Nach Brandon Routh („Superman Returns“) und Henry Cavill („Man Of Steel“) darf sich am 10. Juli nun David Corenswet als neuer „Superman“ in unseren Kinos vorstellen. Ob er es in dem superteuren Projekt von James Gunn („Guardians Of The Galaxy“) schafft, auch nur ansatzweise so viel Edelmut, Integrität und Charisma auszustrahlen, wie der für mich von sämtlichen Nachfolgern bisher nicht einmal ansatzweise erreichte Christopher Reeve, wird sich zeigen. Damit ihr selbst einen guten Vergleich ziehen könnt, bietet es sich an, den ersten (und besten!) Film der klassischen „Superman“-Reihe einfach mal (wieder) im TV zu sichten:
Der 1978er-„Superman“ läuft am heutigen 6. Juli 2025 um 20.15 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung folgt noch in derselben Nacht um 3.35 Uhr. Alternativ ist der Film als 4K-Blu-ray, Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Tolle Sci-Fi-Action und emotionaler Tiefgang
Natürlich sind die Spezialeffekte des mittlerweile fast ein halbes Jahrhundert alten Films nicht mit den aktuellen Standards zu vergleichen. Geübte Augen sehen selbst auf einem normalen Fernsehgerät, wie es damals gemacht wurde – nämlich mit einem an Drähten hängenden Christopher Reeve sowie mit Styroporminiaturen beziehungsweise Panoramaaufnahmen unter und hinter ihm. Trotzdem sind die Bilder des über Metropolis hinwegfliegenden Kryptoniers für mich auch heute noch fesselnd und von einer beeindruckend majestätischen Eleganz.
Mit dem späteren „Lethal Weapon“-Regisseur Richard Donner plus dem bis dahin primär als Theater- und TV-Schauspieler aktiven Reeve in der Titelrolle wurden exakt die richtigen Männer gefunden, um die in den 1930ern von Autor Jerry Siegel und Illustrator Joe Shuster als Comicheld für den Verlag DC erfundene Figur auf die große Leinwand zu hieven. Sie gaben ihrem in Print und TV-Serien bis dato unzerstörbaren und gottähnlich, dadurch aber auch eher unnahbar anmutenden Weltenretter verletzliche, damit menschliche Züge. Vor allem die satirischen Elemente, wie seine charmante Tollpatschigkeit im „Privatleben“ als Alter Ego Clark Kent, funktionieren großartig und lassen uns den „Mann aus Stahl“ schnell ins Herz schließen.
Die nachfolgenden drei Sequels sowie das „Supergirl“-Spin-off mit Helen Slater in der Titelrolle haben allesamt durchaus ihre Momente. An den ersten Teil kommt allerdings keines dieser Werke heran. Einen Absatz aus der nicht nur wegen der starken 4-Sterne-Bewertung lesenswerten FILMSTARTS-Kritik zu „Superman“ möchte ich euch hier einbauen. Darin heißt es:
„Während beim Original-Superman das Doppelleben kein Problem zu sein schien, gerät der Kino-Superman in einen tragischen Konflikt zwischen seiner sozialen Isolation als Ersatz-Messias und seiner irdischen Existenz als Clark mit allen Schwächen, Gefühlen, Leiden. Insbesondere als Lois sich in den Helden verliebt, aber […] Clark links liegen lässt, wird diese Tragik vollends sichtbar. In der satirischen Ausschlachtung dieser kündigt sich die Demontage der Figur bereits deutlich an.“

Ich bin mir sicher, dass euch die Sci-Fi-Action und der Abenteuer-Aspekt von „Superman“ packen werden. Ebenso jedoch, dass ihr die emotionale Tiefe, aber auch die Leichtigkeit, mit der Donner und Reeves uns ihren Helden präsentieren, auch zu schätzen wissen werdet, wie ich es bei meiner ersten Sichtung als Jugendlicher in einem Hamburger Programmkino in den 1980ern tat und bis heute tue. Dabei stand Reeve ein großartiges Ensemble mit unter anderem Weltstars wie Marlon Brando („Der Pate“), Gene Hackman („Brennpunkt Brooklyn“), Margot Kidder („Maverick“), Ned Beatty („Beim Sterben ist jeder der Erste“), Western- und Film-Noir-Legende Glenn Ford („Gilda“) sowie Maria Schell („Die Akte Odessa“) zur Seite. Die brillante Musik zu alldem stammt übrigens von „Star Wars“-, „Indiana Jones“- und „Jurassic Park“-Genie John Williams.
"Superman": Das ist die Story
Der Planet Krypton steht kurz vor der unvermeidlichen Auslöschung durch einen auf ihn zurasenden, verglühenden Stern. Der weise Jor-El (Marlon Brando) schickt deshalb seinen kleinen Sohn Kal-El in einer Sonde in die Weiten des Weltraums, damit wenigstens er überlebt. Einige Jahre später legt der Junge mit dieser eine Bruchlandung auf der Erde hin und wird von dem älteren Farmer-Ehepaar Kent unter dem Namen Clark wie ein Sohn aufgezogen.
Nach dem Tod seines Adoptivvaters zieht der mittlerweile erwachsene Clark (Christopher Reeve) in die Großstadt Metropolis um. Dort arbeitet er als Zeitungsreporter beim Daily Planet und verliebt sich in seine forsche Kollegin Lois Lane (Margot Kidder). Gleichzeitig nutzt er seine übermenschlichen Alien-Kräfte, um als Superman Gutes zu tun, Verbrechen zu bekämpfen oder Naturkatastrophen zu verhindern.
Schon bald bekommt er es dabei jedoch mit dem ebenso hochintelligenten wie skrupellosen Schwerverbrecher Lex Luthor (Gene Hackman) zu tun. Der heckt einen perfiden Plan aus, um den Wert zuvor günstig von ihm erstandener Grundstücke massiv zu erhöhen. Da dabei viele Menschen zu Schaden kämen, muss Superman eingreifen…
Nach Wunsch von Regisseur Richard Donner und seiner Produzenten sollte der wohl eindeutig ikonischste Bösewicht der gesamten „Superman“-Saga, Lex Luthor, damals von Clint Eastwood gespielt werden. Warum die Hollywood-Legende das finanziell sehr lohnende Angebot allerdings ablehnte, lest ihr im folgenden Artikel von FILMSTARTS-Redakteur Michael Bendix:
"Nichts für mich": Clint Eastwood hätte einen der legendärsten Bösewichte der Kinogeschichte spielen können – und hat abgelehnt!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.