Eigentlich ist das typisch für 2025, für unsere Gesellschaft und die Art, Breaking News zu konsumieren.
Der „Krieg der Welten“ findet für die meisten Menschen auf dem Desktop ihres Notebooks statt. Insofern mus man sich wahrscheinlich gar nicht wundern über das, was uns Amazon Prime Video da als Film kredenzt hat.
In Sachen Computer und Hacker kann Will Radford (Ice Cube) niemand etwas vormachen. Er ist Cybersicherheitsanalyst beim US-Heimatschutzministerium. Er schaut sich digitale Kommunikationsströme an, und erkennt auf diese Weise Gefahren für die nationale Sicherheit.
Doch es kommt zu einem Angriff, und Will glaubt, dass ihm wichtige Informationen vorenthalten werden – und nicht nur ihm.
Zwischendurch erreichen ihn seltsame Wettermeldungen. Diese entpuppen sich aber als etwas ganz anderes. Scheinbar sind Außerirdische gerade dabei, die Erde zu überfallen.
Das klingt dramatisch und sehr spannend. Blöd nur, dass „Krieg der Welten“ weder dramatisch noch spannend ist.
Der Clou des Films ist, dass wir alle Ereignisse nur auf dem Notebook-Desktop mitverfolgen. Und wir sehen gut anderthalb Stunden lang Ice Cube dabei zu, wie er arbeitet, überlegt, blöd guckt,. noch blöder guckt, ratlos guckt, ungläubig guckt und sehr selten auch überrascht guckt und wissend guckt.
In kleinen Bildausschnitten, die manchmal auch groß gezogen werden, sehen wir die Katastrophe.
Aber es scheint, als musste alles besonders preiswert sein, denn die Effekte haben nicht das Niveau, das man 2025 erwarten könnte.
Die Story ist blöde und einfach nur nervig. Wie bescheuert der Film ist, gipfelt in dem Moment, wo der Freund von Wills Tochter sich als Amazon-Mitarbeiter entpuppt und Will die Vorzüge einer Drohne anpreist, die Will ja nur noch bei Amazon bestellen muss. Woraufhin Will sie bei Amazon bestellt und wir nun erfahren, wie das mit der Drohne von Amazon künftig funktioniert.
Könnte man als zwischenzeitlichen Programmservice bezeichnen oder auch als Reklame.
Schon die 2005er-Version von „Krieg der Welten“ war wirklich lahm – aber die 2025er-Version von Amazon Prime Video kann man nur als schamlos aufdringliche Bewerbung für Kalkofes „SchleFaZ“-Reihe bewerten.