Er beherrschte Komödie und Drama gleichermaßen und spielte sich in unzählige Herzen: Robin Williams ist ein viel zu früh von uns gegangener Nostalgiefavorit – nicht nur, aber insbesondere für Millennials. Die verbinden ihn unter anderem mit seiner Leistung als Originalstimme des Dschinnis in „Aladdin“, seiner Oscar-gekrönten Performance in „Good Will Hunting“ und dem Comedy-Blockbuster „Mrs. Doubtfire“.
Heute könnt ihr euch einen oft übergangenen Robin-Williams-Film zurück in Erinnerung rufen, der einst harsch von der Kritik abgewatscht wurde. Doch angesichts dessen, wie viele Filmfans mit ihm groß geworden sind, ist fest davon auszugehen, dass er mittlerweile zahlreiche Herzen höher hüpfen lässt: Heute, am 4. Mai 2025, zeigt der Disney Channel ab 20.15 Uhr „Flubber“. Alternativ könnt ihr die Sci-Fi-Komödie via Disney+ streamen:
Allein in Deutschland wurden 1998 über 2,3 Millionen Eintrittskarten für „Flubber“ verkauft – damit landete der Disney-Spaß mit einem lebhaften, grünen Glibbergummi auf Rang 16 der Kino-Jahrescharts und überholte unter anderem „Lola rennt“ sowie den Marvel-Reißer „Blade“. Geht man allein nach Ticketverkäufen, ist „Flubber“ in Deutschland der sechsterfolgreichste Realfilm in Robin Williams' Vita – unklar ist derweil, wer alles die Videokassette rauf und runter geguckt hat. Der Verfasser dieses TV-Tipps gehört jedenfalls dazu!
Darum geht es in "Flubber"
Der chaotische Professor Philip Brainard (Robin Williams) hat seine Verlobte, Dr. Sara Jean Reynolds (Marcia Gay Harden), bereits zwei Mal am Traualtar stehen lassen. Statt beim dritten Anlauf sicherzustellen, dass er den Termin nicht wieder verschwitzt, setzt er sich in der Nacht davor an sein lang gehegtes Forschungsprojekt: Er will eine neue Energiequelle finden – und dieses Mal gelingt es ihm!
Mit Hilfe seiner vorlauten, schwebenden Roboter-Assistentin Weebo, die heimlich für ihn schwärmt, entwickelt Philip ein energiegeladenes, glitschiges, grünes, fliegendes Gummi. Er tauft es Flubber – und versäumt schon wieder seine Hochzeit! Nun muss Philip nicht nur Wege finden, seine (ein tänzerisches Eigenleben entwickelnde) Erfindung vor Dieben zu sichern. Er muss auch um seine Traumfrau kämpfen, denn sein ewiger Rivale Wilson Croft (Christopher McDonald) schwänzelt um Sara herum...
Grünes Gummi, eine freche Roboterdame und ein Chaosprofessor mit feuchten Augen
Keine Frage: Philips Schusseligkeit darf zu bedenken geben. Denn wenn man „Flubber“ zu ernst nimmt, ist dieser total zerstreute Professor entweder ein völliger Egozentriker, oder seine Vergesslichkeit hat längst den Bereich der liebenswerten Macke verlassen und ist Anlass für gesundheitliche Sorge. Wenn man sich in diese Überlegungen zu sehr verbeißt, entwickelt dieser knallige, temporeiche Disney-Familienspaß einen ausreichend bitteren Beigeschmack, um den Spaßfaktor zu trüben. Das erklärt auch einige der harschen Kritiken, die „Flubber“ seinerzeit hinnehmen musste.
Aber als jemand, der „Flubber“ auf Videokassette verschlungen hat, bin ich es zu sehr gewohnt, dem unkonzentrierten Helden zu glauben, dass er keinerlei Boshaftigkeit im Leibe trägt, und es auch keinen Grund gibt, sich um sein psychisches Wohl zu sorgen. Schafft man es, das von „Ferris macht blau“-Macher John Hughes und Disney-Comedylegende Bill Walsh („Mary Poppins“) verantwortete Skript so zu nehmen, wie es ist, wird man auch entlohnt:
„Flubber“ vereint kauzige, figurenbezogene Situationskomik mit wild eskalierenden (teils kindischem) Slapstickeskapaden und einer Figur, die ihrer Zeit voraus war! Denn die kontinuierlich ihre Gefühle und Gedanken mit Filmclips unterstreichende, schnippische Robo-Assistentin Weebo kam der GIF-Internetkultur ein paar Jahre zuvor. Noch dazu erweist Weebo bei der Wahl ihrer Filmchen ein erstklassiges Händchen (und das schreibe ich nicht nur, weil ich es als Donald-Duck-Fan begrüße, dass sie sich auch an der Filmografie des watschelnden Wüterichs bedient)!
Sogar für die nahezu unerlässliche Prise an Melancholie in Robin Williams' Schaffen findet „Das Wunder von Manhattan“-Regisseur Les Mayfield Zeit: Inmitten dieses mit sausendem CGI-Glibber um sich schlagenden Comedy-Getümmels kommt es zu Augenblicken, in denen Weebo ihre gehässige Komik bereut oder Philip in zarten, kummervollen Worten die verletzlicheren Seiten seines Wesens zum Ausdruck bringt – was Williams so berührend spielt wie in seinen prestigeträchtigen Filmen.
Selbstredend hat in „Flubber“ dennoch das humorvolle Chaos die Überhand. Mit gewaltigem Abstand! Den ruhigeren, traurigeren Williams findet ihr unter anderem in unserem folgenden Streaming-Tipp:
Heute Abend streamen: Der letzte Film von Robin Williams – macht euch bereit, euer Herz gebrochen zu bekommen*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.