Heute Abend im TV: Der 8. (!) Teil der legendärsten Horror-Reihe aller Zeiten – die ersten Minuten werden euch die Sprache verschlagen!
Pascal Reis
Pascal Reis
-Redakteur
Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

Als Horror-Fan muss man die „Halloween“-Reihe einfach gesehen haben. Dass sich aber nicht jeder Teil lohnt, versteht sich von selbst. Ein besonders sonderbarer Eintrag in das Franchise läuft heute Abend mit „Halloween: Resurrection“ im TV.

Nachdem die „Halloween“-Reihe im Laufe der Jahre bereits einige Höhen und Tiefen durchlaufen hatte, schien „Halloween: H20“ im Jahr 1998 eigentlich einen gelungenen und atmosphärisch dichten Abschluss gefunden zu haben. Jamie Lee Curtis („Everything Everywhere All At Once“) kehrte darin eindrucksvoll in das Franchise zurück, das sie einst zur Ikone des Horrorfilms machte, und konnte – so wurde es den Zuschauer*innen vorgegaukelt – Michael Myers ein für alle Mal besiegen. Doch wie so oft in langlebigen Filmreihen war damit natürlich längst nicht Schluss.

Bevor Regisseure wie Rob Zombie oder David Gordon Green ihre eigenen, stilistisch sehr unterschiedlichen Visionen der „Halloween“-Saga auf die Leinwand bringen durften, erschien 2002 zunächst noch „Halloween: Resurrection“ – eine direkte Fortsetzung zu „H20“. Und was für eine! Allerdings nicht im positiven Sinne, denn trotz der Rückkehr von Rick Rosenthal, dem Regisseur von „Halloween II“, entpuppte sich sein Beitrag als einer der seltsamsten und umstrittensten Filme der gesamten Reihe.

Falls ihr „Halloween: Resurrection“ bislang verpasst habt, könnt ihr das heute, am 11. Juni 2025, nachholen: Tele 5 zeigt den Horrorfilm ab 22.05 Uhr. Da der Film mit einer FSK-18-Freigabe versehen ist, erfolgt die heutige Ausstrahlung vor 23.00 Uhr allerdings in gekürzter Form (es fehlen ca. zwei Minuten). Eine ungeschnittene Wiederholung läuft dann allerdings in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni ab 0.00 Uhr. Im Streaming ist der Titel indes derzeit nicht verfügbar, und auch die ungeschnittene Blu-ray oder DVD ist nur noch schwer erhältlich – möglicherweise sogar bereits vergriffen.

Darum geht's in "Halloween: Resurrection:

Michael Myers (Brad Loree) ist weiterhin auf freiem Fuß, denn nicht er, sondern ein unschuldiger Mann wurde am Ende von „H20“ getötet. Während die Öffentlichkeit in trügerischer Sicherheit wiegt, nähert sich ein weiteres Halloween – und eine Gruppe Teenager gewinnt eine Übernachtung in dem Haus, in dem der maskierte Killer einst aufwuchs. Was sie erwartet, ist jedoch kein gewöhnlicher Aufenthalt, sondern Teil eines Reality-TV-Experiments mit dem Namen „Dangertainment“.

Hinter dem perfiden Konzept steckt der ehrgeizige TV-Produzent Freddie Harris (Busta Rhymes), der mit dieser makabren Show auf Klicks, Quoten und Aufsehen aus ist. Die Jugendlichen werden mit Digicams auf den Köpfen ausgestattet und sollen im berüchtigten Elternhaus von Michael Myers nach Hinweisen auf seine Vergangenheit suchen – live übertragen im Internet. Was als nervenaufreibendes, aber kontrolliertes Spektakel geplant war, nimmt jedoch eine tödliche Wendung: Der wahre Michael Myers taucht plötzlich inmitten der Übertragung auf – und aus dem medienwirksamen Spiel wird tödlicher Ernst.

Euch wird es die Sprache verschlagen

Das größte Problem des Films ist dabei nicht einmal sein bemüht wirkender Versuch, im Fahrwasser von „Big Brother“ medienkritische Töne anzuschlagen. Horrorfilme waren schon immer darum bemüht, Gewalt mit gesellschaftlichen Aussagen zu verknüpfen – oft bleibt es dabei allerdings beim bloßen Behaupten. Was „Resurrection“ darüber hinaus auszeichnet, ist eine schwerfällige Inszenierung sowie eine Gruppe an durchweg nervtötenden Figuren, die die Zuschauer*innen eher auf die Seite von Michael Myers als auf die der Opfer zieht.

Besonders verstörend ist jedoch der Beginn des Films, in dem das eigentlich stimmige Ende von „Halloween: H20“ ohne jede Rücksicht revidiert wird. Mit einem hanebüchenen Twist wird erklärt, wie Myers doch überlebt haben soll – obwohl ihm sichtbar der Kopf abgetrennt wurde. Doch damit nicht genug: Laurie Strode, das ikonische Final Girl des Franchise, wird hier mit einem so unglamourösen wie entwürdigenden Abgang gedemütigt. Dieser Moment wirkt weniger wie ein dramaturgischer Schock, sondern grenzt schon an eine Denkmalschändung – ein unwürdiger (jedoch dank des „Halloween“-Reboots von 2018 immerhin nur vorübergehender) Abschied für eine der bedeutendsten Scream Queens des Horrorgenres.

Deutlich empfehlenswerter ist der Film, den euch FILMSTARTS-Autor Sidney Schering in seinem Streaming-Tipp vorstellt:

Streaming-Tipp: Dieses Meisterwerk galt viele Jahre als bester Film aller Zeiten

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