Sing Sing: Kritiken

... warum erhält ein Film eine Oscarnominierung? Das habe ich mich nach "Sing Sing " gefragt.
Straftäter studieren im Gefängnis ein Theaterstück ein. Die Darsteller sind echte Gefangene. Das wars.
Man ist also Zuschauer eines sozialen Projekts. Das mag für Sozialarbeiter ganz interessant sein - für mich als Zuschauer war einfach nur öde. Keine Spannung, kein Humor, keine Sympathieträger. Schade um die Nominierung - da wären sich andere, bessere Filme gewesen.

Ein ruhiger und trotzdem aufwühlender Film, der mich keine Minute gelangweilt hat. Ganz anders als in vielen "Knastfilmen" werden die Insassen von Sing Sing als vielschichtige Charaktere dargestellt, die versuchen, sich und ihre Menschlichkeit während ihrer jahrelangen Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängnis nicht zu verlieren. Absolut sehenswert.

Einfach nur langweilig und öde… man schaut Häftlingen zu, wie sie für ein Theaterstück proben. Keine Spannung, kein Drama, keine Wendungen, einfach NICHTS. Totale Zeitverschwendung.

"Sing Sing" von Greg Kwedar ist ein berührendes Drama, das im Gefängnis spielt. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Theatertruppe aus Gefangenen, die beim "Rehabilitation through the Arts" (RTA) Programm mitmachen. Der Film beruht auf wahren Gegebenheiten und die Gefangenen spielen sich größtenteils selbst. Der Leiter der Theatertruppe John "Divine G" Whitfield sucht nach weiteren Mitgliedern und so stößt Clarence "Divine Eye" Maclin dazu - und bringt das Gefüge gehörig durcheinander. Anstelle eines Dramas wird die Theatertruppe erstmals eine Komödie aufführen, noch dazu eine von ihrem (externen) Regisseur Brent selbst geschriebene. Das irritiert John, der selbst Theaterautor ist und gerade an einem eigenen Stück schreibt und gern das mit seiner Theatergruppe aufgeführt hätte. Er versucht trotzdem, Clarence zu helfen - doch der macht es ihm nicht leicht. Es kommt zu Konflikten zwischen den beiden, doch mit der Zeit lernen sie einander besser zu verstehen - und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen.

Was mir an dem Film besonders gefallen hat, ist, den Gefangenen dabei zuzusehen, wie sie über das Theaterspielen, über das Zusammenarbeiten im Ensemble lernen, Zugang zu ihren Gefühlen zu bekommen, auch Verletzlichkeit zuzulassen, und lernen, einander zuzuhören. Es wächst so ein toller Zusammenhalt zwischen den Männern und nach und nach legen sie toxische Männlichkeitsvorstellungen ab.

Fazit: Ein berührender Film, sehr sehenswert!

Als Theaterfan, hat mich dieser Film restlos begeistert. Traurig, aber irgendwie auch wunderschön. Es ist eine Liebeserklärung an die Kraft der Kunst. Der Alltag ein einem Gefängnis, kann noch so düster und deprimierend sein, da gibt jede noch so schöne Ablenkung, licht ins ganze. Viele Schauspieler in diesem Film, sind wirkliche Insassen. Der Hauptdarsteller, Colman Dominco, spielt hier wohl die Rolle seines Lebens. Theater kann so etwas schönes sein, wenn man in eine Rolle eintauchen kann und nicht mehr sich selber ist. Ein Hoch auf alle die Theater und Theaterschaffende auf dieser Welt.