Am heutigen 5. März 2025 ist auf Disney+ die Marvel-Serie „Daredevil: Born Again“ gestartet, die von vielen Fans seit der ersten Ankündigung heiß erwartet wird. Doch im Vorfeld war die Verunsicherung groß: Wird es ein kompletter Neustart – oder knüpft die Serie an die bisherigen Ereignisse aus der einst bei Netflix gelaufenen (und jetzt ebenfalls bei Disney+ verfügbaren) „Daredevil“-Serie an? Und anscheinend war man sich über diese Frage bei den Verantwortlichen hinter dem Projekt lange Zeit selber uneins, denn zuerst war die neue Serie rund um den blinden Teufel wohl als Soft-Reboot geplant.
Zwar sollten die beiden wichtigsten Figuren und deren Darsteller aus der Original-Serie zurückkehren, doch hier sollten bereits die Gemeinsamkeiten enden, denn die Ereignisse aus der Netflix-Serie sollten schlichtweg ignoriert werden.
Während der Produktions-Zwangspause in Folge der Hollywood-Doppelstreiks im Jahr 2023 erfolgte dann plötzlich ein Umdenken: Mit dem bisher produzierten Material unzufrieden, entschieden sich die Verantwortlichen noch einmal dazu, ihr Konzept zu überarbeiten – und doch an die bereits erlebten Abenteuer des düsteren Anwalts-Helden anzuknüpfen.
Müsst ihr die Netlix-Serie kennen?
Wer hier weiterliest, den erwarten Spoiler zu den ersten zwei Folgen „Daredevil: Born Again“. Die Frage, ob ihr die Netflix' „Daredevil“ gesehen haben müsst, können wir euch kurz und knapp beantworten: Nein, aber ihr solltet! Das Geschehen und die Motivationen der einzelnen Figuren sind zwar auch ohne den vorherigen Kontext nachvollziehbar, dennoch haben die einzelnen Szenen deutlich mehr Kraft, wenn euch die Figuren vertraut sind.
Ein Marvel-Comeback, das es in sich hat: So gut ist "Daredevil: Born Again" wirklich!Nehmen wir nur einmal die Eröffnungssequenz als Beispiel. In dieser treffen Matt Murdock (Charlie Cox), Foggy Nelson (Elden Henson) und Karen Page (Deborah Ann Woll) in einer Bar zusammen, um einen Erfolg der Kanzlei ausgiebig zu feiern. Für die Zuschauer*innen ist dieser Moment das erste Wiedersehen mit den Figuren seit mehr als sechs (!) Jahren – und es fühlt sich wirklich wie ein Wiedersehen mit geliebten Freund*innen an, die man viel zu lange nicht gesehen hat.
Der diese Harmonie jäh beendende Anschlag von Benjamin „Dex“ Poindexter (Wilson Bethel), der sich nicht nur ein knallhartes Duell mit Daredevil liefert, sorgt für viele Tote und einen der tragischsten Momente der Seriengeschichte. Ein gnadenlos konsequenter und vor allem bewegender Einstieg in die neue Staffel. Wer die Originalserie gesehen hat, wird hier den Tränen nahe sein, Neueinsteiger*innen in die Materie werden wohl eher mit den Schultern zucken.
Auch die Beziehung zwischen den Figuren baut auf Vorwissen
Zudem erhält auch die Beziehung zwischen Matt „Daredevil“ Murdock und dem ehemaligen Unterweltboss Wilson „Kingpin“ Fisk (Vincent D’Onofrio) erst dann eine angemessene Bedeutung, wenn ihr die gemeinsame Vergangenheit dieser Figuren miterlebt habt. Diese wird zwar während eines Zusammentreffens in einem Café noch einmal aufgerollt – eine Szene, die sich tatsächlich wie eine auf Neugucker*innen zugeschnittene Zusammenfassung anfühlt – aber hier wird sich wirklich nur auf die nötigsten Elemente beschränkt, um diese komplexe Verbindung zu verstehen.
Kurzum: Solltet ihr die Zeit haben und die drei Netflix-Staffeln von „Daredevil“ noch nicht gesehen haben, dann solltet ihr dies unbedingt nachholen. Und selbst Fans der ersten Stunde können sich durchaus überlegen, zumindest noch einmal in ein Recap-Video reinzuschauen. Passenderweise hat FILMSTARTS-YouTube-Host Sebastian Gerdshikow da ein entsprechedes Video für euch im Angebot:
