Brady Corbets „Der Brutalist“ geht in der Nacht vom 2. auf den 3. März in sage und schreibe zehn Kategorien ins Oscarrennen. Unter anderem Hauptdarsteller Adrien Brody gilt dabei als großer Favorit – musste in den vergangenen Wochen allerdings auch Kritik einstecken. Denn es wurde bekannt, dass die Filmemacher Künstliche Intelligenz einsetzten, um die ungarischen Dialoge von Brody und dessen Filmfrau Felicity Jones zu optimieren.
Auch wenn Brody und Jones ein langes Sprachtraining durchliefen, war ihr Akzent am Ende immer noch rauszuhören – das wollte Corbet nicht und brachte so KI ins Spiel, um keine Zweifel an der Authentizität der Dialoge aufkommen zu lassen. Klingt paradox, ist aber irgendwie nachvollziehbar (wenn vielleicht auch nicht unbedingt notwendig). Was jedoch Tatsache ist: Künstliche Intelligenz genießt in Hollywood bereits hohen Stellenwert und wird regelmäßig bei Film- und Serienproduktionen eingesetzt. Das zeigt nun auch das jüngste Beispiel auf Netflix.
Achtung, es folgen Spoiler zum Finale von „Cobra Kai“! Solltet ihr die finalen Folgen der „Karate Kid“-Serie also noch nicht gesehen haben: Weiterlesen auf eigene Gefahr.

So wurde Mr. Miyagi in "Cobra Kai" zum Leben erweckt
Fans werden es sich bereits denken: Wenn Mr. Miyagi in Staffel 6 sein Comeback gibt, kann das nur mittels Hilfe aus dem Computer bewerkstelligt worden sein! Tatsächlich setzten die Macher Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg und Josh Heald auf eine Hybridlösung, um den einst vom 2005 verstorbenen Pat Morita gespielten Sensei zum Leben zu erwecken.
Im Gespräch mit Variety verriet Hurwitz kürzlich, dass man Stuntman Don Lee (nein, nicht den unter demselben Synonym bekannten Superstar aus Südkorea) als Pat Moritas Körperdouble nutzte. Dieser habe eine ähnliche Statur wie der Schauspieler und sei lediglich ein wenig dünner – sodass man ihm kurzerhand ein Kissen unter sein T-Shirt gepackt habe. Für den Choreographen, der großen Anteil an der Entwicklung der zahlreichen Kämpfe in „Cobra Kai“ hatte, sei es eine Ehre gewesen, in die Rolle seines Idols zu schlüpfen.
Um Pat Moritas Gesicht nachzustellen, wurde dieses schließlich mit Hilfe von KI auf Lees Körper gesetzt. Wobei diese Entscheidung keinem so richtig leicht gefallen sein soll und man sich zwischenzeitlich auch fragte: „Oh mein Gott, sind wir hier falsch abgebogen?“
Gerade die ersten Versionen seien regelrecht „entmutigend“ gewesen, so Schlossberg gegenüber Variety, doch nach und nach sei der Anblick „immer weniger verstörend und schrecklich“ gewesen. Um den Kreis von Daniel LaRusso (Ralph Macchio) und den einst von Pat Morita gespielten Mr. Miyagi zu schließen, hatte ihre neuerliche Zusammenführung große inhaltliche Bedeutung für ein versöhnliches Ende der Serie. Und da Künstliche Intelligenz sich als beste Möglichkeit anbot, dies umzusetzen, habe man sich am Ende dafür entschieden.
Alles nur ein Traum
Dabei machten sich die „Cobra Kai“ auch einen Kniff zunutze, der ihnen in die Karten spielt: Mr. Miyagi kehrt lediglich innerhalb einer Traumsequenz zurück, die visuell ohnehin von der Erzählung der Haupthandlung abgekapselt wird. Aus diesem Grund habe man gar nicht erst den Anspruch gehabt, Mr. Miyagi tatsächlich täuschend real aussehen zu lassen. Man habe stets im Hinterkopf gehabt, dass man so „in Sachen Genauigkeit einen gewissen Spielraum“ habe.
Archivmaterial habe man dabei keines verwendet, so Heald. Dafür aber griff man auf ein Stimmendouble zurück, mit dem man daran arbeitete, Pat Moritas Dialoge möglichst so hinzubekommen, wie sie der Schauspieler vermutlich auch selbst umgesetzt hätte. Ähnlich wie bei „Der Brutalist“ wurde darüber am Ende noch ein KI-Filter gelegt.
Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass sich „Karate Kid“- und „Cobra Kai“-Fiesling Martin Kove zeitgleich zum Start der finalen Folgen direkt ins nächste Martial-Arts-Abenteuer gestürzt hat? Alle wichtigen Infos sowie den Trailer zum Kampfsportturnier inklusive Zeitreisen sowie Samurais, Wikinger und Ritter findet ihr hier:
Neu im Heimkino: "Cobra Kai"-Star stürzt sich nach dem Finale der Serie direkt ins nächste Martial-Arts-Abenteuer – inklusive Zeitreisen!