Heute werbefrei im TV: Western-Klassiker mit zwei Superstars des Genres – inszeniert von einem absoluten Meisterregisseur
Oliver Kube
Oliver Kube
-Freier Autor & Kritiker
Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

In diesem Film reiten und kämpfen zwei der beliebtesten Darsteller des Cowboy-Sujets Seite an Seite. Zu ihnen gesellt sich noch eine Oscargewinnerin. Wer Western mag, sollte das Werk kennen. Am Abend könnt ihr es im Free-TV genießen.

Zwei ritten zusammen“ zeigt eine für einen schon 1961 entstandenen Film ungewöhnlich zynische Sichtweise auf die sonst oft gnadenlos romantisierte Besiedlung des Wilden Westens. Aber wenn sich jemand derlei leisten konnte, ohne das Publikum zu verwirren, zu verärgern oder gar zu verprellen, dann war das Meisterregisseur John Ford. Er prägte das Western-Genre wie wohl kein anderer Filmemacher. Solltet ihr den erstklassig besetzten Klassiker noch nicht kennen oder ihn einfach mal wieder schauen wollen, habt ihr am Abend die Gelegenheit dazu.

„Zwei ritten zusammen“ läuft am heutigen 30. März 2025 um 20.15 Uhr auf arte. Wiederholungen folgen am 8. und am 19. April um jeweils 14.00 Uhr. Zudem steht der Film nach Ende der ersten Ausstrahlung für einige Zeit als Gratis-Stream in der Mediathek des Senders zur Verfügung. Solltet ihr all diese Termine verpassen oder den Streifen ohnehin gern immer wieder sehen wollen, ist er auch als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

James Stewart und John Ford

Sam Peckinpah, John Sturges, Don Siegel, Howard Hawks, Delmer Daves oder auch Sergio Leone – in der goldenen Ära des Westerns gab es brillante Regisseure, die mit ihrer Arbeit das Genre prägten. Nach Ansicht vieler Experten steht aber einer über allen: John Ford, der auf seine unnachahmliche Weise mit unter anderem „Ringo“, „Faustrecht der Prärie“, „Der Schwarze Falke“, Rio Grande“ und „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ eine erstaunliche Reihe von Leinwand-Monumenten erschuf. Doch er war nicht nur auf ein Sujet spezialisiert, sondern drehte auch brillante Dramen wie „Früchte des Zorns“, „Der Sieger“ oder „So grün war mein Tal“.

Da war es natürlich kein Wunder, dass sich die größten Stars Hollywoods darum rissen, mit dem Mann zu arbeiten, der mit vier Statuen auch über 50 Jahre nach seinem Tod noch immer den Rekord für die meisten Regieoscars hält. Und Ford arbeitete mit so gut wie allen von ihnen. Bei „Zwei ritten zusammen“ stand endlich auch Superstar James Stewart erstmals für den Filmemacher vor der Kamera. Obwohl die Kollaboration angeblich nicht gerade sehr harmonisch verlief, drehte der „Vertigo“- und „Ist das Leben nicht schön“-Mime in den Folgejahren noch drei weitere Male mit Ford.

Ebenfalls zur großartigen Besetzung von „Zwei ritten zusammen“ zählte eine weitere Western-Legende in Person von Richard Widmark („Herrin der toten Stadt“, „Cheyenne“, „Warlock“). In den wichtigsten weiblichen Rollen castete Ford die damals sehr populäre Argentinierin Linda Cristal („Alamo“) und die im selben Jahr für ihren Auftritt in „Elmer Gantry“ mit dem Oscar ausgezeichnete Shirley Jones („Die Partridge Familie“).

Der Film ist eine Adaption des Romans „Weiße Comanchen“ von Will Cook („Verraten und verkauft“) und beklagt – mal mehr, mal weniger subtil – immer wieder die Gier, Rücksichtslosigkeit und den Rassismus vieler Siedler bei der Erschließung Nordamerikas. Auf der anderen Seite zeigt er aber auch, dass bestimmte Ureinwohnerstämme sich schnell den Gegebenheiten anpassten und ebenfalls nur noch daran dachten, wie sie möglichst viel für sich herausschlagen konnten. Dass bei solchen Gemütszuständen fast ständig Blut floss, war wohl kaum zu vermeiden und wird vom Film dann auch so gezeigt. Trotzdem kommt hier immer wieder klassische Western-Stimmung auf. Zu großen Teilen mitverantwortlich dafür sind die epischen Bilder, die uns Kameramann Charles Lawton Jr. („Zähl bis drei und bete“) präsentierte.

Zwei ritten zusammen
Zwei ritten zusammen
Starttermin 4. August 1961 | 1 Std. 49 Min.
Von John Ford
Mit James Stewart, Richard Widmark, Shirley Jones
User-Wertung
3,0

Darum geht es in "Zwei ritten zusammen"

Schon vor einer ganzen Weile haben die Comanchen eine Gruppe weißer Siedler entführt, die sich innerhalb ihrer Jagdgründe niederlassen wollte. Von deren Familien erhält nun der korrupte Marshal Guthrie McCabe (James Stewart) den Auftrag, die Geiseln endlich zu befreien – koste es, was es wolle. Begleitet vom im Gegensatz zu McCabe integren Army-Leutnant Jim Gary (Richard Widmark) und seinen Männern erreicht McCabe die Zelte der Ureinwohner und beginnt umgehend mit den Verhandlungen.

Von den vier damals Gefangenen will dann aber allein Elena de la Madriaga (Linda Cristal) freiwillig zurückkehren. Hanna Clegg (Mae Marsh) hingegen, eine alte Dame, möchte bleiben. Gleiches gilt für die junge Freda Knudsen (Regina Carrol). Sie hat einen Comanchen geheiratet und von ihm ein Kind bekommen. Bleibt noch Steve Purcell (David Kent), der sich mittlerweile Running Wolf nennt und als vollwertigen Krieger sieht. Auch er will nicht mitkommen. Weil McCabe um seine Prämie fürchtet, fesselt er Running Wolf kurzerhand und zwingt ihn aufs Pferd …

Ein ganz anderer Klassiker mit James Stewart ist endlich erstmals auf Blu-ray zu haben. Im folgenden Artikel lest ihr alles Wissenswerte über die Veröffentlichung:

Hollywood in Perfektion: Endlich feiert dieser Klassiker seine Premiere auf Blu-ray!

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