Schon lange ist Nordkorea ein vom Rest der Welt abgeschottetes Land. Jenseits seiner Grenzen ist nicht sehr viel bekannt: Militärparaden, Kriegsdrohungen, Hungersnöte und drei Generationen von scheinbar verrückten und unberechenbaren Diktatoren bestimmen die Wahrnehmung des Landes insbesondere in der westlichen Welt. Dokumentarfilmerin Sung-Hyung Cho geht dem rätselhaften Volk auf den Grund und gibt Einblicke in die sonst verschlossene Welt Nordkoreas, schaut hinter die Fassade aus Propaganda und Schreckensmeldungen – und zwar direkt vor Ort. Dabei trifft sie auf Menschen, die vom Regime zwar extra für die Begegnungen mit ihr ausgesucht wurden, die sich ihr gegenüber aber trotzdem fröhlich geben: Es sind Soldatinnen, Bauern, Maler, Näherinnen und sie haben die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung mit Südkorea noch nicht aufgegeben…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Meine Brüder und Schwestern im Norden
Von Asokan Nirmalarajah
Die deutsch-koreanische Filmemacherin Sung-Hyung Cho dreht nach eigener Aussage „Heimatfilme“. Und tatsächlich geht es in ihren Dokumentationen wie „Full Metal Village“, „Endstation der Sehnsüchte“ oder „Verliebt, verlobt, verloren“ immer wieder um die Frage nach den Wurzeln der Protagonisten, nach ihrer Identität und nach ihrem Verhältnis zum Fremden. Für ihr jüngstes Werk „Meine Brüder und Schwestern im Norden“ reiste Cho nun erstmals in ein Land, das ihr als gebürtiger Südkoreanerin ebenso vertraut wie fremd ist: Nordkorea. Mit ihrem deutschen Pass war es Cho gestattet, einzureisen und vor Ort durfte sie vom totalitären Regime des abgeschotteten Staates sorgfältig ausgewählte Drehorte mit der Kamera besuchen und regierungstreue Bürger interviewen. Mit zutiefst gemischten Gefühlen, aber zugleich auch mit einer erfrischenden Unvoreingenommenheit nähert sich die Regisseurin dem Alltag in