Die Geschichte eines Jungen, der ein Luftgewehr zu Weihnachten wollte...
Bob Clarks „A Christmas Carol“ von 1983 ist in Amerika ein Klassiker zu Weihnachten und immer wieder hörte ich von diesem Film. Hierzulande jedoch kennen scheinbar nur wenige diesen berüchtigten Klassiker, der in Deutschland unter dem simplen, etwas stumpfen Namen „Fröhliche Weihnachten“ veröffentlicht wurde. Mittlerweile ist das Werk ganze 40 (!) Jahre alt. Ich wollte endlich wissen, was dieser Klassiker aus Amerika kann und habe ihn mir endlich angeschaut. Ist er gut? Und kann er auch noch all den Jahrzehnten überzeugen und unterhalten?
Die (Christmas) Story spielt in den 40er: Der kleine Ralphie erlebt ein turbulentes Weihnachtsfest mit seiner Familie. Von einer geschmacklosen Lampe, die der Vater gewonnen hat bis hin zu einem geklauten Truthahn ist alles mit dabei. Doch für Ralphie zählt nur eins: Das Luftgewehr, was er sich zu Weihnachten wünscht. Doch seine Eltern und Lehrer raten ihm davon ab, denn er könnte sich ja (so die Erwachsenen) „ein Auge ausschießen“. Doch für Ralphie gibt es nichts Wichtigeres und er setzt alles daran, dieses Geschenk zu bekommen…
Für mich ist „Fröhliche Weihnachten“ ein wunderbarer Film, den man früher im Nachmittagsprogramm zur Dezemberzeit hätte schauen können. Die harmlose, aber charmante Geschichte eignet sich perfekt für einen entspannten Nachmittag auf der Couch mit Glühwein und Süßkram.
Der Film besticht insbesondere durch seine weihnachtliche Atmosphäre. So sollte ein Weihnachtsfilm ja auch irgendwie sein. Ich mag aber auch die kleine, simple Geschichte, die sich oftmals auch in kleinere Episoden unterteilt mit vielen kleinen Abenteuern und witzigen Situationen. Nur die leicht rassistische Szene im asiatischen Restaurant gegen Ende ist ganz schön aus der Zeit gefallen und wirkt aus heutiger Sicht sehr geschmacklos…
Die Schauspieler sind durchweg richtig gut. Peter Billingsley als Ralphie ist ein wirklich toller Kinderdarsteller und auch die anderen Kids sind überzeugend und putzig in ihren Rollen.
Melinda Dillon als besorgte Mutter und Darren McGavin als cholerischer Vater sind ebenfalls sympathisch, wenn auch manchmal etwas zu derbe in ihren Erziehungsmethoden, aber es spielt ja immerhin in den 40ern…
Der Film ist auch erstaunlich witzig und hat mich immer wieder zum Lachen bringen können. Es gibt aber auch ein paar wenige berührende Momente, die aber einen schönen Gegensatz zum sonst komödiantischen Geschehen bieten (es ist immerhin ein Weihnachtsfilm!).
Die Optik ist recht einfach gehalten, aber die weihnachtliche Stimmung kommt gut rüber mit viel Schnee und warmen Lichtern. Auch der Soundtrack bietet festliche Klänge mit einem netten, aber unscheinbarem Score von Paul Zaza und Carl Zitter.
Perfekt ist der Film aber trotzdem irgendwie nicht. Die eine Szene im Restaurant hat wie gesagt einen faden Beigeschmack (darf man auch gern als Wortspiel nehmen) und manchmal ist der Film etwas zu albern, siehe die seltsame Szene beim Weihnachtsmann im Kaufhaus…
Fazit: „Fröhliche Weihnachten“ ist ein Film mit Ecken und Kanten, aber im Großen und Ganzen charmant und bietet genau das, was ein Weihnachtsfilm soll, Stimmung und Vorfreude. Ich bin gespannt, ob dieser Klassiker mir über die Zeit besser gefallen wird, bis dahin bleibt mein Urteil: Ein solider und charmanter Festtags-Film!