„Willkommen um zu bleiben“ weist deutliche Bezüge zum Werk des deutsch-tschechischen Autor Franz Kafka auf und wurde von der Fachpresse häufig als „kafkaesker Alptraum“ betitelt, aber warum? - Die Hauptfiguren in Kafkas Erzählungen und Romanfragmenten finden sich so wie Mr. K (Crispin Glover), der den Ausgang seines Hotels nicht mehr finden kann, oft in surreal-absurden und alptraumhaften Situationen wieder und geraten hilflos in ein unverständliches Labyrinth aus dem es kein Entkommen mehr gibt. So wie bspw. in Kafkas Roman „Der Prozeß“ (1914/15), in dem die Hauptfigur für ein unbestimmtes Verbrechen verantwortlich gemacht wird, das ihn aber niemand nennen kann und dadurch in die Mühlen der Justiz gerät.
Für Regisseurin und Autorin Tallulah Hazekamp Schwab ist „Willkommen um zu bleiben“ in erster Linie ein existenzielles Drama - wie die norwegisch-niederländisch Filmemacherin in einem Statement zum Film erklärte - und stellt dementsprechend die zentrale Frage: Was ist der Sinn meiner Existenz? Dabei gab Hazekamp Schwab an, dass sie sich selbst einerseits in den Bewohner*innen des Hotels sieht, die keine Veränderungen und unbequeme Fragen wollen, aber andererseits auch in Mr. K (Crispin Glover), der nicht so tun kann, als wäre alles in Ordnung.