May December
Durchschnitts-Wertung
3,4
34 Wertungen

11 User-Kritiken

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Kinobengel
Kinobengel

492 Follower 581 Kritiken User folgen

4,0
Veröffentlicht am 1. Juni 2024
die Rache an schlechten Biopics


Lehrerin Gracie (Julianne Moore) hat vor 23 Jahren ein Verhältnis mit dem damals 13-jährigen Schüler Joe (Charles Melton) begonnen. Sie blieben bis heute zusammen und zeugten mehrere Kinder. Der Skandal soll verfilmt werden. Star Elizabeth Berry (Natalie Portman) darf zur Vorbereitung der Hauptrolle am Alltag der Familie teilhaben.

Todd Haynes kann kribbelige Atmosphäre erzeugen, „Carol“ (2015) ist wohl das bekannteste Beispiel. Der US-amerikanische Regisseur trägt die in den frühen 1950ern spielende Story um die entstehenden Konflikte zwischen der lesbischen Carol (Cate Blanchett), ihrem Ex (Kyle Chandler) und Therese (Rooney Mara) erkennbar vor. Als Grundlage diente der gleichnamige Roman von Patricia Highsmith.

„May December“ ist alles andere als straight. Gracie empfindet Elizabeth als notwendigen Eindringling. Sie glaubt, der Schauspielerin eine vorbestimmte begrenzte Wahrheit für den entstehenden Film mitgegeben zu müssen. Elizabeth lässt sich darauf ein, möchte die Locations der Geschehnisse studieren, die Wesenszüge von Gracie kopieren, recherchiert in der Sache jedoch auffällig oberflächlich. Haynes entblättert subtil die intriganten Absichten der Protagonistinnen, welche gegensätzlicher nicht sein könnten. In der klug aufgebauten Inszenierung weiß das Publikum stets etwas mehr als die Frauen untereinander besprechen oder entdecken und fühlt daher den ansteigenden Hochdruck umso intensiver. Der verschwenderisch wirkende Score dient als Melodramverstärker. Durch dieses eigenartige Filmkonstrukt, das nicht jedem Kinogänger schmecken wird, entsteht sogar ein gewisser zwanghafter Humor. Die beiden mit reichlich Preisen ausgestatteten Hauptdarstellerinnen sind exakt angeleitet. Nur deshalb ist das Hineindenken in die Figuren für die Zuschauer über die gesamte Lauflänge von knapp 2 Stunden eine Erfüllung. Speziell der von Julianne Moore („Still Alice“) gespielten Gracie, ist die selbstgebaute Zwickmühle deutlich anzumerken.

In dem wesentlich düsteren Film „Maps to the Stars“ (2014 von David Cronenberg, auch mit Julianne Moore) werden ebenfalls sonderbare Verhältnisse aufgedeckt; als auslösendes Element dient hier das plötzliche Erscheinen eines wohl unerwünschten Familienmitglieds. Elizabeth Berry aber handelt als völlig Fremde im Hause der Gracie. Die Folgen zu erleben kann als verdammt gute Kinounterhaltung bezeichnet werden.
beco
beco

76 Follower 403 Kritiken User folgen

3,5
Veröffentlicht am 5. Juni 2024
Eine Psycho-Drama im Wesentlichen zwischen zwei Frauen, die sich zunehmend als Rivalinnen verstehen. Die Skandal-Beziehung einer 34-jährigen mìt einem 13-jährigen soll verfilmt werden, dafür will sich die Schauspielerin vorbereiten und sich der Familie nähern. Wer am Ende des Dramas die bessere "Schauspielerin" ist, bleibt offen.
Sehenswert
R Bürgi
R Bürgi

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3,0
Veröffentlicht am 23. Dezember 2023
Ich verstehe wahrscheinlich nicht viel vom Filmbusiness, wenn ich mir die Kritik so durchlese. Der Film ist definitiv einzigartig und speziell, die Schauspieler spielen genial. Trotzdem hat er mich masslos enttäuscht. Das einzige Highlight ist die Sexszene am Schluss, was die Spannung betrifft. Ansonsten wartet man ständig darauf, dass überhaupt etwas passiert aber es passiert eigentlich rein gar nichts. Szenen und Dinge werden eine Wichtigkeit beigemessen, die diese gar nicht verdienen. Die dramatische Filmmusik macht das Ganze noch verlogener, weil sie einem ständig das Gefühl von Dramatik suggeriert, obwohl da gar keine ist. Der Schluss ist dann der Höhepunkt der Belanglosigkeit und man muss sich die Szene auch noch dreimal anschauen. Drei Sterne sind eigentlich zu viel für das Gebotene.
Google Kunde
Google Kunde

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3,0
Veröffentlicht am 7. Juni 2024
Natalie Portman ist wie immer toll. Ist aber streckenweise langweilig, es gibt keine wirkliche Pointe.
White Tiger
White Tiger

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2,0
Veröffentlicht am 10. Juni 2024
Man fragt sich manchmal, welchen Film die professionellen Filmkritiker auf Filmstarts angesehen haben. Wie ist es zu so eine hohen Wertung kommt ist mir schleierhaft. Und ich bin leidenschaftliche Programmkinogängerin.
Todd Heynes einer meiner Lieblingsregisseure, aber die Umsetzung einer eigentlich sehr interessanten Story, die auch noch auf wahren Begebenheiten beruht ist einfach völlig missglückt. Irgendwie scheinen alle einen an der Klatsche zu haben, die Story ist wahnsinnig langatmig und mit einer völlig deplatzierten, dramatischen Musik hinterlegt. Trotz der eigentlich brillanten Schauspielerinnen war das leider gar nichts.
Jess Lin
Jess Lin

1 Kritiken User folgen

0,5
Veröffentlicht am 20. Mai 2024
Wir haben uns den Film heute im Kino beim Sneak angeschaut (Überraschungsfilm). Anfangs dachte ich es wird noch gut aber leider Fehlanzeige. Dieser Film ist einfach nur die reinste Geld und Zeitverschwendung.
Und mit der dramatischen Musik haben sie etwas zu sehr übertrieben.
Sebastian Schlicht7
Sebastian Schlicht7

10 Follower 276 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 9. April 2025
„I can't tell if we're connecting, or if I'm creating a bad memory for you in real time.“

Regisseur Todd Haynes dürfte Filmliebhaber*innen vor allem durch „I´m Not There“ von 2007 bekannt sein. Ich hatte bisher aber noch nichts von ihm gesehen, weshalb ich sehr gespannt war auf sein neustes Werk „May December“ von 2023. Das düstere Drama erhielt zahlreiche Nominierungen und Preise, konnte bei den Oscars aber kurioserweise nur eine Nominierung für das beste Drehbuch einheimsen. Völlig zu Unrecht, denn dies ist ohne Zweifel einer der besten Filme des Jahres 2023. Und das soll wirklich was heißen, denn im selben Jahr erschienen moderne Meisterwerke wie „Poor Things“, „The Zone of Interest“ und „Past Lives“.

Die Handlung spielt im Jahre 2015: Die Schauspielerin Elizabeth Berry soll in ihrem nächsten Film die reale Person Gracie Atherton-Yoo verkörpern. Dafür reist Elizabeth zu Gracie und ihrer Familie, um ihr filmisches alter Ego zu studieren. Dabei hat Gracie eine teils verstörende Vergangenheit, da sie mit 36 eine „Beziehung“ mit dem 13-jährigen Joe anfing und dafür ins Gefängnis kam. Von Medien und Nachbarn wird diese dafür immer noch verachtet. Doch Elizabeth hat eine Faszination für diese Frau. Oder ist es eine Faszination für die Rolle?

„May December“ ist ein faszinierendes Drama mit teils humorvollen, aber auch sehr dunklen Momenten. Regisseur Haynes und seine Drehbuch-Duo Samy Bruch und Alex Mechanik präsentieren uns eine Geschichte über geraubte Existenzen. Was bedeutet es das Leben eines Menschen zu nehmen? Dabei geht es nicht um Mord, sondern um einen tatsächlichen Entzug der Existenz. Wir sehen diese Thematik auf mehreren Ebenen: Da wäre Gracie, die Joe einen Teil seines Lebens genommen hat, Elizabeth, die Gracies Leben nehmen und in eine filmisch, künstlerische Art pressen will und dann ist da noch eine Metaebene, in der die Schauspielerin Natalie Portman quasi das Gleiche mit ihrer Kollegin Julianne Moore macht. Und das beste ist, dass der Film uns sehr komplexe Figuren gibt, die gar nicht leicht zu durchschauen sind. Wie Elizabeth in einer Fragerunde an einer Schule sagt, dass sie die Charaktere für ihre Rollen aussucht, die sie nicht sofort verstehen kann. Und genau so ist es nicht immer klar, warum eine Figur das tut, was sie tut. Man kann es erahnen, aber der Film gibt uns nie eine klare Antwort.

Umso erstaunter war ich, als der Film dann endete. Die zwei Stunden sind an mir vorbeigeflogen und ich hätte problemlos noch eine Stunde mehr sehen können, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Das ist schon mal ein starkes Indiz dafür, dass mich ein Film in seinen Bann gezogen hat.

Ein anderer Aspekt dafür ist die großartige Regie von Haynes und das wirklich starke Drehbuch (völlig zu Recht gab es hier eine Oscar-Nominierung). Einen großen Anteil an der Authentizität des Films haben aber natürlich auch die Darsteller*innen. Sowohl Julianne Moore als auch Natalie Portman hätten eine Nominierung für ihre Performances verdient, sie sind absolut großartig! Wer mich ebenfalls beeindruckt hat, war Charles Melton, der mich mit seinem detailreichen Spiel besonders berührt hat. Auch er hätte eine Nominierung mehr als verdient.

Der Piano-Score von Marcelo Zervos und Michel Legrand war passend und hatte einen unangenehm, passenden Klang für die Story. Und die Kameraarbeit von Christopher Blauvelt war hypnotisch und verträumt.

Fazit: „May December“ ist ein extrem faszinierendes Werk über die dunklen Abgründe in uns allen. Fantastische Schauspieler*innen, ein tolles Drehbuch und auch visuell wird einem hier viel geboten. Absolut sehenswert!
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