Jim Jarmuch hat schon einen eigenen Stil und auch eine sehr eigene Art Filme zu erzählen und wenn Tilda Swinton mit einem Samuraischwert, aus einem Smart mit offenem Verdeck heraus Zombies tötet, die wie Schulmädchen gekleidet sind, dann läuft etwas offensichtlich aus dem Ruder. Jarmuch hat für seinen neusten Film wieder einmal eine ganze Reihe von erstklassigen Schauspielern versammelt wie Bill Murray, Adam Driver, Tilda Swinton oder Steve Buscemi. Die Zombiekomödie "The Dead Don´t Die" zusammenzufassen ist schwierig, denn obwohl der Film auf der ersten Blick wie eine klassische Splatterkomödie aussieht ist er doch ganz anders. Anders erzählt, anders Strukturiert. Der Film handelt davon, dass die Erde aus ihrer Rotation kommt, was eine Verschiebung der Zeit zur Folge hat und Nachts sich die Toten erheben um über die Lebenden herzufallen. Dieser Film kratzt so viele Themen an, ohne sie vollkommen auszuführen. Zunächst nimmt sich der Film Zeit um seine Figuren zu präsentieren. Doch außer Murray, Driver und Swinton, sind alle anderen schlicht Randfiguren. Da gibt es noch den offen rassistisch Vorgestellten Farmer, gespielt von Buscemi, der von Grund auf als Arsch präsentiert wird und dessen erstes Gespräch in einem Diner stattfindet, wo er sich ausgerechnet mit Donald Glover unterhält, der farbig ist. Dieser nimmt das aber mit einer solchen Gelassenheit mit und Verständnis, dass es schon befremdlich ist. Da gibt es einen Tankstellenbetreiber und gleichzeitig auch Comicladenbesitzer, gespielt von Caleb Landry Jones, der alle Klischees erfüllt und der eines Tages, das genaue Gegenteil eines Klischees bei sich zu Besuch hat. Die Teenies aus der Großstadt, die sich genau so sympathisch und clever verhalten, wie man es eben nicht von Teenies in Horrorfilmen gewohnt ist. Da ist eine Gruppe von Kindern, die in irgendeinem Heim sind und.... Und ja ? Was tun sie dort eigentlich ? Ebenso wie dieser Handlungsstrang ins Leere führt und eigentlich nichts zur Handlung beiträgt verhält es sich auch mit den anderen Figuren. Ihre Handlungen bleiben Schleierhaft, ihr Sinn schleierhaft. So schnell wie sie auftauchen, verschwinden sie auch wieder. Nichts ergibt einen wahrhaften Sinn, was Jarmuch gleich zu Beginn des Filmes auch festigt, indem er die vierte Wand durchbricht. Murray möchte Wissen woher er den Song kennt, der gerade im Radio läuft. Worauf Driver hinweist, dass dies der Song aus dem Vorspann ist. Diese Metaebene kommt in dem Film immer wieder vor. Wenn Swinton einen Witz über Star Wars macht, genau in Interaktion mit Kylo Ren Darsteller Adam Driver, oder gar am Ende wo sich Murray und Driver über ihre Beziehung zum Regisseur unterhalten und über das Drehbuch. Nichts ergibt einen wirklichen Sinn, der Film hat so viele Ebenen zum Interpretieren und so viele interessante Handlungsansätze, dass der Film im Anschluss sogar noch mehr begeistert und fasziniert wie im Kino selbst. Der Film hat seine eigene besondere Komik und ja am Ende kann man tatsächlich sagen, der Film versteht als Kritik an unserer Konsumkranken Gesellschaft, die nach immer mehr verlangt und ohne Konsum nicht mehr kann. Doch wäre das nur die Spitze des Eisberges. In diesem Film stechen noch so viel mehr Ansätze über die man streiten und diskutieren kann.Dieser Film ist auf alle Fälle eine Empfehlung und eine Sichtung wert.