Promising Young Woman
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Chris D. Troublegum
Chris D. Troublegum

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5,0
Veröffentlicht am 14. September 2021
Es gibt eine Szene in Emerald Fennells „Promising young woman“, diesem von Kritik wie Zuschauern frenetisch gefeierten Regiedebüt, die unscheinbar wirkt, aber besonders eindrücklich zeigt, wie perfide der Film den Zuschauer ins offene Messer laufen lässt. Da ist die Protagonistin (oder Antagonistin?) mit ihrem früheren Kommilitonen in einer Apotheke. Als Zuschauer ist man zu diesem Zeitpunkt noch unsicher, inwiefern sich zwischen den beiden tatsächlich eine Liebesbeziehung anbahnt, oder ob die aus gutem Grund auf Kriegsfuß mit dem männlichen Geschlecht (zumindest dessen toxischen Anteilen) stehende Cassie den Kinderarzt Ryan, dem sie kurz zuvor beim Wiedersehen in dem Coffeeshop, in dem sie arbeitet, so hinreißend in den Kaffee gespuckt hat, nicht doch für ihren Racheplan instrumentalisiert. Ryan beginnt ein Liedchen von Paris Hilton zu summen, Cassie, zunächst unangenehm berührt, steigt irgendwann mit ein, und unversehens trällern und tanzen die beiden unter den perplexen Blicken des Apothekers durch den Laden. Dieser obligatorische Moment, in dem die Darsteller zu einem peinlichen Popsong die Hemmungen fallen lassen, wäre in deiner RomCom des Vertrauens schnell zum platt romantisierenden Gimmick verkommen, hier dient Fennells Timing der Sache, im Nachhinein erinnert man sich an die Szene als letzten Versuch einer getriebenen Seele, in einer Gesellschaft der liebgewonnenen Standards Fuß zu fassen, in der kein Platz für sie ist.

Denn Cassie (Carey Mulligan war nie besser) ist, so viel soll unter Vermeidung von Spoilersünden verraten werden, im Auftrag der Gerechtigkeit unterwegs. Tagsüber lebt die 30-jährige, die sogar ihren eigenen Geburtstag vergisst, unter dem Dach ihrer Eltern (u.a. „Stifler`s Mom“ Jennifer Coolidge) und mit schlecht bezahltem Diner-Job eher weniger als mehr glücklich am Existenzminimum, nachts überträgt sie die Gleichförmigkeit ihres Alltags auf (selbst-)zerstörerische Weise ins Nachtleben: sie zieht durch die Clubs und Bars der Stadt, und folgt einem Ritual. Vorgeblich sturzbetrunken räkelt sie sich auf den Bänken und Barhockern, bis ein selbsternannter „Retter in der Not“ sie aufliest, nach Hause bringt, dort bisweilen sogar noch weiter abzufüllen versucht, nur um sie dann im wehrlosen Zustand flachlegen zu wollen. Der Haken für die Jungs: Cassie hat in Wahrheit keinen Tropfen Alkohol getrunken, sondern das Freiwild nur geschauspielert. Kaum werden die Herrschaften zu zudringlich, legt sie den Schalter um und erteilt ihnen eine nachhaltige Lektion. Die Kerle, die ihr ins Netz gegangen sind, addiert sie auf einer Strichliste in einem Notizblock. Und auch wenn wir die Beweggründe ihres Tuns erst nach und nach verstehen werden, ist sofort klar: diese Frau muss etwas Einschneidendes erlebt haben. Die Wiederkehr Ryans erscheint als ebenso einschneidend – doch was wird das für alle Beteiligten im Speziellen bedeuten?!…

„Promising young woman“ ist einer dieser Filme, mit denen im Vorfeld nicht zu rechnen ist. Eine Novizin auf dem Regiestuhl, die als Camilla Parker-Bowles in der Netflix-Serie „The Crown“ zunächst schauspielerisch von sich reden machte, entert die Preisgalas mit einer originellen Geschichte, die einen Nerv trifft angesichts der wieder auflodernden Debatten um ein rigoroseres Vorgehen gegen häusliche Gewalt an Frauen, der Neujustierung klassischer Geschlechterrollen und der wachsenden Ungleichheit innerhalb einer neoliberalen Leistungsgesellschaft. Eine Hauptdarstellerin, die nach einem Karriere-Peak Anfang der 2010er weitgehend in der Versenkung verschwunden war, und sich nun mit einem Paukenschlag zurückmeldet. Und eine Reihe cleverer Besetzungskniffe, angefangen bei Komiker Bo Burnham als Lichtstreif am patriarchalen Horizont, der mit entwaffnendem Humor und Offenheit der verschlossenen Bitterkeit Mulligans begegnet, bevor dicke Wolken jenen Lichtstreif verdunkeln, bis zu den everybody`s darlings Adam Brody („O.C. California“) und Christopher Mintz-Plasse („Superbad“), die man bislang als liebenswerte Idioten kannte, deren Figuren diesmal in ihrer Idiotenhaftigkeit eine Schmerzgrenze überschreiten, die als steter Tropfen den Stein von Cassies gebrandmarkter Vergangenheit höhlen. Es ist nicht der Klischee-Vergewaltiger, der dich schon im Klub weird angrinst, sondern der überdurchschnittlich gebildete Mittelschichtler, der in die Sexismus-Falle tappt. Und Mulligan gibt keinen affektgetriebenen Rape-and-Revenge-Racheengel, sondern eine komplex verletzte Seele, deren Methoden bei aller Konsequenz elegant, durchdacht und – weil sich der Film nicht schämt, unterhaltsam zu sein - herrlich durchtrieben sind. Natürlich ist ihr Feldzug moralisch extrem ambivalent, doch durch Mulligans präzises Spiel wird daraus ein Hohelied auf die Weiblichkeit. Vergeltung bleibt nicht der einzige Ausweg, aber ein Mittel zum Ausdruck einer fatalistischen Sicht auf die Dinge, einer Erkenntnis, dass Aufklärung allein nicht reicht, sondern die Systemfrage gestellt werden muss. Wenn das Mitgefühl mit dem männlichen Verdächtigen schwerer wiegt, als das Verständnis für den Leidensweg des potentiellen Vergewaltigungsopfers, erhalten jene Sequenzen, in denen Cassie ihre Geschlechtsgenossinnen offen mit dem Status quo konfrontiert und sie aus dem Racheplan nicht ausklammert, obgleich herausfordernd, eine unbequeme logische Stringenz. Wenn man selbst betroffen ist, ist der moralische Kompass eben doch ein anderer.

Es bestand die Gefahr, bei einer solchen Thematik das Taktgefühl zu verlieren, gerade wenn der Fokus auf einem vergnüglichen Thriller-Plot liegt. Aber es darf Entwarnung gegeben werden: „Promising young woman“ trifft stets den richtigen Ton, vermeidet einen allzu reißerischen Umgang mit ganz gleich wie geartetem Missbrauch durch die zutiefst menschliche Erdung im Mittelteil des Films und die Gliederung in fünf „Kapitel“ des Plans, die Cassies Antrieb ihrer ganz eigenen Form von Rebellion verdeutlichen, und ist dabei so weit entfernt davon, ein „Männerhasserfilm“ zu sein, wie in manchen sozialen Medien zu lesen war, wie bei diesem Stoff nur möglich. Im Gegenteil: man fiebert mit dieser Cassie mit, die einer teilweise absurd geführten Genderdebatte ein starkes feministisches Ausrufezeichen entgegensetzt. Carey Mulligan präsentiert sich dabei als überragende Verwandlungskünstlerin; sie spielt quasi mehrere Frauen gleichzeitig und reflektiert damit weibliche Rollenbilder. Ob jetzt die an ihrem Strohhalm nippende, leicht verpeilte Caféangestellte, das personifizierte schlechte Gewissen der männlichen Verkehrsteilnehmer, das zu den Klängen von Wagners „Tristan & Isolde“ mit dem Brecheisen eine Windschutzscheibe demoliert, oder eben die Rachefee im letzten Akt, als Fennell eine fetischisierte Männerfantasie brutal ad absurdum führt – Emerald Fennell, die auch das Skript schrieb, weist Weiblichkeits-Stereotypen in die Schranken, und findet in Mulligan ihr ideales schauspielerisches Werkzeug. Das Finale des Films setzt einem brillanten Film die Krone auf, verdichtet seine Botschaft in einer Konsequenz, die in den letzten Jahren nicht nur im Genre ihresgleichen suchte, und ist bis ins letzte, ungemein befriedigende Frame perfekt.

Fazit: „Promising young woman“ ist viel mehr als ein #metoo-Rachefilm oder eine weibliche Selbstermächtigungsfantasie. Emerald Fennell liefert mit ihrem Spielfilm-Erstling die meisterhaft geschriebene und gespielte Beobachtung einer Welt, an deren patriarchalem Grundgerüst nicht nur die Männer fleißig mitgebaut haben, sondern all jene, die Sexismus und sexuelle Gewalt an Frauen marginalisieren – im Gewand eines bitterbösen Lustspiels, dessen Knallpink einen ebenso verstört zurücklässt wie das grandiose Finale, das Anklage und Katharsis zugleich bereithält und Fennell als eine der mutigsten Filmemacherinnen der vergangenen Jahre ausweist.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 30. August 2021
Ein kontroverser, äußerst polarisierender Streifen, der erst gar nicht so tut als würde ihm daran liegen, Frieden zwischen den Geschlechtern stiften zu wollen. Das tut er aber so unheimlich bonbonfarben und effektvoll, dass man eigentlich nur seinen Hut ziehen kann, wenn man mal irgendwann wieder aus dem Staunen herausgekommen ist. Der Film lässt einen nämlich erst wieder aus seinem moralisch ambivalenten Würgegriff, wenn der Abspann läuft. Davor vergnügt man sich staunend und zuweilen sehr irritiert. Volle Punktzahl!
Petra Schönberger
Petra Schönberger

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5,0
Veröffentlicht am 24. August 2021
„Promising Young Woman“ ist ein Film, der unter die Haut geht und ein Film von Frauen über Frauen. Und Männer. In dem Film geht es um Gewalt und Rache. In der Botschaft des Films geht es um Demütigungen, mit denen sich Frauen Tag für Tag konfrontiert sehen.
Gelungener, unterhaltsamer Thriller mit einem erstklassigen Soundtrack und jeder Menge Humor und Spannung.
Der Film sagt aus, dass man als Frau vorsichtig sein muss, wenn man Alkohol trinkt. Männer warten nur darauf…
Wunderschöner Soundtrack trifft auf eine Geschichte um Intrigen, Rache, Freundschaft und Vergebung.
Man muss auch mal verzeihen können, auch wenn es noch so schwerfällt.
Alles in allem ein sehr gelungener Film über eine gewöhnliche Frau, die sich in der realen Welt rächt…
FILMGENUSS
FILMGENUSS

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3,0
Veröffentlicht am 22. August 2021
OBJEKT DER BEGIERDE
von Michael Grünwald / filmgenuss.com

Der Mann von heute hat immer schlechtere Karten. Vielleicht, weil der alte, weiße Mann von gestern noch viel zu präsent ist. Der Mann von heute pflegt Anstand, Moral und Vernunft in Jeans und Sakko. Ist nicht nur der Sexualtrieb, sondern auch Alkohol im Spiel, fallen die mühsam errichteten Kartenhäuser selbsternannter Edelmänner zusammen. Ab dann wird´s eklig, und der Mann so selbstvergessen instinktgetrieben wie ein Elefant während der Mast. Selbsterkenntnis gibt´s danach keine. Stattdessen sind wir Menschen ohnehin Meister der Verdrängung, es sei denn, etwas traumatisiert uns. Mit einem „Wir waren ja noch jung“ kommt die Absolution so schnell wie ein Burger beim Drive In. Jedoch ist ein Nein kein Ja, und sei es auch noch so gelallt.

Diese Floskel, doch nur jung gewesen zu sein, noch unerfahren – die kann Emerald Fennell genauso nicht mehr hören wie ich selbst nach diesem Film. Es sind Ausreden, die sie ihren Männerrollen ganz bewusst in den Mund legt. Und sie lässt sie allesamt – so wie sie saufen und hecheln – plump, feige und entbehrlich erscheinen. Der Mann von heute, der hat wirklich schlechte Karten. Und noch schlechtere, wenn er nebst erhöhtem Promillespiegel auf Carey Mulligan alias Cassandra Thomas trifft, die selbst einen solchen mit sich führt. Oder zumindest nur so tut, als ob. Ihr Ziel ist es, das Mannsbild zur Einsicht zu bewegen. Ihn inflagranti zu erwischen, wenn er dabei ist, Ehre, Anstand und Selbstachtung zu verlieen. Dabei führt sie Buch, und das aus gutem Grund. Wenig später trifft Cassandra auf einen ehemaligen Studienkollegen, der bestens dafür geeignet scheint, endlich mal die Jagdszenen aus dem nächtlichen Nachtclub hinter sich zu lassen und eine aufrichtige, anständige Beziehung zu führen. Doch die Vergangenheit holt sie ein. und es bietet sich die Gelegenheit für einen Plan, der mehr sein soll als nur ein Spiegel für andere. Dieser Plan hat mit Rache zu tun.

Ich muss zugeben – Carey Mulligan, sonst eher die unterschätzte, liebenswerte Nachbarin – macht ihre Sache ganz großartig. Vor allem, weil sie atypisch besetzt worden ist. Und jeder vermuten würde, dass von diesem Engelsgesicht keinerlei Gefahr ausgehen kann. Ihre Rolle ist aber die einer Aktivistin, die ihren Glauben an männliche Ritterlichkeit längst aufgegeben hat. Die Proben aufs Exempel bestätigen das. Die Einsicht derer zu erlangen, die Frauen auf Objekte der Begierde reduzieren, ist ein steiniger Weg, der Opfer fordert. Durch Mulligans rebellischer Güte entsteht aber aus dem anfangs vermuteten Rape & Revenge-Thriller so etwas wie ein satirisches #Mee Too-Drama, dessen scheinbar scharfe Klinge aber stumpfer ist als erwartet.

Vielleicht war Mulligan doch nicht die beste Wahl für diese erschütterte und den Mann erschütternde Figur. Zumindest passt sich Emerald Fennell inszenatorisch zu sehr an ihren Star an. Vielleicht tut sich Promising Young Woman mit der dazwischenliegenden Romanze keinen Gefallen, da der Film damit etwas den Fokus aus den Augen verliert und auch sonst zu recht konventionellen narrativen Mitteln greift. Das mit dem Oscar geadelte Drehbuch mag ja vor allem im letzten Drittel tatsächlich so einige Erwartungen untergraben, doch abgesehen davon, dass Mulligans Rechnung auch da nicht aufgeht, hinterlässt es mich am Ende mit einem recht unschlüssigen „War’s das?“. Fennells eher zahme Führung des Ensembles und der brave Stil der Inszenierung möchten den Eindruck vermitteln, in offenen Wunden nicht genug herumgestochert zu haben, um wirklich wehzutun. Wäre mehr genugtuende Gewalt die bessere Lösung gewesen? Für uns, die als Zuseher in Sachen Einsicht um einiges weiter sind, vielleicht schon. Für die Männer im Film allerdings nicht. Perlen vor die Säue also? Letzten Endes ist die Quote der Erreichten eine viel zu geringe.
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beco
beco

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4,5
Veröffentlicht am 21. August 2021
Was für ein Beitrag zur Me-Too-Debatte. Es gibt Filme, die anscheinend auch nur in Amerika entstehen können. Mit einer Leichtigkeit, aber auch Bedrohlichkeit wird hier das Thema der Übergrifflichkeit bzw. des sexuellen Missbrauchs verarbeitet, die einen nur staunen lässt. Hier bekommt schließlich jeder der Männer, was er verdient, auch wenn sich der eine oder andere in die Büsche schlagen will.
Tolles Stück Kino
Kinobengel
Kinobengel

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3,5
Veröffentlicht am 15. August 2021
Emerald Fennell ist eher als Schauspielerin bekannt. Ihre nach eigenem Drehbuch entstandene Regiearbeit bereichert die Filmwelt durchaus. „Promising Young Woman“ wurde in der Rubrik Coming Soon bei den 69. Filmkunstwochen in München gezeigt.

Cassandra (Carey Mulligan) begeht einen Rachefeldzug gegen alle Männer, die wehrlose Frauen ausnutzen und verletzen.

Recht stylisch läuft Fennells Werk über die Leinwand. Mit Farbsättigung wird für die ausgesuchten Sets nicht gegeizt. Coverversionen bekannter Songs ertönen, kreuzen Stücke klassischer Musik. Eine recht poppige Inszenierung. FSK 16 bedeutet nicht, dass Rape & Revenge ein rotgetränktes Gemetzel-Movie wie „Revenge“ sein muss (2017 von Coralie Fargeat). Cassie vergießt wegen der Vorfälle während ihres abgebrochenen Medizinstudiums kein Blut, sie dreht einfach nur den Spieß um, indem sie gegenüber Männern die schutzlos Ausgelieferte mimt, aber dann tough aufspielt. Dafür wählt sie unterschiedliche Outfits, mal mehr, mal weniger aufreizend. Die Bilderflut sieht nicht selten wie eine Anlehnung an Musikvideoclips aus. Erinnerungen an Britney Spears kommen auf, zumal Cassandra mitunter deren Ähnlichkeit annimmt, die Lautsprecher im Saal versprühen „Toxic“.

Fennells erster abendfüllender Spielfilm erfreut daher vor allem das jüngere Publikum, vorzugsweise Frauen (vgl. IMDb). Die feine, mit Sarkasmus unterlegte Überzeichnung der meisten Szenen lässt „Promising Young Woman“ komisch erscheinen. Carey Mulligan meistert mit ihrem bewundernswert wandlungsfähigen Ausdruck die Erfordernisse für die Rolle der seelisch labilen Hauptfigur. Das hilft über die Vorhersehbarkeit des konstruiert wirkenden Plots hinweg. Als Cassie die Liebe zu dem netten Kinderarzt Ryan (Bo Burnham) findet, müssen die Zuschauer*innen bzgl. einer Wendung nicht lange spekulieren.

Irgendwann gelangt die Kampagne ins würdige Finale. Obwohl bis dahin ausgerechnet Thriller-Elemente nicht häufig verwendet werden, kommt in den 108 Spielminuten nie Langeweile auf, denn dagegen hält die Regisseurin reichlich Abwechslung mit Schauwerten bereit. Das vorgeblich starke Geschlecht kommt - wie selbstverständlich - schlecht dabei weg. Welche Absicht die vergeltungswütige Protagonistin am Ende für sich selbst tatsächlich verfolgt hat, darf gerne Gegenstand einer Filmbesprechung werden. Es war wohl nicht das Ziel von Emerald Fennell, ernst gemeinte Aufmerksamkeit in der Sache zu erregen. Aber hinter jedem Witz steckt bekanntlich die Wahrheit.

„Promising Young Woman“ besticht mit Humor und Stil bei gleichbleibend hohem Niveau.
Riecks-Filmkritiken
Riecks-Filmkritiken

33 Follower 212 Kritiken User folgen

3,5
Veröffentlicht am 13. August 2021
Starke Frauen und ihre Geschichten sind thematisch aktueller denn je und finden derzeitig in den Kinoproduktionen immer mehr Raum sich zu entfalten. So auch Carey Mulligan, die nicht nur als Darstellerin beeindruckendes leistet, sondern auch in der hiesigen Rolle als Cassie den Männern zeigt, wo der Haken hängt. Und das kann sogar fast wörtlich genommen werden, denn dem Drang folgend durch die eigene Historie der Männerwelt einen Denkzettel zu verpassen und Aufklärung und Genugtuung zu suchen, bekommen wir ein spannendes Zusammenspiel zweier Persönlichkeiten, einer leidenschaftlichen Liebe und einer aufregenden wegweisenden Story, gekrönt mit einem unerwarteten Twist. Doch tatsächlich ist der Film auch kritisch zu betrachten, da er zwar den Zeitgeist perfekt trifft, aber eben auch eine schwierige Debatte eröffnet, vor die die Männerwelt zunehmend gestellt wird: Wann ist ein Ja ein Ja? Trotz, dass der Film sich sehr angenehm und locker leicht herunterguckt und dabei eine durchaus lebhafte Spannung Einfluss findet, fehlt doch irgendwie das gewisse Etwas, welches die Einzigartigkeit symbolisiert. Tatsächlich ist es nämlich so, dass nur wenige Tage nach Sichtung des Films schon recht viel von den Emotionen aus dem Gedächtnis verschwunden ist und ich mich selbst frage: warum hat mir das Werk beim Schauen noch einmal so gut gefallen?

Die gesamte Kritik gibt es auf https://riecks-filmkritiken.de/promising-young-woman
chagall1985
chagall1985

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2,0
Veröffentlicht am 18. Juli 2021
Langeweile pur.
Habe ihn mit meiner Freundin zusammen gesehen.
Deren einzige Reaktion.
OK. Da hat sich irgendeine Feministin ihren angelesenen und angehörten Männerhass aus Jahren von der Seele geschrieben.

Und mehr ist zu dem Film im Grunde auch nicht zu sagen, sie hat es auf den Punkt gebracht.
Christoph K.
Christoph K.

169 Follower 322 Kritiken User folgen

1,0
Veröffentlicht am 7. Juli 2021
So weit weg lag ich noch nie mit meiner Bewertung entgegen der von Filmstarts.de-Bewertung! 4,5 Sterne für so einen Trash? Ist das euer ernst? Die Geschichte ist sowas von dümmlich konstruiert, wer soll das den abnehmen? Die Charakterzeichnung der einzelnen Agierenden ist strunzdumm. Man glaubt, sämtliche Figuren wären charakterlich 15 Jahre alt. Die Bonbon-weichen Witzchen passen so überhaupt nicht ins Thema. Der Film versucht Drama, Teenie-Klamotte, Krimi und Komödie gleichzeitig zu sein und verwuselt sich darin komplett. Null-Glaubwürdigkeit. Die einzigen Pluspunkte gab es für die Musik. Aber das Thema Vergewaltigung/Suizid/sexuelle Gewalt so zu verhunzen ist irgendwie daneben. Da hilft das völlig vorhersehbare Ende(Auflösung) auch nicht weiter.
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 5. Juli 2021
Ein Film den ich in der "Sneak Preview" gesehen habe und mich in den ersten Minuten verwirrt hat. Aber nach und nach es klarer wurde, was der Film vermitteln will und ein ernstes Thema anspricht. Was total gut umgesetzt wurde und wo die Besetzung meiner Meinung nach sehr gut ausgewählt ist, außer in manchen Nebenrollen. Eine klare Empfehlung!
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