TV-Premiere ohne Werbung: Eine wahre Geschichte mit zweifachem Oscargewinner – am Ende werdet ihr Rotz und Wasser heulen!
Oliver Kube
Oliver Kube
-Freier Autor & Kritiker
Oliver Kubes aktuelle Lieblingsfilme sind "The Life Of Chuck", "The Mastermind", "The Secret Agent", "Together" und "Warfare".

„One Life“ erzählt die wahre Geschichte eines erstaunlichen Mannes, der große Dinge vollbrachte. So richtig packend wird „One Life“ aber trotzdem erst ganz am Ende. Warum das so ist, könnt ihr hier lesen. Oder ihr schaltet heute einfach selbst ein.

In unserer FILMSTARTS-Kritik zum erst Ende März 2024 in die deutschen Kinos gekommenen „One Life“ orakelten wir damals Folgendes: „Mehr Taschentücher wird man dieses Jahr vermutlich in keinem anderen Film brauchen.“

Seid ihr bereit, euch emotional mitreißen und vielleicht auch ein wenig manipulieren zu lassen? Dann könnt ihr am Abend den Edelmimen und zweifachen Oscargewinner Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“, „The Father“) in einem Biopic sehen. Dabei geht es um Nicholas Winton (1909–2015), der von der englischsprachigen Presse immer wieder als „der britische Oskar Schindler“ bezeichnet wurde.

One Life“ feiert am heutigen 27. Januar 2025 um 22.15 Uhr seine Free-TV-Premiere im ZDF. Eine Wiederholung folgt in der Nacht vom 28. auf den 29. Januar um 0.15 Uhr. Zudem steht der Film mit Beginn der ersten Ausstrahlung als Gratis-Stream in der ZDFmediathek zur Verfügung. Alternativ ist der FSK-12-Titel im Rahmen des Streaming-Abos von WOW* zu sehen sowie als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand erhältlich:

Ein wahrer Held

Falls ihr unsere FILMSTARTS-Kritik bereits gelesen habt, wisst ihr, dass wir „One Life“ – trotz seiner Starbesetzung und den zweifellos bewegenden realen Hintergründen – nur mit Abstrichen empfehlen können. Denn das wahnsinnig effektive Finale, das so gut wie niemanden von euch mit trockenen Augen zurücklassen dürfte, täuscht allenfalls bedingt über die Schwächen des Biopics von „Slow Horses“-Regisseur James Hawes hinweg. Obwohl der reale Nicholas Winton für seinen Einsatz zu Recht gefeiert wird, kommt „One Life“ nicht einmal in die Nähe eines thematisch ähnlichen Meisterwerks wie „Schindlers Liste“.

Die Story von „One Life“ ist auf zwei Zeitebenen aufgeteilt, die sich leider anfühlen, als würde man abwechselnd zwei komplett unterschiedliche Filme sehen – weder inszenatorisch noch visuell existiert eine echte Bindung. Die talentierte Darsteller*innen-Riege bemüht sich redlich. Dabei fehlt es ihr aber einfach an substanziellen Materialien, um das Publikum auf Dauer fesseln zu können. So gibt es immer wieder Leerlauf, streckenweise sogar Langeweile.

Das Gros der vom jungen Winton verrichteten Aktionen war organisatorischer Art. Aufnahmen eines Mannes am Telefon, beim Sortieren von Formularen oder beim Abgleichen von Listen sind auf Strecke, aber nur begrenzt aufregend. Die Dringlichkeit seiner Arbeit kommt kaum rüber. Und auch, wenn wir ihn dann im Rentenalter sehen, ist die Geschichte mit Ausnahme der letzten Viertelstunde nie wirklich packend. Hier darf Anthony Hopkins dann endlich mal aufdrehen und sein ganzes Können zeigen. Das ist schade, denn ein wahrer Held wie Nicholas Winton hätte wirklich mehr verdient gehabt als einen insgesamt nur mittelmäßigen Film.

One Life
One Life
Starttermin 28. März 2024 | 1 Std. 49 Min.
Von James Hawes
Mit Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter
User-Wertung
3,7
Filmstarts
2,5
Im Stream

Darum geht es in "One Life"

1938: Der Londoner Börsenmakler Nicholas Winton (Johnny Flynn, „Die Ausgrabung“) besucht seine ehemalige Kollegin Doreen Warriner (Romola Garai, „Abbitte“) in Prag, die für eine Flüchtlingshilfeorganisation arbeitet. Dort eingetroffen sieht er schockiert, wie Tausende von Menschen aus Deutschland und Österreich – die meisten von ihnen Juden – in provisorischen Verhauen oder einfach auf der Straße leben müssen.

Winton weiß, dass der Einmarsch der Nazis in die Tschechoslowakei unmittelbar bevorsteht und diese Leute dann aller Wahrscheinlichkeit nach in Konzentrationslager geschafft werden. Unter enormem Zeitdruck beginnt er, eine Evakuierung zumindest der Kinder nach Großbritannien zu organisieren. Trotz bürokratischen Widerstands gelingt es ihm, zumindest 669 von ihnen bei dortigen Pflegefamilien unterzubringen.

Jahrzehnte später leidet Winton (jetzt: Anthony Hopkins) noch immer darunter, dass er nicht alle retten konnte. Deshalb schweigt er auch über seinen Einsatz, der längst in Vergessenheit geraten ist. Über Umwege gelangt jedoch eine Liste mit den Namen der geretteten Kinder an eine Holocaust-Forscherin (Marthe Keller, „Der Marathon Mann“), die zufälligerweise mit einem Produzenten der BBC verheiratet ist …

Ihr habt Lust auf noch mehr Anthony Hopkins? Dann schaut doch mal in diesen Streaming-Tipp rein:

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