Split
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FILMGENUSS
FILMGENUSS

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3,5
Veröffentlicht am 7. Juni 2022
ICH BIN DANN MAL WER ANDERER
von Michael Grünwald / filmgenuss.com

„Ich habe die Zeit verloren.“ Das hat, wenn wir uns erinnern, Edward Norton als eine von zwei Identitäten im Thriller Zwielicht immer mal gerne erwähnt. Richard Gere konnte dem Mörder damals schwer das Handwerk legen. Denn wenn schließlich zwei Personen in einem Körper leben, kann die eine für die Untaten der anderen nicht belangt werden. Auch Oscar Isaac in der derzeit mit Abstand besten Marvel-Serie auf Disney+, nämlich Moon Knight, weiß nicht, was er des Nächtens für Dinge tut, und das liegt nicht am Hangover. Seine Figur des Steven Grant / Marc Spector leidet an derselben Krankheit, mit welcher Kevin Wendell Crumb in M. Night Shyamalans Psychothriller Split fertig werden muss: Mit einer Dissoziativen Identifikationsstörung, kurz DIS. Wenn ein Mensch aufgrund erschütternder und stark traumatischer Ereignisse sein Seelenheil gefährdet sieht, werden gleich mehrere Weichen gestellt: Die Person, die leiden muss, verschwindet oder wird an den Rand gedrängt, während eine andere, viel stärkere, das Steuer übernimmt. Natürlich wechseln sich diese Persönlichkeiten mitunter ab, sonst wäre ja scheinbar alles normal. Mit diesem halben Leben lässt sich vielleicht noch unter guter therapeutischer Führung so einigermaßen klarkommen. Doch Shyamalan multipliziert das Ganze. Dieser Kevin muss sich das Leben nicht mit drei, auch nicht mit vier und schon gar nicht nur mit fünf Persönlichkeiten teilen, sondern sage und schreibe mit dreiundzwanzig, die wiederum unterscheidbar sind in Männer, Frauen und einem neunjährigen Buben. Gut, das wäre womöglich ein Fall fürs klinische Buch der Rekorde, und Kevin, die Ursprungsperson, weiß, was los ist, daher scheint der Besuch bei Frau Doktor wöchentliche Pflicht. So richtig unbequem für andere wird’s erst dann, wenn nicht Kevin, sondern eines der Ichs namens Danny plötzlich anfängt, junge Mädchen zu entführen, darunter Schachgöttin Anya Taylor-Joy, die sich mit der unglaublichen Präsenz eines dreiundzwanzigfachen Unterdrückers arrangieren muss. Das alles wäre nicht passiert, gäbe es nicht eine vierundzwanzigste Person – genannt die Bestie. Dieser will man nicht begegnen müssen, soll das Monster doch Dinge können, die nur in Comics zu finden sind. Um diesen Zustand schließlich in Zaum zu halten, braucht es eben Opfer.

Das klingt, als wäre Shyamalans Film ein gnadenloser Mindfuck-Horror, der tief in seelische Abgründe blickt. Dabei sollte man darauf achten, nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten. Schon klar, Split mag eine gewisse subversive Düsternis aufweisen. Zwischen all dieser Panik aber, die sich bei den eingesperrten Girlies breit macht und des obligaten Mystery-Faktors, der bei Shyamalans Filmen stets eine starke Tendenz in das Fantasy-Genre aufweist, ruht das narrative Filetstück der genauen Beobachtung eines ungewöhnlichen Krankheitsbildes. Ob es ein solches mit einer ähnlichen Vielzahl an multiplen Persönlichkeiten tatsächlich gibt, ist fraglich, doch um in Split so richtig als Attraktion zu gelten, braucht es das. James McAvoy ist dafür im Übrigen der Richtige. Und das Besondere: Er findet für jeden einzelnen Charakter seinen eigenen Zugang. Knifflig wird’s dann, wenn während der Handlung eines der Ichs vorgibt, ein anderes zu sein. Shyamalan hat hier erfrischende Drehbucheinfälle und verlässt sich siegessicher auf McAvoys sehr wahrscheinliche Improvisationskunst. So richtig vorgeben lässt sich eine Rolle wie diese ohnehin nicht. Und es ist in jenem Maße faszinierend, wie kuriose Anomalien des menschlichen Körpers oder Geistes eben faszinierend sind. Im letzten Jahrhundert wäre einer wie Kevin mit all seiner Horde, wie er sie nennt, noch ein Fall für den Jahrmarkt gewesen. Oder ein isoliertes Subjekt wissenschaftlicher Beobachtungen. Unterm Strich ist Split das durchaus mitleiderregende Drama einer ehemals geschundenen und nunmehr zerrissenen Kreatur, die sich mit jemanden wie Merrick, dem Elefantenmenschen oder dem Phantom der Oper ganz gut verstanden hätte.

Begonnen mit Unbreakable – Unzerbrechlich, wird M. Night Shyamalan mit Glass seine ganz persönliche X-Men-Trilogie auf eine Weise abschließen, die nochmals ganz andere Facetten zutage fördert.
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Kino:
Anonymer User
0,5
Veröffentlicht am 31. Januar 2022
Danke für Nichts, Hollywood.

Ein für alle mal: Die dissoziative Identitätsstörung steht in KEINEM Zusammenhang mit einer erhöhten Gewaltbereitschaft oder Mordlust. Das Bild, das von Filmen wie Split gestärkt und verbreitet wird, ist FALSCH.

Ich würde null Sterne geben, wenn es möglich wäre.

Split ist ein Schlag ins Gesicht für DIS-Patienten, für die damit zusammenhängende Fachwelt und jeden der in der Kindheit Formen von Gewalt ausgesetzt war. Hier werden schwer traumatisierte Menschen zu Tätern gemacht. Zu mordenden, entführenden, vergewaltigenden Psychopathen, die am Ende vollständig ihre Menschlichkeit verlieren und zu unberechenbaren, kannibalischen Bestien werden. Obendrauf wird die Therapeutin ermordet. Natürlich.

Es sollte wohl jedem klar sein, dass die Handlung ins fiktive und übernatürliche abdreht, was rein gar nichts mit der Realität von DIS zu tun hat. Jeder der sich auch nur ein wenig mit der DIS beschäftigt merkt schnell, wie schlimm es um das Leid von Betroffenen steht. Sie stoßen auf Ignoranz, erhalten kaum Unterstützung. In den öffentlichen Medien sind sie abgesehen von beleidigenden Darstellungen wie dieser hier, praktisch non-existent. Niemand interessiert sich für ihr Leid, wenn es nicht gerade um einen weiteren stigmatisierenden Thriller geht, der sie als eiskalte Serienkiller hinstellt.

Kompetente Therapeut:innen, die sich in der Lage sehen (und es letztendlich auch sind) mit einer so schweren Traumafolgestörung zu arbeiten, sind selten und haben lange Wartezeiten. Die Betroffenen verzweifeln an der Gratwanderung zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und ihrem unvorstellbaren Leid. Wie kaputt muss man sein, um auf Wartelisten vorzurücken? Um endlich die Hilfe und Unterstützung zu bekommen, die man so dringend braucht? Wie gefasst und stark, muss man sein, um vor Gericht gegen Täter zu bestehen? Wie verängstigt, um dem Opfer-Typus zu entsprechen? Wie funktional, um im Alltag und Beruf eine Chance zu haben? Häufig werden Betroffene jahrelang quer durch das Gesundheitssystem gescheucht, bevor eine korrekte Diagnose gestellt wird.

Auch dann ist eine durchgängige Therapiefinanzierung nicht gewährleistet. Krankenkassen haben Leistungsgrenzen und überlassen die Betroffenen danach sich selbst. Versorgungsämter, die Opfern u. a. von sexueller Gewalt nach ihrer Anerkennung nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) die Weiterführung ihrer therapeutischen Behandlung ermöglichen müssen, lehnen Anträge immer wieder ab, schöpfen sämtliche Rechtsmittel aus, um nicht zahlen zu müssen, und zermürben die Antragsteller systematisch. Betreute Selbsthilfegruppen sind Mangelware. Fundierte Sozialarbeit existiert gar nicht. Ja, die Handlung von Split ist fiktiv, aber die Betroffenen einer dissoziativen Identitätsstörung sind es nicht. Sie leiden still und ungesehen und Shyamalan sitzt über seinem Drehbuch und hält es für eine gute Idee, die DIS als Motiv für einen Thriller zu verwenden, sie zu verzerren und zu dramatisieren, bis für den Zuschauer ein Bild des ultimativen Bösen entsteht.

Am allermeisten stört mich an dem Film, dass hier à la posttraumatischem Wachstum, Täterideologie aus der rit. Gewalt benutzt wird, sprich dass die erlittene Gewalt den Menschen zu etwas stärkerem und besseren macht. Sowas als „Fiktion“ in einem Kinofilm. Das haut mir echt den Verstand weg. Es ist nun wirklich nicht das erste Mal, dass sich Hollywood an DIS als Quelle für Thriller bedient, aber im Jahr 2016 hätte man erwartet, dass unsere Gesellschaft ein kleines bisschen weiter ist. Ich kann verstehen, dass man die DIS als Außenstehender spannend findet, aber nicht auf Kosten der Betroffenen mit diesem Ausmaß an Fehlinformationen und Respektlosigkeit seitens der Produzenten.

Fazit: Ich kann die unzähligen guten Kritiken nicht verstehen. Ihr applaudiert für etwas, dass ihr boykottieren solltet. Informiert euch. Lest. Hört zu. Seht hin. Steckt den Filmemachern nicht noch mehr Geld in die Tasche. Tragt nicht dazu bei, dass dieses Stigma sich noch mehr festsetzt. Zeigt dem Genre der "Psychothriller" den (konstruktiven) Mittelfinger.
Erich Fischer
Erich Fischer

20 Kritiken User folgen

3,0
Veröffentlicht am 30. Oktober 2021
Hab mir den Film jetzt ein zweites Mal angesehen und fand ihn dank meiner schwachen Erinnerung immer noch hochspannend, nur dass das nicht gerade kleine Reich, welches sich Kevin Wendell Crumb in einem weitläufigen Keller des Zoos eingerichtet hatte, offenbar die längste Zeit keinem Zoomitarbeiter auffiel, dann am Schluss aber für das letzte Opfer gerade noch rechtzeitig doch, fand ich arg unglaubwürdig. Da unten gab es schließlich genug Krach, müsste wenigstens ein Nachtwächter bei einem Kontrollgang gehört haben! Und wie hat Crumb seine Geiseln da überhaupt unbemerkt runterbringen können? Und wieso konnte Dr.Fletcher einfach in diesen Technikbereich reinmarschieren? Aber bei Schurkenstücken wird selten nach Logik gefragt, die gigantischen Baustellen der Bösewichte in den James-Bond-Filmen fallen ja auch niemandem auf...
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 2. April 2020
Einer der Besten Filme Psyche Horror Action alles ist in dem Film vertreten ich fand die Schauspieler auch sehr gut. Ein gelungenes Werk auch wenn es für ein Meisterwerk nicht reicht. Die Zeit ist keine verlorene Zeit kann man sich aufjedenfall anschauen.
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 14. März 2020
Ein toller Film! Die Psyche die sich in dem Film verbirgt und die wahre Geschichte von Kaicy wodurch sie letztendlich überleben konnte ist einfach grandios und super dar gestellt auch die Schauspieler passen perfekt in die Rollen! Die Effekte und Qualität sind sehr gut! Ich habe eigendlich nichts an dem Film zu bemängeln denn er hat nich diesen typischen Horror sondern eine ganz andere Art die mit einer realen Krankheit zusammen hängt die von der Mutter von Kevin (Hauptrolle) ausgelöst wurde weil sie ihn nicht gut behandelt hat. Man kann sich einfach super in die Personen hinein versetzen und nichts ist in diesem Film irgendwie unrealistisch! die 23 Persönlichkeiten die alle ihre eigenen Rollen haben hat James McAvoy exzellent dar gestellt
Fluffystar2 0
Fluffystar2 0

8 Follower 36 Kritiken User folgen

5,0
Veröffentlicht am 14. März 2020
"Split" ist meiner Meinung nach echt ein Meisterwerk ! Er zeichnet sich durch sehr starke Schauspielerische Leistungen sowohl bei Barry als auch bei den Mädchen, den guten Synchronsprecher, interessante Kamerafahrten und ein gutes Make Up aus. Er ist durchgehend spannend und einer meiner Lieblingsfilme. Er baut sich inruhe auf aber ganz ohne Langeweile. Am ende ist er ein bisschen gruselig aber nicht zu sehr. Es kommen hier Action,Drama und Horrorfans auf ihre Kosten. Ein Film den man gesehen haben muss. Ein echter Geheimtipp... Das Ende ist meiner Meinung nach echt gut gelungen ! Das mit den verschiedenen Identitäten kann echt spannend und beängstigend zugleich sein. Er setzt nicht auf typischen Jumpscare Horror sondern eine andere psychische Art von Horror. Es geht um eine reale Krankheit und nichts ist unrealistisch. Man hatt Empathie mit den Rollen und kann sich gut hineinversetzen.
Christian :-)
Christian :-)

11 Follower 57 Kritiken User folgen

2,0
Veröffentlicht am 5. Juni 2019
Also ich bin beim ersten Mal nach der Hälfte eingeschlafen. Auch ein Fan von James McAvoy war ich noch nie. Tatsächlich war der beste Film von ihm sein erster großer, nämlich Wanted. In Atomic Blonde fand ich ihn erschreckend schlecht, hat seine Figur völlig überzeichnet dargestellt. Nun gut, kommen wir auf Split zurück. Die beste Schauspielerin des Films war das Mädchen, also Anya Taylor-Joy, sie hat den Film noch gerettet. McAvoy hat es über den ganzen Film nicht geschafft sowas wie Spannung, Angst oder Bedrohlichkeit rüberzubringen. Teilweise nahe an einer Persiflage.
Man hätte mit einem richtigen Schauspieler wie zb. Joaquin Phoenix, hier einiges mehr erreichen können.
Kino:
Anonymer User
1,0
Veröffentlicht am 28. August 2018
Ich kann dem Film nicht mehr Wie einen Stern geben da er mich zu keinem Zeitpunkt gepackt hat..mit anderen Worten sehr sehr schlecht ..
Kino:
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 20. Juli 2018
Egal welche Schwächen dieser Film hat man muss diesen Film mit mindestens 4 Sterne bewerten. Was James McAvoy hier zur Schau stellt ist einsame Spitze. Ich hoffe es gibt einen zweiten Teil. Dieser Film ist unbedingt zu empfehlen und zeigt schon oft gezeigtes auf eine andere neue Art und Weise.Top!!!
Pato18
Pato18

2.368 Follower 993 Kritiken User folgen

3,5
Veröffentlicht am 27. Juni 2018
„Split“ wäre ein top Film geworden, wäre dieser am Ende nicht ins lächerliche gezogen worden spoiler: wegen dieser komischen Kreatur.
So bleibt es ein guter Film mehr aber auch nicht.
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