Sicario
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FILMGENUSS
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4,0
Veröffentlicht am 11. Januar 2021
DER FEIND MEINES FEINDES
von Michael Grünwald / filmgenuss.com

Einen Drogenkönig aufzuspüren – das ist, „als würde man einen Impfstoff gegen eine gefährliche Krankheit entdecken“ – ungefähr so vergleicht Benicio del Toro den best case eines Einsatzes gegen die dunklen Mächte. Dabei ist der Vergleich mit einem Vakzin ja gar nicht mal so weit hergeholt. Zumindest nicht in Sicario. Denn da werden die dunklen Mächte von ihren eigenen dunklen Mächten heimgesucht. Will heißen: manchmal bleibt nichts anders übrig, als zum Wohle aller den Feind auszusenden, um den Feind zu besiegen. Und ja, anscheinend funktioniert das gar nicht anders, denkt man an all die Kartelle und Bünde und organisierten Verbrechen, die im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeiten und immer wieder mal entsetzlich entstellte Leichen hinterlassen, bevorzugt irgendwo unter Brücken hängend (das Mittelalter lässt grüßen) oder hinter Pressspanverschalungen leerstehender Häuser.

So gesehen in der Eröffnungssequenz des Films. Spätestens schon in den ersten Minuten bleibt nicht viel Chance, sich dieser Sogwirkung des grimmigen Dramas zu entziehen. Im Mittelpunkt steht die Hüterin von Moral und Anstand – Emily Blunt als FBI-Agentin Kate Macer, die nicht weiß, wie ihr geschieht, als sie unter die Fittiche des CIA-Ermittlers Matt Graver genommen wird. Kate tappt im Dunkeln ob des Vorhabens des überheblichen und betont jovialen Mannes, der den wortkargen Geheimniskrämer namens Alejandro mit im Schlepptau hat, ein Spezialist für heikle Dinge, wie es scheint. Gemeinsam wollen sie Staub aufwirbeln, um auf die Spur zum Boss des Sonora-Kartells zu gelangen. Dumm nur, dass die Partie ganz ohne gesetzliches Sanctus plötzlich in Mexiko einmarschiert, was Kate völlig gegen den Strich geht. Diskrepanzen sind vorprogrammiert. Und die Methoden der CIA äußerst fragwürdig. Dabei nicht weniger kriminell als die Kriminellen an sich.

Denis Villeneuve, längst ein ganz großer im Filmbiz und ein Regisseur, der, nach dem schwer beeindruckenden Arrival und Blade Runner 2049 nun auch die Verfilmung von Frank Herberts Dune am Start gehabt hätte (Danke Corona an dieser Stelle), hat 2015 mit dem Drogenthriller Sicario wieder mehr auf die Beine gestellt als die Summe seiner Teile. Taylor Sheridan (u. a. Regisseur von Wind River) hat hier ein wummerndes, teils hypnotisches Gleichnis über die Bedeutung von Moral angesichts einer unkontrollierbar wuchernden Bedrohung geschrieben. Emily Blunt muss sich in ihrer Rolle als das aufrechte Gute eingestehen, dass die märchenhafte Klarheit eines Gut-und-Böse-Szenarios ausgedient hat, dass der Weg zwischen Schwarz und Weiß der einzig begehbare bleibt. Das heißt aber nicht, dass Werte keine Bedeutung mehr haben. Was Alejandro antreibt ist simple Rache und die Konvertierung von seelischem Schmerz. Was Matt Graver antreibt ist die rationale Lösung eines Dilemmas. Kate selbst – um den medizinischen Vergleich nochmals aufzugreifen – sorgt mit ihrer integren Symptombehandlung gerade mal für Linderung, als würde man Aspirin zu Bekämpfung von Malaria verwenden, nur damit das Fieber sinkt.

Der wunderbare Roger Deakins als Virtuose hinter der Kamera und der bereits verstorbene Komponist Jóhann Jóhannsson erzeugen eine Art opernhaften Thriller, der das Grauen punktuell einsetzt, vieles indirekt erahnbar macht und die Spannung in eine malerische, teils suggestive Bildsprache bettet. Ein bedrohliches Wühlen an der Wurzel ist Sicario geworden, aufrichtig im Bekenntnis, in letzter Instanz so sein zu müssen wie ein vom Virus heimgesuchter Antikörper.
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Kino:
Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 13. Dezember 2020
Sicario ist nicht mehr oder weniger als der intensivste, spannendste und gleichzeitig schonungsloseste Drogenthriller der letzten Jahre. Allerdings erfordert er von seinem Zuschauer ein wenig Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit für die im Hintergrund schwelenden Motive. Einziges Manko ist (trotz vorzüglicher Darstellerleistungen aller Hauptfiguren) die Rolle der Kate. Dass Graver die junge Frau nur deshalb hinzuzog, weil die CIA ohne Kenntnis und Beteiligung einer Behörde wie dem FBI keine Operation innerhalb der USA durchführen darf, lässt ihrem Charakter nur wenig Möglichkeit zur Entfaltung. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass er sie an der finalen Operation noch aktiv teilhaben lassen würde, wo er doch um ihre Vorbehalte weiß.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 8. September 2019
TOP Den 2 ten finde ich aber noch besser. 1A Schauspieler super Musik brutales Thema brutal umgesetzt.
Davki90
Davki90

47 Follower 319 Kritiken User folgen

3,5
Veröffentlicht am 26. April 2018
Der wohl nie endenden Drogenkrieg. Denis Villeneuve hat mal wieder einen sehr guten Thriller inszeniert. Man fühlt mit den Charakteren richtig mit. Der Cast wurde gut gewählt und der Score finde ich ebenfalls passend. In der Mitte hat er vielleicht seine Längen, dennoch finde ich den Streifen sehr empfehlenswert. Denis Villeneuve gehört für mich jetzt schon zu ben besten Regisseuren seiner Generation.
BrodiesFilmkritiken
BrodiesFilmkritiken

11.734 Follower 5.015 Kritiken User folgen

3,5
Veröffentlicht am 9. September 2017
Dieser Film wird glaub ich gerne etwas höher gespielt als er gehört. Und es ist natürlich mal ein Fall in dem man einen Actionreichen Film auf Oscarniveau reden kann. Und ich kann verstehen warum man da so macht, kann nur meine eigene Meinung zum Film nicht so sagenhaft hoch ansetzen. Der größte Pluspunkt ist für mich die scheußliche Atmosphäre die eigentlich nur durch den Soundtrack und die Bilder erzeugt wird: man sieht immer wieder ausgewaschene und häßliche Wüstenbilder und hat dazu die atmosphärische Musik die eine permanente Stimmung der Bedrohung liefern. Handlungstechnisch ist der Film gleichermaßen schlicht wie wohl glaubhaft realistisch: man sieht einfach eine junge Polizistin die an diversen Einsätzen teilnimmt und sieht durch ihre Augen den blutigen Wahnsinn des Drogenkriegs. Eigentlich reiht der Film nur einige Einsätze aneinander bevor es dann im letzten Drittel zu einem blutigen Amoklauf und einem extrem krassen Schlußszenario kommt. Das kann man nicht als reinen Actionfilm ansehen, es ist schon auf einem ganz besonderen Level – aber eben auch nicht das weltbewegende Highlight daß man vor den Oscars draus machen möchte.

Fazit: Blut und bleitriefender Thriller mit fiebriger Atmopshäre
PostalDude
PostalDude

1.012 Follower 1.056 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 18. November 2016
Ein harter, realistischer Drogenthriller an der mexikanischen Mauer, äh, Grenze ;)
Die junge FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) kämpft mit den beiden zwielichtigen wie skrupellosen Agenten Matt Graver (Josh Brolin) bzw. ehemaligen Anwalt (eine Anspielung auf Fear & Loathing in Las Vegas!? Nein, eher nicht :D ) Alejandro (Benicio Del Toro) gegen den Drogenschmuggel.
Je mehr sie mit den beiden arbeitet, desto mehr merkt sie, da läuft nicht alles sauber ab...
Starke Frau, die aber im Laufe des Films mehr & mehr "zermürbt" wird, was sich dann am Ende des Films endgültig zeigt...
Starke Bilder von Villeneuve, was er ja schon bei "Prisoners" gezeigt hat!
Aber mein "Liebling" ist Benicio Del Toro, er spielt zwar nur "seinen" Typen, den er immer spielt, den "Wichser" aber das macht er stark!
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 17. Oktober 2016
Es ist nicht die schonungslose Gewaltdarstellung, mit der der Film punktet. Es ist das Kalkül der Gewalt, das Geflecht des Verbrechens. Der Rahmen des Gesetzes wird überschritten, der Film jedoch zeigt auf, das Räume ohne Gesetze eben Räume ohne Wände sind. Dass dieser Kampf nicht nur in Räumen ohne Wände stattfindet, sondern auch nur dort bekämpft werden kann. Die Schlüsselszene bleibt die Waffe am, im wahrsten Sinne, Kopf der Verfassung, die dieses Kalkül selbst über ihre eigenen Grenzen hinaus autorisiert und sich scheinbar, aber dessen berechnend selbst ad absurdum führt.

Wer hier ein Actionfeuerwerk sucht oder erwartet, oder sich enttäuscht zeigt, dass es nicht stattfindet, der filtert meiner Meinung nach nicht die (keineswegs exklusive) Botschaft des Drehbuchs heraus. Blunts Charakter mag neben denen eines Brolins oder del Toros untergehen, doch genau darauf setzt die Handlung ja. Im Schauspiel meistert sie diese Aufgabe aber bravourös, auch wenn Brolin und del Toro sie auf der Strecke überholen. Letzterer kann jedoch auf Grund einer interessanteren, ins Drehbuch geschriebenen Charaktertiefe einfach mehr Potential aus seiner Rolle schöpfen.
Cursha
Cursha

7.435 Follower 1.065 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 9. Oktober 2016
Geniale Bilder, ein super düsterer Soundtrack, unglaublich gute Aktion und absoluter Nervenkitzel machen Sicario zu einem echten Highlight. Der Film ist erbarmungslos, brutal, spannend und nervenaufreibend. Der Film reist richtig mit und bietet zu dem drei tolle schauspielerische Leistungen. Allen vor an Emily Blunt, die hier ihre beste Leistung überhaupt abruft. Außerdem zeigt Benicio del Toro mal wieder, dass er einer der ganz großen ist. Ergänzt mit einem tollen Josh Brolin ist der Film ultra spannend. Einzig das Ende hat mir nicht ganz zugesagt.
Kino:
Anonymer User
2,5
Veröffentlicht am 5. August 2016
Ich möchte jetzt nicht behaupten dieser Film war schlecht, kann aber die positive Kritik nicht ganz nachvollziehen. Der Film fängt zwar solide an, kommt aber nicht wirklich in Schwung. Gibt keine besonderen Überraschungsmomente oder Wendungen. Irgendwie hat man dann doch die 2h Laufzeit geschafft und denkt sich den hätte man auch mindestens 30min kürzer fassen können
Im allgemeinen kann man gucken aber man verpasst auch nichts ^^
Gringo93
Gringo93

352 Follower 429 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 31. August 2016
Fazit: Der nächste Geniestreich des kanadischen Ausnahme-Talents Denis Villeneuve. Ein absolut harter und packende Drogen-Thriller mit hohem Realitätsgrad und einer fantastischen Kameraarbeit.
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