Sie war der Star der Serie mit dem meistgeschauten Finale überhaupt: "M*A*S*H"-Fanliebling Loretta Swit ist tot
Markus Trutt
Markus Trutt
-Redakteur
Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

Als Major Margaret „Hot Lips“ Houlihan bot sie ihren männlichen Co-Stars in „M*A*S*H“ elf Jahre lang Paroli. Mehr als 40 Jahre nach dem legendären Finale des Serien-Phänomens ist Loretta Swit nun mit 87 Jahren verstorben.

CBS

Unfassbare 105 Millionen Menschen schalteten 1983 in den USA gleichzeitig den Fernseher ein, um das Finale der (aktuell komplett bei Disney+ verfügbaren) satirischen Militär-Serie „M*A*S*H“ zu schauen, was damals rund drei Vierteln aller Haushalte mit TV-Geräten entsprach. Ein absoluter Fabelrekord, den seitdem keine fiktionale Serie mehr erreicht hat und wahrscheinlich auch nie wieder erreichen wird.

Teil dieses gigantischen Erfolgs war nicht zuletzt Loretta Swit, die als Oberschwester Major Margaret „Hot Lips“ Houlihan im vorwiegend männlichen Haupt-Cast der Serie als eine DER Vorreiterinnen gilt, was progressive Frauenfiguren in der Unterhaltungsbranche angeht. Nun ist Loretta Swit im Alter von 87 Jahren eines natürlichen Todes in ihrem New Yorker Zuhause gestorben. Das berichten US-Branchenblätter übereinstimmend.

Alan Alda verabschiedet sich von Loretta Swit

Mit Auftritten in 240 der 256 Folgen der aus dem gleichnamigen Robert-Altman-Film hervorgegangenen Dramedy rund um ein Lazarett im Koreakrieg war Swit nach Hauptdarsteller Alan „Hawkeye“ Alda dasjenige Cast-Mitglied mit den meisten Episoden und zudem neben Alda die Einzige, die sowohl in der Pilot- als auch der erwähnten Finalfolge dabei war. Der 89-jährige Alda hat Swit und der Bedeutung ihrer Figur nun auch rührende Worte bei X gewidmet:

In seinem Post schreibt er: „Loretta war eine außergewöhnlich talentierte Schauspielerin. Sie verdiente all ihre zehn Emmy-Nominierungen und ihre zwei Auszeichnungen. Doch mehr als nur ihre Rolle zu spielen, hat sie sie geschaffen. Sie arbeitete hart daran, dem Autorenteam zu zeigen, wie sie die Figur von einem eindimensionalen, sexistischen Klischee in eine echte Person mit echten Gefühlen und Ambitionen verwandeln konnten. Wir feierten den Tag, an dem im Drehbuch ihre Figur nicht mehr als ,Hot Lips‘, sondern als Margaret bezeichnet wurde. Loretta hat ihre Zeit hier voll und ganz genutzt.“

Letzte Filmrolle im Jahr 2019

Nach erfolgreichen Theaterparts und einigen Gastauftritten in Serien-Hits wie der „Mission: Impossible“-Vorlage „Kobra, übernehmen Sie“, „Rauchende Colts“ und „Hawaii Fünf-Null“ sollte die Verpflichtung für „M*A*S*H“ im Jahr 1972 dann tatsächlich auch die größte und bekannteste Rolle für Loretta Swit darstellen. Das Engagement verhinderte dann sogar, dass sie die Hauptrolle in einer anderen Kult-Serie übernahm, nämlich in „Cagney & Lacey“, wo sie 1981 in der Fernsehfilm-Grundlage nämlich noch Cagney verkörperte.

Für etwas mehr Aufsehen sorgte sie dann noch als US-Präsidentin in der schwarzen Komödie „Die Bombe fliegt“ aus dem Jahr 1986. In der Folgezeit war Loretta Swit dann vor allem wieder mit TV-Gastrollen (etwa in „Mord ist ihr Hobby“ und „Diagnose: Mord“) in Hollywood unterwegs, konzentrierte sich ansonsten aber wieder stärker auf ihre Bühnenkarriere. Einen letzten Auftritt vor der Kamera hatte sie nach langer Pause im Jahr 2019 im christlichen Drama „Play The Flute“.

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