seinen neuen Nachbarn überreden. Von dem anfänglichen Hass, der dem Zuschauer suggeriert wurde, bleibt hier schlichtweg nichts. Da der Film jedoch auf dem Wandel des Hauptprotagonisten aufbaut und anhand dieses Sachverhaltes sein Storygerüst aufbaut, lässt sich dieser Punkt schon als schwerwiegender filmischer Fehler ansehen - gerade weil die realitätsnahe Zeichnung der Charaktere in Dramen obligatorisch ist, um den Zuschauer zum Mitfühlen zu bewegen. So kommt in manchen Szenen dann unverständlicherweise auch wieder ein Hassgefühl gegen dieses Volk auf, was wiederum unverständlich ist. Der Charakter Eastwoods hätte hier deutlich mehr Feinschliff vertragen können. So ist leider das ansich doch dramatische Ende leider kein wirklich dramatisch, so wird die Entscheidung Walt's sich den Problemen des Jungen anzunehmen nicht von emotionalen Pfeilern getragen. Diese Inkonsequenz kostet dem Film einiges an seinem ansich hochkarätigen Potential. Und dies ist absolut vorhanden, genauer gesagt, ist die o.g. Schwäche eigentlich auch die einzige.



Clint Eastwood spielt mit seinen damals 78 (!!) Jahren die Rolle des gezeichneten Kriegsveteranen perfekt, auch die sonstigen Schauspieler bieten gute Leistungen, einzig Bee Vang schwächelt ab und an. Die Story, die erzählt wird, lässt den Zuschauer so schnell nicht mehr los, auch wenn eigentlich gar nicht so viel passiert. Gerade der Kontrast, wie die Hauptfigur mit seiner eigenen Familie, die sich ihm gegenüber eher abweisend verhält, umgeht und letztendlich mit der Koreanischen, die er eigentlich hassen sollte. Die vielen kleinen Momente, die Eastwood hier schafft, sind schlichtweg grandios und versprühen unglaublich viel Menschlichkeit ohne dabei kitschig oder übertrieben zu wirken. Löblich ist auch, dass das ACHTUNG KLEINER SPOILER!!! dramatische Ende nicht übertrieben stark ausgekostet wird SPOILER ENDE.



Fazit: "Gran Torino" beweist, dass Eastwood das Händchen für gute Filme hat. Wären da nicht die Schwächen in der Charakterzeichnung könnte man locker einen oder zwei Punkte mehr draufsatteln. Nichtsdestotrotz sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Mit "Gran Torino", laut eigener Aussage sein letzter Film vor der Kamera, hat Clint Eastwood wieder ein absolutes Meisterwerk geschaffen! Die Geschichte eines alten rassistischen Kriegsveteranen, der nach dem Tod seiner Frau nicht gerade wohlgesinnt den neu eingezogenen Ausländern in seinem Viertel gegenübertritt, ist wunderbar aufgebaut und entwickelt sich Stück für Stück weiter. Dabei zeichnet Eastwood die Charaktere sehr genau und gibt ihnen Tiefe und Persönlichkeit. So wirken die sich entwickelnden Freundschaften der ungleichen Nachbarn trotz seiner rassistischen Haltung und religiösen Unterschiede stets glaubhaft und authentisch. Auch das Ende wird von Eastwood brillant inszeniert und bildet einen passenden Abschluss sowohl für den Film selbst als auch für sein vermeintliches Ende vor der Kamera. Schauspielerisch ist der Film auf durchgehend hohem Niveau, allen voran natürlich Eastwood selbst, der den verbitterten Veteranen mit viel Herzblut und sensationellem Spiel verkörpert. Aber auch die anderen Darsteller wie der Nachbarsjunge Thao, gespielt von Bee Vang, wissen durchgehend zu gefallen und können überzeugen. Selbst dem Soundtrack hat Eastwood einen Song mit dem passenden Titel "Gran Torino" beigesteuert, der im Abspann erscheint.

Fazit: "Gran Torino" ist ein packendes und wieder einmal überragendes Drama von Clint Eastwood geworden, das sowohl von seiner hervorragend erzählten Geschichte, den wunderbar gezeichneten Charakteren und den großartigen Darstellern lebt. Für jeden Film- und Eastwood-Fan ist "Gran Torino" somit nur wärmstens zu empfehlen!!
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Hab mich koestlich amuesiert!Eins vorweg sei gesagt: Ich denke niemand auf diesem Planeten kann so herrlich angepisst drein schauen wie Herr Eastwood! Habe mir auch angewoehnt ruepelige Passanten mit verachtendem Blick und dazugehoerigem -vor die Fuesse spucken- abzustrafen.

Zur Story:
Als ruestiger Rentner mit Zivilcourage tritt Eastwood Jugendgangs in den tief behosten Allerwertesten. Das kann er gut, weil er schon im Korea-Krieg geschnetzelt hat was das Zeug haelt. Die Erlebnisse aus dieser Zeit haengen ihm heute noch nach und so zieht er sich nach dem Tod seiner Frau mit seiner rassistischen Sozialphobie auf die Veranda zurueck und zischt die Biere. Nach und nach lernt er die zwei asiatischen Nachbar-Teenies kennen und macht eine Wandlung durch. Er erkennt auch Asiaten sind Menschen. Und so werden die drei richtig dicke Freunde!
Als sie schliesslich von einer Jugendgang terrorisiert werden schlaegt Eastwood zurueck.

Ich hab mich waehrend des Filmes oft denken gehoert: Verdammt, der is fast 80 und hat `ne Praesenz mit der er jedem Action-Blockbuster-Doedel den Arsch aufreisst! Meine Forderung: Ein neuer "Die Hard- Jetzt erst recht im Altersheim" mit Eastwood als Vater von Bruce. Weare das geilste Vater-Sohn gespann seid Connery/Ford in Indy 3!



Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Walt Kowalskis Mundwinkel sind auf Kinnhöhe verankert: die Frau des pensionierten Koreakriegsveteran ist verstorben, seine Nachbarschaft in einer Vorstadtsiedlung von Detroit widert den knurrigen Rassisten an, besteht sie doch beinahe nur noch aus Asiaten, ausländischen Autos und Ganggewalt. Walt, selbst polnischstämmig, sieht die Ideale Amerikas Tag für Tag den Bach runtergehen. Eines Abends schlichtet er mit dem Gewehr im Anschlag einen aufkeimenden Krawall, als eine gewalttätige Gang den jungen Thao aus dem Nachbarhaus auf ihre Seite bringen will. Die aufgeschlossene Sue ist es schließlich, die den verbitterten alten Mann auftauen kann, der nun Thao mit seiner rauen Art unter seine Fittiche nimmt – mit verheerenden Folgen…

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Für Schauspieler ist der Schritt nach dem größten meistens der unsicherste und gefährlichste und endet nicht selten in einem verschreckten Hechtsprung zurück. (Einstige) Kassenmagneten und Superstars wie Harrison Ford, Bruce Willis oder Sylvester Stallone kehren nach reihenweise Misserfolgen und Stagnation zu ihren Idealtypen zurück, werden nach Jahren noch einmal zu Indiana Jones, John McClane oder Rocky Balboa, wollen am Ruhm ihrer berühmtesten Figuren noch ein letztes Mal teilhaben. Clint Eastwood hätte das eigentlich nicht nötig, zumindest nicht aus den selben Gründen, aus denen die vorgenannten Herren noch einmal die Peitsche schwingen, langsam sterben und die Fäuste fliegen lassen. Auch Eastwood schuf in den 1960ern und 70ern unvergessliche Typen, den schweigsamen Revolverhelden in diversen Western, den harten gewaltbereiten Cop in „Dirty Harry“. Ebenfalls Rollen, zu denen Eastwood immer wieder zurückkehrte (unter dem Titel „The Dead Pool“ erschien 1988 der fünfte „Dirty Harry“), über die er allerdings mit Darstellungen wie im bitterironischen Abgesang auf den Gunslinger in „Erbarmungslos“ (1992) oder als romantischer Landschaftsfotograf nebst Meryl Streep in „Die Brücken am Fluss“ (1995) letztlich schauspielerisch hinauswuchs. Dies gelang ihm jedoch besonders eindrucksvoll hinter der Kamera, denn es ist der Regisseur Eastwood, der sich über die letzte Jahre mit gefeierten Meisterwerken wie „Mystic River“ (2003), „Million Dollar Baby“ (2004), „Letters from Iwo Jima“ (2006) und „Der fremde Sohn“ (2008) den Ruf als großer weiser Mann Hollywoods erwarb.

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Mit „Gran Torino“ bringt Regisseur Eastwood nun ein letztes Mal die Ikone, das Image Eastwood zurück, doch (und darin zeigt sich die Größe dieses Mannes), er tut es nicht, um sich im Ruhm vergangener Tage zu sonnen. Vielmehr liefert Eastwood die ultimative Abrechnung und eine mutige Stellungnahme zu dem, was ihn einst populär gemacht hat. Ein Schlussakt, fern jeder Selbstverliebtheit, weit ab davon, Ausdruck des nicht wahrhaben Wollens des Alters zu sein. Eine keineswegs kalkulierte Rückbesinnung auf Bewährtes (selbst wenn „Gran Torino“ Eastwoods kommerziell erfolgreichster Film geworden ist), sondern das schließende Element eines Kreises, in dessen Mitte nun der Schauspieler Eastwood Platz auf seinem wohlverdienten Thron nimmt. Aber kann man es nun als Selbstverständlichkeit abhaken, dass der Film „Gran Torino“ diesem Anlass auch gerecht wird?

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Auch wenn es einzelne Punkte gibt, hinter die man den Haken nicht unbedingt in schwungvoller Begeisterung und nur mit Bleistift setzt, so verdient sich „Gran Torino“ aber insgesamt doch den verschnörkelten Abschlusshaken in strahlend blauer Tinte. Die Story ist vollgestopft mit allen erdenklichen Klischees über asiatische Güte, schwarzes Ghettogehabe und weiße Wannabes und Walt Kowalskis Wandlung vom Fremdenhasser zur Vaterfigur geschieht nicht nur allzu abrupt, sie ist auch keinen zelluloidstreifenbreit originell und findet sich sehr ähnlich nicht nur in Eastwoods eigener Performance aus dem Box-Drama „Million Dollar Baby“. Kowalski als Figur hingegen ist ein echtes Erlebnis. Schon in der ersten Szene, in der Kirche während der Trauerfeier für seine Ehefrau, hält er sich nicht mit Besinnung oder gar Tränen auf, sondern spießt mit argwöhnischen Blicken seine herumkaspernden Enkelkinder auf, presst grimmige Urlaute aus den Mundwinkeln und jede einzelne Falte scheint den Menschen um ihn die Luft zum Atmen rauben zu wollen.

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»We used to stack fucks like you five feet high in Korea«, »Relax, zipperhead«, »Good day, pusscake«, »You're wrong, eggroll«. Kaum ein Satz, den Walt nicht mit abwertenden Beleidigungen zuckert und dabei macht er keinen Unterschied zwischen Schwarzen, Weißen, Asiaten, Italienern, Iren, Söhnen, Schwiegertöchtern oder Geistlichen wie dem eifrig bemühten Pater Janovich, der Walt nur zu gerne die Beichte abnehmen würde, um ihn von seinen Dämonen zu befreien. »I think you're an overeducated 27-year-old virgin who likes to hold the hands of superstitious old ladies and promise them everlasting life. I confess that I have no desire to confess.« Sein Sohn fährt einen ausländischen Wagen, will ihm Altersheime schmackhaft machen, zum Geburtstag bekommt er eine Greifhilfe und ein Telefon mit riesigen Tasten. Für all das hat Walt nichts anderes, als ein angewidertes Schnauben und Grunzen übrig, seine Hündin Daisy akzeptiert er als einzige Instanz neben sich.

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Mit den Vang Lors, einer Hmong Familie, die vor kurzer Zeit im Nebenhaus eingezogen ist (»How many swamp rats can you get in one room?«), trifft Walt aufeinander, als der zurückhaltende Thao zwecks Aufnahme in die Gang seines Cousins Walts heißgeliebten 1972er Ford Gran Torino Sport stehlen soll. Wenig später ‚rettet‘ Walt Thao vor der Gang, obwohl er nur sein Grundstück verteidigen will (»Get off my lawn!«) und bringt die selbstbewusste Sue vor ein paar zudringlichen Posern in Sicherheit. Die größtenteils aus Hmongs bestehende Nachbarschaft überhäuft ihn mit Geschenken und Walt lässt sich an seinem ernüchternd verlaufenen Geburtstag zu einem Fest bei den Vang Lors breitschlagen. Tatsächlich entdeckt er Gemeinsamkeiten zwischen sich und den verhassten Einwanderern und als Thao zur Wiedergutmachung des geplanten Autodiebstahls Walt seine Dienste anbietet versucht der abgebrühte Alte einen harten Kerl aus ihm zu machen.

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»Sounds like you know a lot more about death than you do living« sagt Pater Janovich bei einem Kneipengespräch zu Walt. »Maybe so, Father«, antwortet er. »Maybe so.« Wieviel und was auch immer Walt darüber weiß, Eastwood jedenfalls spielt die Figur mit einer Menge Leben, wenn auch zutiefst verbittertem und von Hass und Groll geprägtem. Hier und da gerät die Figur an den Rand der Überzeichnung, wirkt in einigen schattendominierten Einstellungen mit ihrer bedrohlichen Haltung beinahe wie einem Slasher entronnen und wenn Eastwood Augen und Mund zu Strichen zusammenpresst, sein Gesicht zu scharfkantigem Granit wird und er dann ein Knurren hervorpresst ist dies beinahe so etwas wie das lebensverachtende Gegenstück einer Jim Carrey-Grimmasse. Doch wenn man ihn liebevoll über seine Frau sprechen hört, deren Liebe ihn den Hass nicht hat überwinden und die Dinge, die ihm im Koreakrieg wiederfahren sind, nicht hat vergessen lassen, und sich eben an jene Ereignisse die Erinnerung in seine Worte und seine Augen schleicht, wenn er als letzter Hüter der durch Krisen und Misswirtschaft zerrütteten Werte auf seiner Veranda sitzt, dann ist dieser Walt Kowalski auch ein melancholischer und trauriger Mann, den Eastwood nicht weniger ausdrucksstark einzufangen und zu spielen versteht.

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Obwohl die Story von „Gran Torino“ nur auf oberster Ebene und auch recht überraschungsfrei passiert, ist Eastwoods gewohnt apodiktische Inszenierung, die keinen Zweifel daran zulässt, ob irgendeine Szene anders hätte gestaltet, gespielt oder geschrieben werden müssen, das auf wenige, aber die wichtigsten Funktionen ausgelegte Kontrollboard des Films. Der Rhythmus stimmt, Eastwood rafft, beruhigt und strafft die Handlung stets im richtigen Moment, gemeinsam mit Kameramann Tom Stern, der seine Filme seit "Blood Work" (2002) bebildert, bildet Eastwood ein bildsprachlich untrügliches Duo. Die Musik von Sohnemann Kyle Eastwood und Michael Stevens erklingt nicht oft und nicht einmal unbedingt einprägsam, wird aber bei Ertönen zum klanglich feinen Hintergrund der jeweiligen Momente. „Gran Torino“ erzählt damit eine im positiven Sinne schlichte Geschichte auf einwandfreie Weise, deren politische Unkorrektheit sie zudem ungekünstelt und natürlich wirken lässt, da hier weder Tabubrüche provoziert werden, noch pietistische „eigentlich wollen wir ja niemandem wehtun“-Zurückhaltung herrscht.

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»What the hell does everybody want with my Gran Torino?« fragt sich Walt und während die Frage in Bezug auf sein Auto von PS-Fans sicher auch zu beantworten ware, fällt sie beim Film „Gran Torino“ auf jeden Fall eindeutig aus: man will ein weiteres Eastwood-geprägtes Meisterwerk und spätestens mit der grandios bitteren Schlusspointe bekommt man es auch. Eastwood führt seinen Mythos als Schauspieler zu einem konsequenten, aber gerechten Ende, das sich zwar abzeichnet, aber dennoch berührt und ihm einen würdigen Abgang von seiner Arbeit vor der Kamera verschafft. Allein diesem natürlich mit wenigstens leichter Wehmut verbundenen Gedanken wegen wird "Gran Torino" seinen besonderen Platz in der Karriere Eastwoods sicher haben, wobei man zugeben muss, dass dies ohne diese außerordentliche Note vom Film selbst ausgehend möglicherweise nicht der Fall gewesen wäre.

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Kompletter Blog siehe: http://christiansfoyer.wordpress.com/2010/02/22/review-gran-torino/
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Dass Clint Eastwood ein großer Schauspieler ist, hat er in den letzten Jahrzehnten oft genug bewiesen. Aber was dieser Mann mit Mitte siebzig als Regisseur leistet,sucht in Hollywood seinesgleichen.Ein Film zwischen Drama und Action, mit einem ordentlichen Schuß Humor. Ein Muß für jeden Film-Fan. Ansehen und geniessen.........
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Dieser Film ist nicht gut. Nein, er ist hervorragend! Ich habe selten im Kino einen derart stimmigen Film gesehen! Mit 8/10 Punkten ist er hier eindeutig unterbewertet.

Clint bringt den verhärmten alter Rentner, dem gerade die Frau gestorben ist und der immer noch an seinen Taten im Koreakrieg zu knabbern hat absolut überzeugend rüber. Die asiatischen Immigranten, die nach und nach seine Nachbarn geworden sind, die Konflikte der Gangs... Alles stimmig. Nur der Geistliche, der ist ein klitzekleines bischen überzeichnet.
Kino:
Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Clint Eastwood zählt mit seinen 79 Jahren lange nicht zum alten Eisen und gehört immer noch zu den ganz großen in Hollywood. Bei Gran Torino führte er Regie, gleichzeitig ist es auch der Abschied als aktiver Schauspieler. Eastwood trägt diesen Film wirklich fast alleine und spielt mit seinem Image als Darsteller.



Walt hat es nicht einfach in der heutigen Welt. Sein Charakter wirkt wie aus einer Vergangenheit, die längst vergessen ist. Alles hat sich verändert, Ford läuft nicht mehr wie damals, seine früheren Kollegen sind längst weg gezogen, dafür wohnen nun ungebetene Gäste anderer Nationen neben ihm. Das der griesgrämige, streng konservative Patriot darüber nicht gerade glücklich ist, versteht sich von selbst. Aber mit was für einem rassistischen Hass er diesen begegnet ist schon sehr befremdlich und zum Glück doch gerade so überzeichnet, dass sich der Film gegenüber Rassismusvorwürfen entziehen kann. Worte wie „Schlitzauge“ und „Bambusratte“ für Asiaten und „Bimbo“ für Schwarze gehören hierbei zum Grundwortschatz von Walt. Eastwood bedient sich hier seinem Image aus alten Rollen (z.B. Dirty Harry) und spielt damit, genauso wie er mit diesem Film seinen Alterungsprozess zum Thema macht.



„Gran Torino“ schneidet mehr Themen als nur Rassimus an, es geht um schwierige Freundschaften zwischen unterschiedlichen Generationen und Kulturen, Tod, das älter werden, Rache, Konflikte mit der eigenen Familie und Kirche, um nur einige zu nennen. Diese Vielfalt an Themen hat in „Million Dollar Baby“ gut geklappt, auch bei „Gran Torino“ funktioniert es größtenteils, auch wenn man manche Themen für eine kleine Straffung streichen hätte können, denn der Film ist mit beinahe 2 Stunden etwas zu lang geraten. Manchmal ist weniger eben doch mehr.



Der Konflikt mit seiner materialistischen und nach seiner Überzeugung ohne Wertvorstellung lebende Familie ist eines der Highlights der Film. Auch das Ende ist gut gemacht, man erwartet viel, wird jedoch eines besseren belehrt und erschreckt sich, dass man sich eigentlich doch einen anderen Ausgang erwünscht hätte. Jedoch fällt es schwer, in einem sonst durchaus realistischen Film, diese Aufopferungsbereitschaft nachzuvollziehen, auch wenn man ihr entgegenfiebert.



Fazit

Eastwood schafft mit Walt Kowalski ein Charakter der lange im Gedächtnis bleibt, jedoch wird er bei einigen für großen Unmut sorgen. Gran Torino hat einige gute Momente, leider packt einen die Geschichte erst gegen Ende. Trotz dessen ein würdiger Abgang eines Darsteller-Unikats, der uns sicher noch mit einigen Filmen hinter der Kamera erfreuen wird.

7/10
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
mal wieder ein meisterwerk des hervorragenden clint eastwood!
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