
Das Finale von „Daredevil: Born Again“ hatte es noch mal ganz schön in sich. Nachdem er sich ausgerechnet für seinen Erzfeind Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) eine Kugel eingefangen hat, will dessen Anti-Vigilanten-Taskforce dem noch immer angeschlagenen Matt (Charlie Cox) endgültig den Garaus machen. Bloß gut, dass Matts alte Freundin Karen (Deborah Ann Woll) wieder zurückgekehrt ist und kurzerhand Frank Castle alias den Punisher (Jon Bernthal) gebeten hat, Matt auszuhelfen.
Gemeinsam liefern sich die beiden ein knallhartes Action-Gelage mit den korrupten Cops, wobei der Punisher einmal mehr kurzen Prozess mit seinen Widersachern macht (auch wenn der das Töten ablehnende Daredevil genau das immer wieder zu verhindern versucht). Doch die Gefahr ist damit natürlich noch nicht gebannt, ganz im Gegenteil: Fisk lässt als Bürgermeister seiner Taskforce immer mehr Befugnisse zukommen und macht spätestens mit dem grausamen Mord am Polizeichef Gallo (Michael Gaston) unmissverständlich klar, dass er am Kopf der vermeintlichen Gesetzeshüter steht.
Schließlich verhängt er im Rahmen der sogenannten „Sicherere Straßen“-Initiative sogar das Kriegsrecht und erklärt alle Aktivitäten von selbsternannten Helden und Heldinnen offiziell für illegal. Seine Taskforce hat damit völlig freie Hand, wenn es darum geht, die Rächer oder welche, die auch nur als solche verdächtigt werden, mit allen Mitteln zur Strecke zu bringen. Fisk baut sich in New York endgültig seinen eigenen, fast schon totalitären Stadtstaat auf, der den von ihm aufgestellten Regeln und Gesetzen folgt.
Werden die Defenders Teil von Daredevils Armee?
Matt und Frank sind hier erstmal ziemlich die Hände gebunden, was Matt letztlich auch resignieren lässt. Ihm ist klar, dass Fisk diese Runde gewonnen hat, aufgeben will er aber natürlich mitnichten, um seine geliebte Stadt aus dem unbarmherzigen Griff des Kingpins zu befreien. Doch dafür braucht er wohl noch mehr Hilfe als nur Frank, er braucht „eine Armee“, wie es im Finale der ersten Staffel selbst heißt. Mit Season 2 dürfte „Daredevil: Born Again“ dann also so richtig in Fahrt kommen, nachdem Staffel 1 fast schon wie eine Art Prolog die Spielfiguren für den eigentlichen Krieg zwischen Matt und Fisk in Stellung gebracht hat.

Da Daredevil mit seiner Revival-Serie nun wirklich integraler Bestandteil des MCU ist, kommen theoretisch viele Marvel-Figuren in Frage, die in der bereits im Dreh befindlichen zweiten „Born Again“-Staffel Matt zu Hilfe eilen könnten. Generell dürfte der Ausnahmezustand in der für das Comic-Universum so wichtigen Stadt New York auch Auswirkungen auf das MCU als Ganzes haben. Allerdings können wir uns kaum vorstellen, dass plötzlich mächtige, aus der Stadt stammende Superhelden wie Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) oder Spider-Man (Tom Holland) Daredevil unter die Arme greifen (zumal das im Fall von Letzterem schon rein rechtlich wohl nicht möglich ist). Spidey könnte dann eher in seinem nächsten eigenen Kino-Abenteuer „Spider-Man: Brand New Day“ (Kinostart: 30. Juli 2026) daran zu knabbern haben.
Anbieten würden sich für Daredevil eher Street-Level-Helden und -Heldinnen wie Hawkeye (Jeremy Renner), dessen Nachfolgerin Kate Bishop (Hailee Steinfeld), deren Fast-Stiefvater Swordman (Tony Dalton) oder – und das halten wir in dem Kontext sogar für am wahrscheinlichsten – Daredevils alte Defenders-Mitstreiter*innen von Netflix. So könnte der Armee-Kommentar ein Teaser dafür sein, dass nach Daredevil selbst auch Jessica Jones (Krysten Ritter), Luke Cage (Mike Colter) und/oder Iron Fist (Finn Jones) ein Marvel-Comeback feiern könnten, so wie es schon länger gemunkelt wird.
Vorbereitung des Punisher-Specials
Frank hat indes versucht, in den Reihen der seine Methoden verehrenden Taskforce am Hafen aufzuräumen, hatte hier aber auch weniger Glück und wurde prompt weggesperrt. Doch das hält einen Punisher natürlich nicht auf. In der Abspannszene sehen wir, wie Frank einen naiven Wachmann überlistet und sich somit selbst befreit. Damit wird der Weg für ein bereits angekündigtes Special über den Fanliebling geebnet, das – ähnlich wie die Horror-Hommage „Werewolf By Night“ – als kurzer Film daherkommen soll und an dem Jon Bernthal selbst am Drehbuch mitwirkt.
Inhaltliche Details gibt es jedoch noch keine. Das noch unbetitelte „Punisher“-Special soll dann aber schon 2026 bei Disney+ erscheinen, genau wie übrigens die zweite Staffel von „Daredevil: Born Again“ (hier würde jüngst der März als Startmonat bestätigt).
Rückkehrer und Neuzugänge für "Daredevil: Born Again" Season 2
Ob Frank auch hier erneut auftaucht, ist noch unklar, aber sehr gut denkbar. Als Rückkehrer*innen für Season 2 sind neben Charlie Cox und Vincent D’Onofrio bislang aber Deborah Ann Woll (Karen), Wilson Bethel (Bullseye), Genneya Walton (BB Urich), Clark Johnson (Cherry) und Michael Gandolfini (Daniel Blake) bestätigt. Und auch Elden Henson wird – wahrscheinlich über Rückblicke – trotz seines Figurentodes erneut als Matts bester Freund Foggy mit von der Partie sein. Daneben dürften zudem Ayelet Zurer als Vanessa Fisk und Margarita Levieva als Matts Freundin Heather Glenn zurückkehren und gerade im Fall von Letzterer für zusätzlichen Zündstoff sorgen, da sie sich nun wohl ausgerechnet dem Team von Fisk als Beraterin anschließt.
„Scream“-Schurke Matthew Lillard und Lili Taylor („Six Feet Under“) werden sich derweil als Neuzugänge dem Cast anschließen, wobei Taylor wohl eine politische Konkurrentin von Fisk spielen wird. New York wird also auch abseits von Daredevils Bemühungen die nun herrschenden Machtverhältnisse unter Fisk wohl nicht so einfach hinnehmen.
Die zweite Staffel „Daredevil: Born Again“ wird übrigens acht Folgen umfassen, für die erneut (und diesmal von Anfang an) das nach der kreativen Generalüberholung der Serie eingesetzte Kreativteam um „The Punisher“-Autor Dario Scardapane und das Regie-Duo Aaron Moorhead und Justin Benson („Loki“, „Synchronic“) hauptverantwortlich zeichnen wird.
Ob es dann direkte Verbindungen zum etwa im selben Zeitraum erscheinenden Marvel-Mega-Event „Avengers 5: Doomsday“ (Kinostart: 29. April 2026) geben wird, bleibt abzuwarten. Inwiefern der Blockbuster laut dem neuen Captain America Anthony Mackie das „alte Marvel-Gefühl“ zurückbringen soll, könnt ihr derweil hier nachlesen.
"Das alte Marvel-Gefühl": Anthony Mackie verspricht Rückkehr zu goldenen MCU-Zeiten mit "Avengers: Doomsday"*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.