My Girl – Meine erste Liebe
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Sebastian Schlicht7
Sebastian Schlicht7

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4,0
Veröffentlicht am 11. August 2025
Trotz viel Kitsch, eine intime und süße Liebesgeschichte übers Erwachsenwerden!

Regisseur Howard Zieff drehte in seiner Karriere nicht viele Filme. 1991 war er bereits 64 Jahre alt und drehte sein vorletztes Werk, bevor er in den Ruhestand ging: „My Girl“. Eine tragische Feel-Good-Komödie mit Romantik und Kitsch, die zwar an den Kinokassen solide performte ,jedoch sowohl Kritiker, als auch Zuschauer mit eher gemischten Gefühlen zurück ließ.
Alles Dinge, die ich damals nicht wusste, denn „My Girl“ war in meiner Jugend ein wichtiger Film für mich. Bis heute gibt er mir eine wohlige und warme Atmosphäre, in der ich mich immer wieder verlieren möchte. Dabei sehe ich auch ganz klar die Probleme des Streifens, aber diese fallen kaum auf, wenn man die starken Momente betrachtet. Und „My Girl“ ist trotz einer guten Portion Kitsch voll von starken Momenten!

1972, Pennsylvania: Vada Sultenfuss lebt mit ihrem Vater allein. Dieser ist Bestattungsunternehmer, was für die kleine Vada nicht immer das beste Umfeld darstellt. Zum Glück hat sie ihren besten Freund Thomas J., der ihr zur Seite steht. Eines Tages bewirbt sich die junge und hübsche Shelly bei Vadas Vater und es dauert nicht lang, bis sich beide näher kommen. Doch nach dem Tod ihrer Mutter, will Vada alles, nur keine neue Mommy…

„My Girl“ ist die Definition eines kleinen, intimen Filmes, der sowohl Romantik, Humor und Tragik kombiniert. Und ja, das alles wird vor allem aus heutiger Sicht mit viel amerikanischem Kitsch unterlegt. Besonders der Score von James Newton Howard, der hier noch relativ am Anfang seiner Filmmusik-Karriere stand, ist dann doch sehr schnulzig und hätte gut und gern an manchen Stellen weggelassen werden können. Dafür überzeugt aber eine tolle Songauswahl mit CCR und den Temptations.

Doch der Kitsch wird sicher nicht jedem gefallen und auch ich bin unter normalen Umständen immer sehr allergisch auf diesen forcierten Schnulz. Doch egal wie schnulzig es wird, der Film hat etwas, was ihn wirklich liebevoll und besonders macht: Die Figuren. Von der kleinen, frechen Vada bis hin zur offenen und liebevollen Shelly sind alle Charaktere in dem Film wirklich bezaubernd. Ich liebe vor allem die Art, wie alle miteinander umgehen. Dabei sind es nicht nur die Dialoge, die oftmals sehr authentisch wirken, sondern auch die ruhigeren Momente, in denen mal nicht gesprochen wird. Besonders die Aktionen von Vada und ihrem Freund Thomas J. sind so passend für kleine Kinder, die noch nicht wissen, wohin mit ihren Gliedmaßen. Auch die Dynamiken der beiden Kids sind liebevoll, aber auch emotional, aber nie unecht. Und selbst Harry und Shelly, die das obligatorische Liebespaar geben, sind keine langweiligen und stereotypischen Figuren, zumindest nicht für mich. Und selbst wenn sie das für manche sind, so mag ich sie alle dennoch sehr.

Ein Lob geht dabei auch an den Cast: Dan Akroyd mimt einen sensiblen Vater, während Jamie Lee Curtis als liebevolle Shelly ein Sympathieträger ist. Es ist toll zwei Hollywood-Größen wie Akroyd und Lee Curtis zu sehen, die nach ihren großen Blockbustern („Ghostbusters“ und „Halloween“) auch kleine Filme, wie „My Girl“, mit Leben ausstatteten.
Macaulay Culkin drehte kurz nach seinem Mega-Erfolg in „Kevin – Allein zu Haus“ diesen Film und gibt hier eine ebenso charmante und sympathische Leistung ab, wie im Klassiker. Dabei spielt er nicht einfach wieder ein freches Kind, sondern einen zurückhaltenden, aber gefühlvollen Jungen. Und Anna Chlumsky (die mit Culkin bereits in „Allein mit Onkel Buck“ eine kleine Rolle spielte) spielt hier in meinen Augen alle anderen schon fast an die Wand. Unfassbar, wie charmant und natürlich die kleine hier spielt und spricht. Gleichzeitig beeindruckt sie auch in den emotionalen Momenten und trägt mit ihrem Spiel den ganzen Film. Es ist schade, dass sie Ende der 90er ihre Schauspielkarriere beendete, doch seit 2012 ist sie wieder in Film und Fernsehen unterwegs und ich hoffe sie kann ein großes Comeback feiern. Verdient hätte sie es allemal, denn sie ist in meinen Augen eine der besten Kinderdarstellerinnen der 90er!

„My Girl“ ist ein hübscher Mix aus Coming of Age-Story, Romanze und etwas Comedy. Aber auch der sehr tragische und berührende Teil der Geschichte nimmt viel Raum ein und kriegt mich immer wieder. Viele mögen diesen Teil des Films nicht, ich hingegen finde, dass genau das den Film so ausmacht. Auch wenn der Film mit seiner etwas konservativen Art das Ganze nicht immer perfekt handelt, so schafft er es doch mich am Ende zu rühren und trotz vieler schwerer Momente auch zum Lachen zu bringen.

Fazit: „My Girl“ ist ein wundervoller Herzschmerz-Film für den Sommer. Es ist vor allem ein Film, der mich mit seinem Kitsch nicht sonderlich stört, sondern eher mit seinen liebevollen Figuren und den wunderbaren Kinderdarsteller*innen begeistert. Dabei ist der Streifen in meinen Augen sowohl für Kinder, als auch Erwachsene geeignet und bietet kurzweilige, emotionale Unterhaltung. „My Girl“ ist nicht perfekt, bedeutet mir aber immer noch sehr viel und allein die kleine Vada ist Grund genug dem Film eine Chance zu geben.
BrodiesFilmkritiken
BrodiesFilmkritiken

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4,0
Veröffentlicht am 1. Januar 2018
Hier sollte man ein wenig aufpassen, weil der Film in zwei etwas ungleiche Teile zerfällt: die ersten zwei Drittel sind eine launige, fröhliche Familienkomödie mit netten Gags und hohem Kuschelfaktor (auch wenn mitunter ein Hauch Traurigkeit mitschwingt!), im letzten Dritel kippt das ganze jedoch in ein todernstes, knüppelhartes Drama, das in der Tat mehr ist als simpler Familienquatsch, ernsthaft traurig stimmt und sogar berührt. Wer das ganze also als simplen Feiertagsfilm für RTL abtut, irrt sich!Die liebenswerte Geschichte funktioniert dadurch so gut, dass sie von außergewöhnlich guten Darstellern getragen wird: Dan Aykroyd braucht zwar nur den brummigen lieben Kerl zu mimen, Jamie Lee Curtis (im schrillen 70’s Look) ist herzerwärmend sympathisch und Macaulay Culkin kann diesen Film als Referenz vorweisen, dass zumindest etwas Talent in ihm geschlummert hat – auch wenn er hiernach nicht gerade Qualitätsfilme gemacht hat. Das größte Plus und Lob geht aber an die unglaublich gute Anna Chlumsky, die die Rolle der Vada mit Witz, Arroganz und Überheblichkeit ausfüllt – sowie in der letzten halben Stunde mit einer bleischweren Traurigkeit, die keinen kalt lässt.Fazit: Todernstes Drama verkleidet in eine humorige Kindergeschichte – etwas seltsame Kombination, die aber prächtig unterhält.
Erreur : review introuvable ou mal formée.
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