
Künstliche Intelligenz ist eines der meistdiskutierten Themen unserer Zeit und auch in der Kunst längst angekommen. Man denke nur an KI-generierte Musikkompositionen oder Fotos. Aber werden in Zukunft etwa auch Filme, Musik, Bücher etc. durch KI erschaffen?
Paul Schrader („First Reformed“), immerhin nicht nur als Regisseur eine Legende, sondern auch für seine exzellente Arbeit als Drehbuchautor („Taxi Driver“) bekannt, ist jedenfalls von den Möglichkeiten der Technik begeistert oder wie er selbst sagt: „ICH BIN ÜBERWÄLTIGT“.
In einem aktuellen Facebook-Post des Altmeisters, spricht sich dieser dafür aus, KI für die Ideenfindung zu nutzen. Er selbst hatte ChatGPT zunächst nach einem Vorschlag für einen Paul-Schrader-Film gebeten und war vom Ergebnis so angetan, dass er die KI im Folgenden auch noch nach Ideen für Filme anderer Regisseure fragte, wie beispielsweise Paul Thomas Anderson, Quentin Tarantino, Steven Spielberg, David Lynch oder Fritz Lang.
KI liefert bessere und originellere Ideen
Das Ergebnis war für ihn beeindruckend: „Jede Idee, die ChatGPT (in wenigen Sekunden) lieferte, war gut, und originell und ausgereift. Warum sollten Autoren monatelang herumsitzen und Ideen suchen, wenn KI sie in Sekundenschnelle liefern kann.“ Seine Follower auf Facebook teilten diese Meinung eher nicht, einige machten sich grundsätzlich Sorgen: „Paul ist alles in Ordnung?“, andere scherzten in der Hoffnung, Hacker wären hier am Werk: „Ich glaube, Paul wurde gehackt.“
Schon seit geraumer Zeit ist Künstliche Intelligenz ein Thema bei Paul Schrader, bemerkenswert auch sein Post über ein Drehbuch von ihm, dass er vor einigen Jahren geschrieben hatte. Er bat die KI um Verbesserungsvorschläge und bekam diese als Notizen innerhalb von fünf Sekunden, Vorschläge die laut Schrader: „so gut oder besser waren, als ich sie jemals von einem Filmproduzenten erhalten habe.“
Paul Schraders neuster Film: "Oh, Canada"
Ans Aufhören denkt der 78-jährige Schrader aber trotzdem nicht. In Cannes feierte letztes Jahr sein aktuelles Werk „Oh, Canada“ Premiere. Darin geht es um einen alternden und schwerkranken Filmemacher (Richard Gere), der einen Dokumentarfilm, der über ihn gedreht werden soll, nutzen will, um seine Lebensbeichte abzulegen. In seiner FILMSTARTS-Kritik bezeichnet Chefredakteur Christoph Petersen den Film als Schraders persönlichstes Werk und vergibt gute 3,5 von 5 Sternen.
Während es für „Oh, Canada“ leider noch keinen deutschen Veröffentlichungstermin gibt, hat Paul Schrader schon sein nächstes Projekt angekündigt: Der Film soll „Non Compos Mentis“ heißen und sich um sexuelle Obsession drehen.
Ein Highlight von Paul Schrader landete indes gerade erst im Streaming-Abo. Von uns gibt's dafür eine klare Empfehlung:
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