Liverpool im November 1961: Brian Epstein (Jacob Fortune-Lloyd), ein junger Mann aus der Mittelschicht, der mit seinen Eltern (Eddie Marsan und Emily Watson) und seinem jüngeren Bruder (Bill Milner) eine Reihe von lokalen Plattenläden betreibt, erhält zahlreiche Anfragen von Teenagern, die die in Deutschland produzierte und dort gerade erfolgreiche Single „My Bonnie“ kaufen möchten. Der Name der Band: „The Beatles“. Epstein besucht ein Kellerkonzert der Gruppe und schlägt den jugendlichen Mitgliedern Paul McCartney (Blake Richardson), John Lennon (Jonah Lees), George Harrison (Leo Harvey-Elledge) und Pete Best (Adam Lawrence) vor, ihr Manager zu werden. Die vier Musiker willigen ein und mit viel Talent, Leidenschaft, Fleiß und nicht zuletzt auch dank Epsteins geschicktem Marketing avancieren „The Beatles“ zum weltweiten Phänomen. Doch während er beruflich größte Erfolge feiert, ist es um das Seelenleben des insgeheim homosexuellen Epstein nicht gut bestellt. Immer häufiger greift er zu Barbituraten, um seine Schlaflosigkeit zu bekämpfen – der Beginn einer Abwärtsspirale, aus der es kein Entkommen gibt.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Midas Man - Sound Of Liverpool
Der Mann hinter den Beatles
Von Susanne Gietl
„All You Need Is Love”, haben John Lennon und Paul McCartney 1967 gesungen. Dabei müsste es eigentlich heißen: „All You Need Is Love – and Brian Epstein.“ Der Kaufmannssohn pushte die Beatles in den 1960ern nicht nur in Großbritannien an die Spitze der Charts, sondern machte sie weltweit berühmt. Regisseur Joe Stephenson hat diesem Mann hinter den Beatles mit „Midas Man“ nun ein filmisches Denkmal gesetzt: „Wenn es einen fünften Beatle gegeben hat, dann war es Brian Epstein.“ Stephenson konzentriert sich dabei vor allem auf Epsteins Leidenschaft für die Beatles, betont aber auch dessen dunkle Stunden in Einsamkeit, Depression und Tablettensucht. Trotz der düsteren Themen gelingt ihm ein Biopic in nicht gar so düsteren Tönen, wie man vielleicht vermuten möge. Aus rechtlichen Gründen aber leider ganz ohne originale Beatles-Songs, was dem Film ein Stück seines Vibes nimmt.