TV-Tipp ohne Werbung: Spannende Kriegs-Action mit Weltstars – Seeschlacht zwischen U-Boot und Zerstörer
Oliver Kube
Oliver Kube
-Freier Autor & Kritiker
Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

Action, Spannung und Dramatik – dieser Kriegsfilm-Klassiker hat alles und dazu zwei großartig spielende Stars, gefangen in einem Duell im Atlantik. Falls ihr noch nicht wisst, um welchen Streifen es sich handelt, solltet ihr dringend einschalten.

Für den Verfasser dieser Zeilen zählt der 1958 in die Kinos gekommene „Duell im Atlantik“ zu den ganz großen Klassikern des Weltkriegsfilm-Genres. Das ist natürlich einerseits so, weil er spannend und aufwändig in Szene gesetzte Actionszenen aufweist. Andererseits bietet der Streifen aber auch ein brillantes Psychodrama, bei dem – für ein Hollywood-Projekt von damals durchaus erstaunlich! – das Publikum nicht nur mit dem amerikanischen Helden, sondern auch mit seinem deutschen Widersacher mitfiebern kann und darf.

Duell im Atlantik“ läuft am heutigen 23. Februar 2025 um 20.15 Uhr auf arte. Eine Wiederholung folgt am 25. Februar um 14.00 Uhr. Alternativ könnt ihr euch das fesselnde Kriegs-Abenteuer für ein paar Euro als Video-on-Demand kaufen oder leihen:

Ein etwas anderer Kriegsfilm

1956 kaufte Twentieth Century Fox (heute Teil des Disney-Konzerns) die Filmrechte am im selben Jahr veröffentlichten Buch „The Enemy Below“. Dessen Autor D.A. Rayner diente im Zweiten Weltkrieg auf einem Zerstörer und hatte viele eigene Erlebnisse in der Story zu seinem Debütroman verarbeitet. Das Studio engagierte „Anatomie eines Mordes“-Autor Wendell Mayes für das Drehbuch und setzte Dick Powell („Der Eroberer“) als Regisseur und Produzenten ein.

Mit einem für diese Ära recht üppigen Budget von fast zwei Millionen Dollar ausgestattet, machte sich das Duo an die Arbeit. Dabei lieferten Powell und Mayes letztlich einen klug austarierten Mix aus Kriegsfilm, Charakterdrama und Psychothriller ab, der noch heute faszinieren kann, weil er einige der größten Klischees all dieser Genres (und auch seiner Vorlage!) nicht nur geschickt umschiffte, sondern mutig einfach wegließ.

Dass ein deutscher U-Bootkommandant nicht geradewegs dämonisiert, sondern als hochintelligent und vor allem moralisch integer sowie geradezu sympathisch dargestellt wurde, war damals wirklich nicht die Regel – zu viele amerikanische Soldaten waren kaum eine Dekade zuvor nicht aus dem Krieg zurückgekehrt. So brauchte es von Seiten der Macher schon einiges an Mut, den von Curd Jürgens („Des Teufels General“) dargestellten Kapitänleutnant von Stolberg auf solche Weise zu präsentieren.

Jürgens wusste dies sehr wohl zu schätzen und zeigte im Gegenzug eine der besten Leistungen seiner Karriere. 20 Jahre später sagte er der New York Times in einem Interview: „[‚Duell im Atlantik‘] war ein wichtiger Film für mich, weil es der erste nach dem Krieg war, in dem ein deutscher Offizier nicht als Wahnsinniger dargestellt wurde.“

Auf der anderen Seite des Hochsee- und Psychoduells stand mit Western-, Thriller- und Abenteuerheld Robert Mitchum („El Dorado“) einer der größten Stars Hollywoods auf der Brücke des US-Schiffes. Im Roman war seine Figur ein Brite und der Zerstörer Teil des Flottenverbandes der Royal Navy. Dies und der deutlich menschlichere Charakter von von Stolberg waren allerdings längst nicht die einzigen Änderungen, die die Macher von „Duell im Atlantik“ an der Story und den Figuren vornahmen, um sie zu ihren eigenen zu machen.

Besonders interessant ist dabei Dick Powells Idee, zwei unterschiedliche Enden zu drehen. Kurz vor der Veröffentlichung ließen er und Twentieth Century Fox mehrere Testvorführungen ansetzen und deren Publikum entscheiden, welches von beiden – eines martialisch und blutig, das andere eher respektvoll und versöhnlich – ihnen besser gefiel. Dieses verwendete er dann in der finalen Fassung. Heute Abend könnt ihr das Ergebnis dieser Abstimmungen sehen und werdet – davon bin ich überzeugt – sicher mit mir d'accord sein, dass die Zuschauer von damals die für den Film beste Entscheidung trafen.

Duell im Atlantik
Duell im Atlantik
1 Std. 38 Min.
Von Dick Powell
Mit Robert Mitchum, Curd Jürgens, David Hedison
User-Wertung
3,2

"Duell im Pazifik": Das ist die Story

Mitten im Zweiten Weltkrieg: Unter dem Befehl von Lieutenant Commander Murell (Robert Mitchum) befindet sich der amerikanische Zerstörer USS Haynes auf Patrouille im südlichen Atlantik – und das schon seit einer gefühlten Ewigkeit ohne Feindkontakt. Doch dann wird die fast bedrückende Ruhe unter der Besatzung jäh gestört. Denn plötzlich trifft das Kriegsschiff auf ein deutsches U-Boot, kommandiert von dem erfahrenen Kapitänleutnant von Stolberg (Curd Jürgens).

Murell setzt alles daran, den Gegner zu stellen, der eigentlich nur unbeschadet aus der Situation herauszukommen versucht, bald aber realisieren muss, dass der wohl einzige Weg, dies zu erreichen, über das Versenken der USS Hayney führt. Zwischen den beiden Männern entbrennt ein sowohl strategisches als auch psychologisches Katz-und-Maus-Spiel, das bis aufs Äußerste geführt wird. Dabei fügen sich die feindlichen Schiffe zunehmend Schäden zu, die letztlich die Existenz beider Parteien gefährden.

Ein anderer Klassiker mit Curd Jürgens ist kürzlich erstmals auf Blu-ray erschienen – ungeschnitten, aufwändig restauriert und mit massig Bonusmaterial versehen. Um welchen Titel es sich handelt und warum ihr bei der Disc unbedingt zuschlagen solltet, verrät euch FILMSTARTS-Autor Sidney Schering im folgenden Artikel:

Neu im Heimkino: So habt ihr den vielleicht legendärsten Bond-Schurken überhaupt sicher noch nie gesehen!

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