Er stammt aus ärmlichen Verhältnissen, seine Familie konnte sich nur wenig leisten. Die Wohnung war sehr klein. Mit seinen Eltern, Einwanderer aus Armenien, und seiner Schwester erlebte er die Enge.
Aber Charles (Tahar Rahim) hat ein großes Ziel: Er will Sänger werden, ein berühmter Sänger. Doch seine ersten Auftritte verlaufen nicht so gut. Mit seinem besten Freund Pierre Roche (Bastien Bouillon) hat er dann kleine Shows in Bars und Varietes. Es läuft ganz okay, letztlich aber immer besser. Die Bühnen werden größer, er wird bekannter.
Und das mit ungewöhnlicher Stimme, aber seine Texte, die er sich quasi aus den Ärmeln schüttelt, kommt er gut an.
Aber Charles Aznavour will mehr, Stillstand kann er nicht aushalten. Als er von Edith Piaf entdeckt wird, geht es schließlich steil nach oben.
Aber ist es das, was er schon immer wollte?
In Deutschland spielt Charles Aznavour heute keine besonders große Rolle mehr. Das wird sich mit diesem Film zwar vermutlich nicht ändern. Aber „Monsieur Aznavour“ bietet einen spannenden Einblick in seinen Lebenslauf.
Ein Künstler, der immer auf der Suche nach einer Steigerung ist. Immer mehr, immer besser, immer größer. Aznavour ist ein Getriebener, wobei er es selbst ist, der sich immer weiter antreibt.
Tahar Rahim spielt diesen genialen Getriebenen auf eindrückliche Weise – einer, der die zur Ruhe kommt.
Da der Film sein Leben quasi von der Kindheit bis zum Ende erzählt, gibt es Phasen, wo er Stationen wie Streiflichter abhandelt. Der Suizid seines Sohnes ist fast schon eine Randerscheinung. Da verschenkt er Potenzial, beziehungsweise will zu viel, wofür aber zu wenig Zeit ist.
Dennoch haben Mehdi Idir und Grand Corps Malade eine durchweg interessante Filmbiografie abgeliefert.