Neueste Kritiken: Vice - Der zweite Mann - Seite 2
Vice - Der zweite Mann
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Isabelle D.
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4,0
Veröffentlicht am 23. Februar 2019
"Vice - der zweite Mann" von Adam McKay ist ein gelungenes Portrait von Dick Cheney und beleuchtet auf satirische Art und Weise die politischen Hintergründe, die schließlich im zweiten Irakkrieg mündeten. Das ist fies und bitter, aber auch so absurd, dass man es kaum fassen kann und lachen muss, um nicht zu verzweifeln.
Die Schauspieler sind durch die Bank weg grandios: Christian Bale verkörpert Dick Cheney so überzeugend, ambivalent und verschlossen, klug und besonnen - und brandgefährlich. Steve Carell spielt Donald Rumsfeld als sexistischen, eitlen, arroganten Kotzbrocken, der aber ganz genau weiß, wie man die eigene Macht für seine Zwecke nutzt. Amy Adams als Lynne Cheney steht ihrem Mann in nichts nach, ist teilweise sogar noch raffinierter, ehrgeiziger und rhetorisch geschickter als er - da haben sich wirklich zwei gefunden. Und Sam Rockwells George W. Bush ist einfach so gut getroffen, dass es eine Freude ist, ihm beim Spielen zuzuschauen.
Zwischendurch gibt es schon die eine oder andere Länge, wenn die familiären Angelegenheiten Cheneys im Vordergrund stehen und die politischen Ränkespiele in den Hintergrund treten. Aber insgesamt ist der Film sehr unterhaltsam. Die Geschichte wird außerdem immer wieder durch die Erzählstruktur mit mehreren Ebenen ironisch gebrochen, sodass es nie zu rührselig wird.
Fazit: Gelungene Politsatire mit tollen Schauspielern. Lohnt sich!
Ich gebe oft und gerne zu wenn ein Film zu anspruchsvoll für mich ist, das hier sit in manchen Teilen eben ein solcher: damit meine ich daß ich nicht alle Intrigen die Cheney und die Verwicklungen und Folgen so kapiere wie der Film sie darlegt. Aber es gibt auch andere Gründe den Film zu mögen: das ist zum einen sein rotzfrecher Inszenierungsstil der zwar mit stäöndigen Zeitsprüngen und Betrachtungsweisen einiges abverlang, aber ebenso einen grundlegend witzigen Ton anschlägt. Zum anderen ist es Schauspielerkino vom Feinsten: Bale als abgebrühtes Drecksschwein trägt alleine den Film, aber mit Amy Adams, Steve Carrell und insbesondere Sam Rockwell als George W Bsh hat man eine Riege Akteure die gleichermaßen faszinieren wie auch scheinbar Spaß an ihren Rollen haben. Und obwohl der Film eigentlich eine furchtbare Thematik behandelt bringt er höchsten Unterhaltungswert und beste Laune zustande.
Fazit: Bittere und grundböse Betrachtung eines raffinierten Mannes mit unglaublich guten Darstellern!
Solange noch solche Filme in Amerika gemacht werden, kann man noch Hoffnung haben …. Eine ernüchternde, aber auch unterhaltende Bestandsaufnahme der politischen Situation in Amerika, die Mechanismen der Machtausübung und des Machtmissbrauchs deutlich macht und nicht auf eine Änderung der Verhältnisse hoffen lässt.
Christian Bale ist überragend, aber auch alle anderen Figuren überzeugen. Die Warnung Eisenhowers vor dem militärisch-industriellen Komplex wird fortgeschrieben und scheint dringlicher denn je.