Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Rüdiger Wolff
Rüdiger Wolff

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4,5
Veröffentlicht am 10. Oktober 2014
Wer ist das perfekte Opfer?
Nick oder Amy? Auf jeden Fall ist dieser Film perfekt - spannend und insgesamt interessant, auch wenn man über den Schluß geteilter Meinung sein kann. Nun, das tut den 145 Minuten aber keinen Abbruch. Wer bereit und in der Lage ist, dem teilweise diffizilen Handlungsablauf inhaltlich zu folgen, erlebt ein kaum vorstellbares Auf und Ab der Handlungsstränge, wie man sie selten auf der Leinwand sieht. Fazit: Sehr interessant und sehenswert.
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 10. Oktober 2014
Ein neuer David Fincher Film = Pflichttermin im Kino. Und auch dieses Mal wird man nicht enttäuscht. Die Geschichte eines Ehepaares, dass sich weit auseinandergelebt hat, ist so verworren wie einfallsreich zugleich. Die zweieinhalb Stunden, die dieser Thriller einnimmt, sind keinesfalls zu lange – gegen Ende wäre der geneigte Zuschauer einer Verlängerung sicher nicht abgeneigt, da der Film zu faszinieren und zu fesseln weiß.

Sicherlich gibt es einige Fragezeichen im Plot, es wurden z. T. zu viele Storylines eröffnet, die mehr Unklarheiten als logisches Übereinkommen hinterlassen. spoiler: An dieser Stelle seien beispielsweise die mehrmals im Film erwähnten Geheimagenten, welche sich angeblich auf der Suche nach Amy befinden, genannt. Auch wird nicht vollends deutlich, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die handschriftlich vorgenommenen Einträge in Amy´s Tagebuch nicht der Realität entsprechen, sondern einzig dem Aufbau „ihrer Geschichte“ dienen
. Über all dem steht jedoch ein Kinoabend voller überraschender Wendungen, Intrigen und Tragiken einer gescheiterten Ehe, sensationell verpackt und packend zugleich.

4,5 Sterne gibt es für „Gone Girl“ von mir, der einen Branchenkrösus wie „Sieben“ nicht ganz das Wasser reichen kann, und oben erwähnte Schwächen im Plot enthält. Hinzu kommt ein gutes, aber eben ein Ende, das dem restlichen Streifen nicht vollständig gerecht wird. Unabhängig davon eine absolute Empfehlung meinerseits für „Gone Girl“ einen Kino- oder DVD-Abend einzuplanen, um sich von der geladenen Spannung des Filmes eigens überzeugen zu können. Aber konzentrieren Sie sich auf jede einzelne Szene, um möglichen Unklarheiten (die individuell sicher trotzdem erscheinen) zu entgehen und während des Abspanns noch einige Minuten über die Wirkung des gerade Gesehenen sinnieren zu können.
Kinobengel
Kinobengel

494 Follower 582 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 8. Oktober 2014
Nach dem Remake von „Verblendung“ (2011) und vor dem Remake von „Verdammnis“ schiebt David Fincher einen weiteren Thriller dazwischen: „Gone Girl - Das perfekte Opfer“ heißt der Film nach der 2012 erschienenen Romanvorlage von Gillian Flynn, die auch das Drehbuch schrieb.

Am 5. Hochzeitstag vermisst Nick Dunne (Ben Affleck) seine Amy (Rosamund Pike), eine erfolgreiche Kinderbuchautorin. Es sieht nach dem Verbrechen eines Dritten aus, doch die Polizei wird während der Ermittlungen misstrauisch und nimmt Nick immer genauer unter die Lupe. Um die Ehe der beiden war es offensichtlich schlechter bestellt als es nach außen den Anschein hatte.

David Fincher versteht es wieder einmal, die Zuschauer in den Bann zu ziehen. Der Kult-Regisseur von „Fight Club“ und „Sieben“ verwebt auf perfekte Weise die Handlungsstränge der Geschichte miteinander und erledigt durch geschicktes Umschalten mit Bravour die Aufgabe, die Vergangenheit des Ehepaars Dunne und mehrere Abläufe der Gegenwart sowie geplanter Zukunft auf die Leinwand zu bringen. An die Seite der Polizei und immer wieder an die Seite von Nick, der irgendwann eigene Spuren verfolgt, heftet sich das Publikum und weiß stets mehr als die Figuren, doch nie zu viel von der skurrilen Schnitzeljagd. Überraschend früh während der 150 Minuten Spielzeit setzt die Enthüllungsphase ein, doch das hat seinen Grund, denn die Gegenwart nimmt durch äußere Einflüsse und Entscheidungen eine andere Richtung als die vorgesehene. Auch hier halten Fincher und die Drehbuchautorin die immer vielschichtiger werdende Geschichte in einer außergewöhnlich guten Balance zwischen Offenbarung und Spannung bis zu einem blutüberströmten Vorfinale. Zu dem geübten Filmteam gehören Kameramann Jeff Cronenweth und Cutter Kirk Baxter, die schon öfter für Fincher arbeiteten und am fast perfekten Filmgenuss gehörig mitwirkten. Die wenig eingesetzte Musik ist einfallsreich und wuchtig.

Um den Lauf des Werks nicht aus der Spur zu bringen, müssen einige, gegenüber der sonst brillanten Inszenierung fast ärgerliche Logikfehler geschluckt werden; da sind Video- und Tagebuchaufzeichnungen in Kombination mit mageren Ermittlungsbemühungen des später eingeschalteten FBI zu beklagen. Zudem hätte der einsetzende Missklang in der Ehe Dunne eine Nuance mehr vertragen können.

Da die verschwundene Amy eine Person des öffentlichen Geschehens ist, dürfen die US-amerikanischen Klatschmedien nicht fehlen. Fincher hat offensichtlich besonderen Wert darauf gelegt, deren einschaltquotenorientiertes Bemühen ordentlich durch den Kakao zu ziehen. Da ist zum Beispiel TV-Tratsche Ellen Abbott. Diese konnte nicht besser besetzt werden als mit Missi Pyle („Galaxy Quest“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“), die passend mit großem Mund und großen Augen agiert. Weil die anderen Figuren im Medienrummel mitspielen müssen, kommt eine humorig zynische Komponente ins Gepäck des Films, der das gut verträgt und die Charaktere der Hauptfiguren unterstreicht.

Fincher hat es eben drauf, seine Stars gut anzuleiten und im Bild zu positionieren. Bis in die kleinen Nebenrollen ist eine starke Besetzung zu bescheinigen. Insbesondere Kim Dickens sticht heraus, auch wenn sie als Polizistin Ronda Boney mit Detectiv Jim Gilpin (Patrick Fugit) ein etwas ungelenk zusammengestopseltes Ermittlerduo bildet. Doch das ist Masche, denn Partner kann man sich nicht immer aussuchen, was bei Ehegatten (meist) anders ist. Die Britin Rosamund Pike („Stirb an einem anderen Tag“) ist einfach überwältigend in Szene gesetzt und zieht Ben Affleck mit. Ihre Körpersprache ist zwischen liebend, kalt und panisch perfekt abgestimmt und füllt ihre intelligente Amy mit Leben. Auch Tyler Perry als Star-Anwalt Tanner Bolt und Carrie Coon als Zwillingsschwester von Nick sind sehr beeindruckend.

„Gone Girl - Das perfekte Opfer“ ist eine mit noch verzeihbarem Makel für das Kino fantastisch aufgebaute, komplexe Geschichte, weniger hart und real wie „Prisoners“ von Denis Villeneuve.
Das geklärte Ende von Finchers Thriller hat eine offene Nachzeit, deren Inhalt sich jeder vorstellen kann, vielleicht sogar die Ausmaße.
niman7
niman7

916 Follower 616 Kritiken User folgen

5,0
Veröffentlicht am 8. Oktober 2014
Mit "Gone Girl - Das perfekte Opfer" erzählt Regisseur David Fincher die Geschichte des Ehepaares Nick (Ben Affleck) und Amy (Rosamund Pike) Dunn. Als Nick nach Hause geht um den 5. Jahrestag mit seiner Frau zu feiern, findet er nur ein leeres Haus. Als im Wohnzimmer Glasscherben vorfindet, ruft er die Polizei an. Er glaubt jemand habe seine Frau entführt und eine Suchaktion beginnt. Von seiner Frau fehlt jegliche Spur und mit der Zeit gerät Nick selbst in das Fadenkreuz der Polizei.
Der Film geht ganze 2 1/2 Stunden lang und diese vergehen wie im Flug. Ich muss zugeben, meine Interesse war trotz David Fincher nicht gerade hoch. Hauptgrund dafür ist die stark bekannte Idee des Filmes. Die Idee über einen Mann der seine geliebte Frau sucht aber selbst der Täter sein könnte, haben wir einfach zu häufig gesehen. Doch Fincher weiß wie man selbst aus einem langweiligen Stoff (die Erfindung von Facebook mit "The Sozial Network"), einen zum Staunen bringen kann. Das Ergebnis ist ein wunderbarer Film der einen überhaupt nicht los lässt. Das liegt allein daran, dass der Film so was von verrückt beginnt. Wie sehen das lächelnde Gesicht von Amy während Nick (aus dem Off) erzählt wie gerne er in ihrem Gehirn rumwühlen würde um zu wissen woran sie denkt. Das alles hört sich im Film deutlich kranker an als man es hier liest. Damit packt Fincher den Zuschauer gleich von Beginn an und man möchte sofort wissen was mit seiner Frau passiert ist. Danach gibt es immer wieder Rückblenden um zu zeigen wie die beiden sich kennengelernt haben und womit Amy so erfolgreich wurde. Das alles hilft einem enorm da man so dieses krasse Gegenkontrast der Ehe hat. In den Rückblenden sieht man dieses verliebte und perfekt zueinander passende Paar die gerne ihr Sexleben in einer Bibliothek auslebt. Auf der anderen Seite, sieht man die Gegenwart. In der Gegenwart schreckt Nick ab zu seiner eigenen Frau zu gehen. Dabei ist sie wunderschön, klug, sexy und sogar witzig. Man kann von einer Traumfrau sprechen. Fincher quält uns damit die ganze Zeit über mit der Frage was nun in dieser Ehe so falsch gelaufen ist.
Aber nicht nur das! Er legt immer wieder Fallen parat die uns in die Irre führen sollen. Nahezu jeder in der Geschichte könnte was mit dem Verschwinden der Amy zu tun haben. Erstrecht als das große Geld ins Spiel kommt. Und das macht den Film so unheimlich Reizvoll. Als Zuschauer wagst du es nicht auch nur eine Sekunde auf dein Smartphone oder sonst wohin zuschauen weil die Gefahr etwas zu verpassen, so unfassbar groß ist. Ich habe mich sogar selbst als Detektiv gefühlt weil ich damit begann die einzelnen Puzzelteile zu einem zu formen. Es ist jetzt aber zu gewagt näher ins Detail zu gehen weil der Film nun mal von seinen gigantischen Überraschungen lebt. Kommen wir zu den Darstellern: Ben Affleck seh ich persönlich ganz gerne, halte ihn aber für einen mittelmäßigen Darsteller. Hier macht er aber wirklich einen wunderbaren Job. Aber auch hier wäre es gemein, näher ins Detail zu gehen. Mit Kim Dickins und Patrick Fugit haben wir für mich die heimlichen Stars des Filmes. Die zwei spielen das Detektivduo und sorgen mit ihren Streiterein immer wieder für Lacher. Carrie Coon spielt Nicks Schwester Go. Sie macht ebenfalls einen exzellenten Job und man weiß bei ihr nie so wirklich was sie in Schilde führt. Zu guter letzt natürlich die Hauptdarstellerin Rosamund Pike! Wahnsinn was für eine Vorstellung dieser Frau. Ich bin sprachlos und hin und weg! Gibt es überhaupt eine Emotion die sie in diesem Film nicht gezeigt hat? Bisher ist sie eindeutig meine Favoriten für den Oscar! Der Film ist überhaupt die ganze Bank durch mehr als gut gespielt. Die ganze trügerische Atmosphäre wird auch wunderbar von der Musik von Trent Raznor untermalt. Gänsehaut Gefühl total! Handwerklich macht Fincher auch alles grandios. Was Setting betrifft kann ich nur zustimmen.
Wenn man den Film irgendwas vorwerfen will, dann vielleicht dass er zu lange geht. Der eine oder andere könnte sich durchaus hin und wieder kurz langweilen. Mich hat das nicht gestört. Wie oben schon erwähnt, die Zeit verging wie im Flug! Was mich persönlich stört, ist die exzessive Darstellung von Sex oder Benutzung von sexuellen Wörtern. Bei vielen Szenen ist das einfach nur überflüssig.
Das hindert mich aber nicht daran dem Film die volle Punktzahl zu geben denn es hält sich in Grenzen.
FAZIT: Danke David Fincher! Ein wunderbarer Film der einen so dermaßen fesselt, dass man selbst Tage später an kaum was anderes denkt. So sollten Filme sein! Einen zum nachdenken anregen und einen keine Ruhe gönnen! Keine unnötigen Effekte, Zerstörrungsorgien oder sonstiges sondern eine wunderbare Geschichte eines Ehepaares mit vielen Wendungen und einer harschen Kritik an die heutigen Medien. Hut ab!
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 7. Oktober 2014
Perfekte Buchverfilmung mit typischer Fincher-Atmosphäre und oscarreifer Leistung von Rosamund Pike! Die 2 1/2 h vergehen wie im Flug, da der Regisseur es schafft die doppelstrangige Story in Perfektion auf die Leinwand zu adaptieren. Zwar gibt es für Kenner des Buches keine wirkliche Überraschung mehr, aber die Inszenierung ist mehr als gut gelungen und die Besetzung bis in die letzte Nebenrolle stimmig. Auf meinen All-Time-Favourite-Director David Fincher ist eben Verlass :-) Ihm gelingt mit der Gone Girl Verfilmung eine seiner besten Leistungen und das bei den Meisterwerken, die er bereits vorzuweisen hat. Auch die Filmmusik, von Nine Inch Nails Mastermind Trent Reznor, hebt die Qualität des Film nochmals an und ist auch positiv zu erwähnen. Vielleicht gelingt es dem Film ein paar Oscarnominierungen zu erlangen. Vor allem die Amazing Amy Pike hätte es meiner Meinung nach mehr als verdient, denn sie verkörpert die Psychopathin derart authentisch und buchgetreu, dass man fast Angst bekommen kann vor dieser soziopathischen Frau. Auch Affleck fügt sich gut in die Rolle ein und Neil Patrick Harris ist in meinen Augen die Idealbesetzung für seine Rolle. Weiter so David Fincher, ich erwarte bereits dein nächstes Meisterwerk :-)
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 7. Oktober 2014
Sehr selten sieht man diese "hohe Kunst" im Kino, die Kunst, dass der Regisseur es schafft, den Zuschauer so sehr zu beeindrucken.

Wie oft ging ich schon aus dem Kino nach einem guten, unterhaltsamen Film und hatte beim Starten des Autos bereits wieder alles vergessen. -Das ist hier anders.-

Wer Filme mag, die einem im Kopf bleiben, an die man immer wieder denken muss, also Filme mit nachhaltiger Wirkung, der sollte sich dieses raffinierte "Film-Kunstwerk" unbedingt ansehen.

Und je mehr ich darüber nachdenke, wie durchdacht David Fincher seinen Film aufgebaut hat, desto größer wird mein Respekt davor. Und dies keinesfalls nur wegen der bravorösen unvorhergesehenen Wendungen.
Jan H
Jan H

18 Follower 98 Kritiken User folgen

2,5
Veröffentlicht am 6. Oktober 2014
Vorweg: Meine Kritik ist gänzlich Spoiler-frei.

Tatsächlich komme ich gerade eher enttäuscht aus dem Kino, ich hätte nach den übergroßen Vorschuss-Loorbeeren mehr erwartet.
Was ich nicht ganz verstanden habe: Welches Genre will der Film eigentlich bedienen? Um ihn als Pyscho-Thriller ernst zu nehmen, waren die Verhaltensweisen und Reaktionen einiger Charaktere viel zu überzogen und klischeehaft (und damit meine ich in erster Linie nicht einmal die der offensichtlich persönlichkeitsgestörten Personen) und ich kann für den Film nur hoffen, dass sie es absichtlich waren, weil sie sonst unglaubwürdig wären. Dann muss man ihn allerdings wieder als Satire (vor allem auf die US-amerikanische Gesellschaft und Medienlandschaft) verstehen, aber als solche war er dann doch wieder viel zu ernsthaft angelegt.

Letzten Endes habe ich einfach das Gefühl, etwas nicht ganz Schlüssiges gesehen zu haben. Und darüber hinaus hab ich mich doch öfter beim Blick auf die Uhr ertappt, 15 Minuten weniger hätten es vielleicht auch getan. Da hilft auch nicht der hervorzuhebene stimmungsvolle Soundtrack.
Kino:
Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 6. Oktober 2014
So manche Pressekritik verspricht viel - sogar von Oscar-Kandidatur ist die Rede - und so liegen die Erwartung hoch. Ich pers. wurde diesbezüglich doch mehr enttäuscht:

Klar ist es ein spannender Thriller mit gesellschaftskritischen Elementen, aber neu ist das alles wirklich nicht und so manche Rolle wird doch zu klischeehaft dargestellt, wirkt überzogen und macht die Glaubwürdigkeit irgendwie etwas kaputt.

Ferner empfinde ich auch die Besetzung als eher mittelprächtig: entweder liegt es an den Schauspielern oder an der Regie: so richtig überzeugt, hat mich die Schauspielerei aller insgesamt und insbesondere der beiden Hauptdarsteller nur an wenigen Stellen. Ausdrucksschwere Momente kommen über die Schauspielerei ehr weniger zum Ausruck.

Nicht zu letzt ist der Film visuell, auf Grund der Handlung, die Hauptsächlich in wenig spektakulären 4 Wänden stattfindet und die auch nicht weiter bemerkenswert fotografiert wird, weniger eine große Leinwand wert.

Da wundert es am Ende nicht, dass die etwas speziellere Filmmusik vom Nine Inch Nails Frontmann Trent Reznor doch hier und da sehr bemerkbar wird und glücklicherweise noch die Stimmung schafft, zu welcher die Bilder allein nicht in der Lage sind.

Insgesamt ein ordentlicher Thriller für einen spannend gemütlichen Fernsehabend daheim - empfehlenswert - aber m.E. nicht so wahnsinnig überragend!
Kino:
Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 5. Oktober 2014
Nach langer Abstinenz, habe ich mich wieder ins Kino gewagt. Wackelkamera und hirnloses Krawallkino haben mich fast ein ganzes Jahr von meinem geliebten Kino ferngehalten. ----- Vorsicht, der folgende Text erhält massive Spoiler ------ Der Name David Fincher hat mich gelockt um natürlich wiedermal enttäuscht zu werden. Das ist der David Fincher, der Meisterwerke wie Fight Club und Sieben gemacht hat. Es ist aber auch der David Fincher der seit Jahren nur Mist abliefert wie Benjamin Button und The Social Network und Verblendung. Und Gone Girl? Eine Kopie von Verblendung. Eine andere Variante von Verblendung. Extremer, brutaler und eine völlig überspitzte Femme Fatale. Die Überfrau ist dermaßen überspitzt, dass es unglaubwürdig und lächerlich wirkt. David hätte sich lieber Basic Instinct anschauen sollen um zu sehen wie eine Femme Fatale in einem spannenden Thriller funktioniert. Und wie oft haben wir im Kino das Thema Femme Fatale schon durchgekaut? David Fincher serviert uns die extreme Variante davon. Und alles schon mal in anderen Filmen gesehen. Das ist Gone Girl und mehr ist es wirklich nicht. Etwa in der Mitte des Films wird es aufgelöst, was aber jeder Zuschauer von Anfang an weiß. Wer danach erwartet, dass Wendungen und interessante Twist kommen oder dass der geschundene Ehemann zurück schlägt, wird bitter enttäuscht. Nach der Auflösung kommt nur dösende Langweile mit Ränkespielen bis zum Ende. Am Ende wird der Zuschauer im Regen stehen gelassen. Was soll das Ende bloß sein? Ist das jetzt ein Happy End? Ratlosigkeit! Der Schwachpunkt des Films ist Nick Dunne, grauenvoll gespielt von Ben Affleck. Gelangweilt, lustlos und emotionslos spielt er Nick. Den ganzen Film lang hat er nur ein Gesichtsausdruck auf. Aber auch jeglichen Ambivalenz, Charisma und Charakter lässt die Figur Nick vermissen. Die Figur ist hohl und das zieht den ganzen Film runter. Ganz klar fehlt dem Film ein Gegenpol zu Amy Dunne. Wäre Nick eine Figur wie Det. Nick Curran aus Basic Instinct, wäre es deutlich interessanter gewesen. Genrell kann man sagen, dass Gone Girl eine schlechte Kopie von Basic Instinct ist. Vermutlich ist die Autorin Gillian Flynn ein ganz großer Fan davon. Positiv aufgefallen ist nur Rosamund Pike. Die Frau spielt einfach fantastisch. Allein deswegan loht sich der Kinogang. Ich würde auch sagen, da ist ein Oscar fällig. Negativ aufgefallen ist mir die Überpräsenz von Produktplatzierung. Ob es nun Spielkonsole ist oder 60 Zoll Fernseher, Spielzeug, Handy oder das Bett. Es war definitiv zuviel. Ich will ein Film sehen und kein Werbefernsehen. Damit hat sich David Fincher für mich als Regisseur disqualifiziert. Ansonsten ist die ganze Geschichte zu hanebüchen, zu abgedreht und zu überspitzt als man es dem Zuschauer verklickern könnte.
nada-
nada-

37 Follower 120 Kritiken User folgen

5,0
Veröffentlicht am 5. Oktober 2014
Fincher und ich scheinen in ähnlicher Weise auf miese schauspielerische Leistungen zu reagieren. Ich kaufe nur deswegen Popcorn, um diese als Unmutsbekundung in Richtung Leinwand zu werfen. Affleck muss man einfach mit irgendetwas bewerfen. Daneben gilt zu sagen, dass Finchers Erzählstil perfekt mit Reznors und Ross' Sound harmoniert und es mir entgegenkommt, dass man über die wendungsreiche Handlung keine Worte verlieren sollte, da ich inhaltlich ohnehin nicht mehr als Gummibärchen erwähnen wollte. Beeindruckend fand ich, dass eine meiner Zimmerpflanzen Emily Ratajkowski an ihren Titten erkannt hat. Kein Scherz. Sonst gilt lediglich zu sagen, dass ich heute nichts Allgemeinheitstaugliches auf die Reihe kriege und "The Amazing Amy" mein grosses Vorbild ist. Hach, wie gerne hätte ich Affleck in der Todeszelle gesehen!
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