
Das Krümelmonster hat Grund zum Feiern! Fast hätte das blaue Plüschwesen seinen letzten Keks gegessen, denn in den USA stand das seit 1969 existierende TV-Format „Sesame Street“ kurz vor der Absetzung. Dabei gehört die Serie zu den berühmtesten Serien der Welt, ist vielleicht sogar die berühmteste Kindersendung überhaupt. Sie wird in über 150 Ländern gezeigt, und hat vielerorts Ableger in der jeweiligen Landessprache erhalten – wie zum Beispiel die deutsche „Sesamstraße“.
Ins Leben gerufen wurde „Sesame Street“ 1969 vom Sender PBS (Public Broadcasting Service), einer nicht kommerziellen TV-Senderkette, die sich vor allem durch Spenden und staatliche Zuschüsse finanziert. Als „Sesame Street“ 2015 Gefahr lief, aus Kostengründen eingestellt werden zu müssen, kam HBO ins Boot und übernahm im Gegenzug für die Erstausstrahlungsrechte neuer Folgen die Finanzierung. 2019 verlängert, ist der Vertrag nun jedoch endgültig ausgelaufen – und PBS musste sich nach einem neuen Partner umsehen.
"Sesame Street" ab 2025 auf Netflix
Der ist nun gefunden: Netflix wird das neue Zuhause der „Sesame Street“. Neue Folgen können in den USA ab sofort parallel auf Netflix und PBS veröffentlicht werden, während der Streamingdienst auch die Rechte für die weltweite Auswertung der kommenden Staffeln hält. Da darf das Krümelmonster zur Feier des Tages auch mal das große rote N verspeisen:
Staffel 56 kommt noch dieses Jahr zu Netflix – und laut The Hollywood Reporter soll dabei einiges anders werden als bisher. Es solle nun längere Beiträge geben statt kurzer Clips im „Magazin-Format“. Außerdem plant Netflix ein neues animiertes Segment mit dem Titel „Tales From 123“.
Die Veröffentlichung der neuen Staffel ist in drei Teilen geplant. Auch in Deutschland dürften die neuen Folgen von „Sesame Street“ dann zu sehen sein, wobei noch nicht bekannt ist, ob Netflix eine deutsche Synchro anbieten oder die Episoden lediglich in der englischen Originalfassung veröffentlichen wird.
Ebenfalls in dem Deal enthalten sind einige Archiv-Rechte, sodass Netflix nun auch ältere Staffeln der Serie ins Programm aufnehmen darf. Warner Bros. Discovery, zu dem HBO inzwischen gehört, hält zudem ebenfalls noch einige Rechte für die Ausstrahlung von Staffeln, die während der Vertragslaufzeit entstanden sind.
Donald Trump will "Sesame Street"-Sender PBS Gelder streichen
Der Vertrag wurde übrigens nicht verlängert, weil man sich unter der Leitung von Warner Bros. Discovery verstärkt auf Inhalte für Erwachsene konzentrieren wolle, während ein Kinderprogramm nicht mehr ins Konzept passt. Ohne neuen Partner wäre „Sesame Street“ aber wohl kaum von PBS allein finanzierbar gewesen, zumal es inzwischen noch schlechter für den von öffentlicher Förderung lebenden Sender aussieht – denn Donald Trump drohte kürzlich, den Rundfunksendern NPR und PBS ihre staatliche Finanzierung zu streichen. Den Sendern wird vom Weißen Haus „radikale, wütende Propaganda“ vorgeworfen sowie linke Voreingenommenheit im Programm.
Wie es derweil um Donald Trumps Angriff auf Hollywood und die angedrohten Zölle auf im Ausland produzierte Filme aussieht, erfahrt ihr in diesem ausführlichen Hintergrund-Artikel:
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