
Über vier Jahre ist es mittlerweile her, dass Marvel-Fans ganz stark vermuteten, dass in Wahrheit der diabolische Mephisto hinter den magischen Geschehnissen in „WandaVision“ steckt. Doch das stellte sich schließlich als falsch heraus. Von da an wurde Mephisto eine Art Running Gag unter MCU-Zuschauern und -Zuschauerinnen. Immer wieder wurde die Marvel-Version des Teufels als möglicher Drahtzieher in einem neuen Film oder einer neuen Serie ins Spiel gebracht, ganz besonders bei der ebenfalls in der düsteren magischen Ecke des MCU angesiedelten „WandaVision“-Fortführung „Agatha All Along“, wo Mephisto sogar namentlich erwähnt wurde.
Doch auch hier glänzte der Höllenfürst mit Abwesenheit. Zu jener Zeit hatte aber längst ein aufsehenerregendes Gerücht die Runde gemacht: Im Oktober 2022 hieß es plötzlich, dass Mephisto in der kommenden Marvel-Serie „Ironheart“ seinen MCU-Einstand geben und dabei von niemand Geringerem als Kult-Komiker Sacha Baron Cohen („Borat“, „Brüno“) gespielt werden würde. Und genau das hat sich fast drei Jahre später nun bewahrheitet: Cohen tritt in der sechsten und letzten Folge von „Ironheart“ tatsächlich als Mephisto auf – und könnte damit den Weg für eine längere Bösewicht-Zukunft ebnen...
Riri geht einen Pakt mit dem Teufel ein
Das „Ironheart“-Finale offenbart das, was viele bereits vermutet haben: Anders als von Nachwuchshexe Zelma (Regan Aliyah) vermutet, ist Schurke Parker Robbins alias The Hood (Anthony Ramos) nicht mit dem finsteren, bereits aus „Doctor Strange“ bekannten Wesen Dormammu, sondern mit Mephisto im Bunde. Der teuflische Charmeur hat Parker bei einem von dessen ersten Überfällen (auf sein eigenes früheres Zuhause) aus einer Notlage geholfen – und ihm im Zuge dessen seinen magischen Mantel überlassen.
Der verleiht Parker seitdem zwar erstaunliche Kräfte, fordert aber auch seinen Tribut und lässt die Seele, die er im Gegenzug dem Teufel versprochen hat, offenbar langsam in die Finsternis abgleiten. Um gegen The Hood anzukommen, hat Riri Williams (Dominique Thorne) ihren High-Tech-Anzug selbst mit dunkler Magie kombiniert. Das hat letztlich aber auch dafür gesorgt, dass das tröstliche KI-Abbild von Riris verstorbener bester Freundin Natalie (Lyric Ross) ausradiert wurde.

Doch dank Mephisto bietet sich Riri nun eine neue Chance, den Verlust ungeschehen zu machen: Der Fürst der Finsternis hat nämlich die Fähigkeit, Natalie wieder lebendig zu machen (und zwar die richtige Natalie und nicht bloß eine KI-Kopie) und fordert dafür – wie einst bei Parker – „lediglich“ Riris Seele ein (oder in seinen Worten: „nichts, das dir fehlen würde“). Und tatsächlich lässt sich die angehende Heldin darauf ein. Was das genau für ihr weiteres Schicksal und ihren Charakter bedeutet – ob sie es nun etwa Parker gleichtut und nach und nach der Dunkelheit anheimfällt (ein erster Finsternis-Ausschlag auf ihrer Haut wird am Ende der Serie sogar bereits angedeutet) – wird wahrscheinlich ein zukünftiges MCU-Projekt zeigen.
Mephisto: Der nächste große MCU-Bösewicht nach Doctor Doom?
Und wie geht es jetzt mit Mephisto weiter, nachdem er sich nun endlich im MCU die Ehre gegeben hat? Auch das kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Es ist jedoch angesichts der enormen Kräfte des Seelensammlers und seines prominenten Castings davon auszugehen, dass man bei Marvel noch Großes mit dem Teufel vorhat.
Da wir als nächsten Oberschurken, der das gesamte MCU in „Avengers: Doomsday“ bedroht, aber erst einmal Doctor Doom (gespielt von Marvel-Rückkehrer Robert Downey Jr. in einer neuen Rolle) vorgesetzt bekommen, könnte die große Stunde für Mephisto noch ein Weilchen auf sich warten lassen. Womöglich agiert er zunächst weiter im Hintergrund, bevor er dann eventuell in der nach der Multiverse-Saga kommenden MCU-Ära, in der wohl vor allem die Fantastic Four und die X-Men als Helden im Zentrum stehen werden, als Doctor-Doom-Nachfolger stärker ins Rampenlicht rücken könnte.

Als einer der mächtigsten Marvel-Bösewichte überhaupt, der nicht nur über übernatürliche Kräfte und zahlreiche Zauberfähigkeiten verfügt, sondern auch unsterblich ist und sogar die Zeit manipulieren und Tote wiederauferstehen lassen kann (siehe „Ironheart“), wäre er jedenfalls ein adäquater Doctor-Doom-Nachfolger, der seinen Antagonisten-Vorgänger sogar noch mal deutlich in den Schatten stellen könnte.
Gerüchten zufolge könnte Mephisto aber auch Spider-Man in einem der nächsten Abenteuer des Wandkrabblers das Leben schwermachen. Während „Spider-Man 4: Brand New Day“ nach dem großen Mulitversums-Spektakel in „Spider-Man: No Way Home“ erst einmal eine geerdetere Geschichte rund um einen Bandenkrieg werden soll, wäre Mephisto ein möglicher Antagonisten-Kandidat in einem potentiellen Nachfolger, der dann passend zu „Brand New Day“ den Titel „One More Day“ tragen könnte, angelehnt an eine gleichnamige Comic-Reihe, in der Peter Parker einen Deal mit dem Teufel eingeht.
Mid-Credit-Szene von "Ironheart": Auch The Hood ist noch aktiv
Spätestens mit einer prominenteren Rolle von Mephisto könnte dann auch Riri wieder auf der Bildfläche erscheinen, obgleich vielleicht mit fragwürdiger Gesinnung. Zwar möchte die junge Erfinderin eigentlich Gutes bewirken, hat aber im Verlauf von „Ironheart“ gezeigt, dass sie durchaus auch zu so manch dubiosen Dingen bereit ist, um ihr Ziel zu erreichen. Durch ihren Pakt mit Mephisto könnte sie bei einem nächsten Auftritt zumindest zeitweise für die Mächte der Finsternis kämpfen oder zumindest alle Hände voll damit zu tun haben, vollständig von ihnen korrumpiert zu werden.
Es bleibt dabei auch spannend, welche Rolle Parker in all dem noch übernehmen könnte. Dass er trotz seiner bitteren Niederlage gegen Riri und des schmerzhaften Verlustes seines magischen Umhangs noch immer aktiv ist, sehen wir in der Abspannszene von „Ironheart“, wo er den Laden von Zelma und ihrer Mutter Madeleine (Cree Summer) besucht – und offenbar über dessen wahre magische Natur Bescheid weiß. So will er gerne was von den eigentlichen Zauberwaren des Geschäfts sehen, zu welchen Zweck genau, ist aber noch unklar.
Plant er womöglich Rache an Riri und die Wiederbeschaffung des Umhangs, den Riri ihm abgenommen hat? Will er sich gegen seinen als vermeintlichen Retter aufgetretenen Peiniger Mephisto auflehnen? Oder könnte er sich gar zum Guten wenden? Die Antwort darauf dürfte davon abhängen, wie schwerwiegend die Nachwirkungen seiner Zusammenarbeit mit Mephisto weiterhin ausfallen werden und ob er diese womöglich noch rückgängig machen kann. Ob wir Parker eines Tages überhaupt wiedersehen oder aber dies ein weiterer lose bleibender Faden der aktuellen MCU-Abspannszenen-Ära bleibt, wird die Zeit zeigen.
Im MCU geht es am 24. Juli 2025 erst mal mit „The Fantastic Four: First Steps“ ganz anders weiter. Einen Einblick in das retrofuturistische Kino-Abenteuer liefert der neueste Trailer:
