TV-Tipp: Dieser Agenten-Actioner ist brutal, starbespickt und total wahnsinnig – über 100 Mio. Budget!
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

Noch böser und noch schräger als der spaßig-stylische und harte Vorgänger: „Kingsman: The Golden Circle“ setzt den wilden Agenten-Actioner „Kingsman: The Secret Service“ mit vielen Stars und irren Ideen fort.

Mit der Comic-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ verpasste Regisseur Matthew Vaughn dem modernen Agentenkino nicht bloß eine gehörige Adrenalinspritze: Mit dem 2015 in die Kinos gestürmten Blockbuster sorgte der Regisseur zudem dafür, dass eine gesunde Dosis Wahnwitz ins Genre zurückkehrt. Zwei Jahre später legte Vaughn noch einen drauf:

Kingsman: The Golden Circle“ hat einen grinsend-abgeschmackten Sinn für Humor und eine abstruse Reihe an Stars zu bieten. ProSieben zeigt „Kingsman: The Golden Circle“ heute, am 28. März 2025, ab 20.15 Uhr, weshalb wir vom Einschalten abraten. Denn aufgrund seiner FSK-Freigabe ab 16 Jahren darf der blutig-süffisante Agentenfilm erst ab 22 Uhr ungekürzt über den Free-TV-Äther gehen.

Also solltet ihr bis Montag, den 31. März warten, wenn ProSieben „Kingsman: The Golden Circle“ ab 22.30 Uhr zeigt. Oder aber ihr schaut euch den Film uncut bei Disney+ an:

Darum geht es in "Kingsman: The Golden Circle"

Seit den Ereignissen von „Kingsman: The Secret Service“ hat sich Eggsy (Taron Egerton) zu einem erstklassigen Bestandteil des britischen Gentleman-Geheimdienstes Kingsman gemausert. Doch während er dem schwedischen Königspaar einen Besuch abstattet, attackiert die größenwahnsinnige Drogenbaronin Poppy Adams (Julianne Moore) das Kingsman-Hauptquartier und die Mitglieder des Dienstes.

Einzig Eggsy und Technikass Merlin (Mark Strong) überleben, woraufhin sie das sogenannte Doomsday-Protokoll starten und eine Flasche Bourbon leeren, die in einem geheimen Tresor gelagert wurde. Die Spirituose weist sie darauf hin, dass ihre Geheimorganisation einen heimlichen Notfallbund mit einem US-Geheimdienst unterhält: Statesman! Also machen sie sich auf zu ihren Verbündeten von der anderen Seite des Teichs, um gemeinsam Poppy auszuschalten. Doch das ist leichter gesagt als getan...

Ein Popstar stiehlt allen die Schau

Neben erwartbaren und überraschenden Wiedersehen mit Stars aus dem ersten Teil bietet die Fortsetzung eine bunt durchgewürfelte Truppe an Franchise-Neuzugängen. So tritt Halle Berry als Ginger Ale auf, das Statesman-Technikass. Derweil gibt Jeff Bridges das Oberhaupt der Statesman, den unnahbar wirkenden, überschäumenden Champagne.

Darüber hinaus wuselt Channing Tatum als streitlustiger Statesman-Agent Tequila durch den Film, Pedro Pascal ist als gemeinsam mit Eggsy auf Mission gehender Spion namens Whiskey zu sehen, und Musiklegende Elton John spielt sich selbst als verzweifeltes Entführungsopfer der Retroästhetik liebenden Poppy. Und für den Verfasser dieses TV-Tipps absolviert der „Rocketman“-Sänger einen der lustigsten Promi-Gastauftritte der vergangenen zehn Kinojahre:

Allein schon Elton Johns Präsenz in diesem Agentenfilm fasst die feiste Unberechenbarkeit der „Kingsman“-Filme hervorragend zusammen. Und dass er grinsend in einem Paradiesvogeloutfit in die Action involviert wird, ist das Sahnehäubchen auf dem Eisbecher der schrägen Einfälle.

Mit einem 100-Millionen-Dollar-Budget wahnsinnig geklotzt

Auch abseits dessen kommen die frechen Provokationen, die albernen Brutalitäten und Momente, in denen eine überraschend konsequente Schundcomic-Logik verfolgt wird, Schlag auf Schlag: Handlanger werden mit einer Elektropeitsche zweigeteilt, Channing Tatum tanzt sich im Wahn raus aus der Handlung, Poppy hat sich ein Retro-Americana-Wunderland mitten im Dschungel errichtet, und es gibz sogleich mehrere dynamische Kampfszenen, die stylisch, physikalisch verflixt unwahrscheinlich und ekstatisch sind!

In seiner Fülle an schwarzem Humor, Verballhornungen von Genrekonventionen und „Länger, weiter, seltsamer“-Superlativen stößt „Kingsman: The Golden Circle“ wohlgemerkt bewusst einigen Fans des Vorgängers vor den Kopf, die ihn noch als freche Modernisierung der komödiantischeren Bond-Epochen gesehen haben:

Dieses Sequel macht klar, dass Vaughn es von Anfang an auf eine Agentengroteske abgesehen hat, die genauso cool wie gaga ist. Das hätte man nach Vaughns erster Comicverfilmung (und unserem folgenden Streaming-Tipp) aber auch erahnen können:

Jetzt uncut im Streaming-Abo: Diese Comic-Verfilmung lässt Marvel, DC & Co. so richtig alt aussehen – blutig, witzig & total irre!

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