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Fernseh-Kai
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5,0
Veröffentlicht am 19. Januar 2025
Ein sehr unbequemer und sehr eindringlicher Film. Und vielleicht der radikalste Anti-Kriegsfilm von allen. Alelrdings keine Mainstream-Hollywood-Produktion, sondern eine sehr spezielle Arthouse-Varaiation des Themas. Der junge Johnny, der in der Klinik nur noch ohne Arme, ohne Beine, ohne Gesicht und ohne Sinnesorgane dahinvegetiert, erlebt in einer Art Tagträumen einige mehr oder weniger abstruse Szenen, mal aus seiner Vegangenheit, mal wild herbeifantasiert. Und je länger er dort so liegt, um so schräger und surrealer werden diese Episoden. Manchmal geht es da ziemlich wild her (z.B. die Szene in der Wüste), manchmal sehr philosophisch (die Szene mit Jesus und der Ratte), manchmal auch sehr tragisch (die Szenen mit seinem Vater). Da muss man schon ein Faible für Artrhouse-Filme haben, um dieses teilweise sehr surreale Sammelsurium an Einzelszenen gut finden zu können. Wenn man es aber mal geschafft hat, den etwas sperrigen Anfang zu überstehen und die Szenerien dann in dem Sinne sieht, dass sich sein Verstand doch irgendwie mehr und mehr verabschiedet, dann erhält man die Möglichkeit, eine sehr, sehr eindringliche und intensive Filmerfahrung zu machen. Eine Erfahrung, die auch noch lange, lange nachwirkt. Ein Biest von einem Film.Und nichts geringeres als ein Meisterwerk.
"Johnny zieht in den Krieg" ist ein Muss für alle Filmfans, ein Anti-Kriegsfilm, der extrem unter die Haut geht und einem nach dem Sehen noch tagelang beschäftigen wird.
Seine Dikussion, wie er sich vor der Ratte schützen soll, indem ihm der Diskussionpartner im Traum auffordert zu schreien, zu treten, seine Hände zu benutzen usw. usf. und Johnny jedes mal antwortet, er könne nicht, ist an Intensivität nicht zu überbieten.
Doch nicht nur der Krieg, die Kriegsführer, Politiker usw. werden angeklagt, sondern auch die Kirche, die sich in den Dienst des Krieges stellen lässt, doch von der Konsequenz des Soldantenseins nichts wissen will.