Ein Blick auf das Ranking der meistgeschauten Serien auf Netflix zeigt, dass neben einigen erwartbaren Hits wie „Stranger Things“ Staffel 4 auch einige überraschende Titel auf der Streaming-Plattform mächtig hohe Wellen schlugen. Nachdem beispielsweise niemand erwartet hätte, zu was für einem Phänomen „Squid Game“ werden würde, sorgte 2025 vor allem „Adolesence“ für große Schlagzeilen – und belegt hinter der ersten Season von Tim Burtons „Wednesday“ den beeindruckenden zweiten Platz in der englischsprachigen All-Time-Liste.
Die Miniserie greift nicht nur komplexe Themen auf, mit denen Teenager heutzutage oft zu kämpfen haben, sondern unterstützt ihre packende Erzählung auch mit einer raffinierten Inszenierung. Bei den vier Episoden handelt es sich nämlich jeweils um sogenannte One Shots, die ohne einen einzigen Schnitt gedreht wurden – und so für eine besondere Immersion sorgeb. Und wenn ihr zu den vielen Menschen gehört, denen dieser packende Mix imponiert hat, haben wir da einen Tipp für euch:
Mit „Yes, Chef!“ (allerdings unter dem Originaltitel „Boiling Point“) zeigt der Bayerische Rundfunk am 15. Juli ab 23.30 Uhr den Ausnahmefilm, den die „Adolescence“ vor ihrer Netflix-Produktion auf die Beine stellten!
Auch hier erwartet euch ein mitreißendes, in einem Take gefilmtes Drama, dem man sich auch aufgrund eben jener Machart kaum entziehen kann. Denn wie auch in ihrer erschütternden Coming-of-Age-Geschichte haben Regisseur Philip Barantini, Kameramann Matthew Lewis und Hauptdarsteller Stephen Graham hier ganze Arbeit geleistet.
"Boiling Point": Darum geht's in "Yes, Chef!"
Graham spielt Andy, den charismatischen Chefkoch und Mitbesitzer eines hochklassigen Restaurants, dessen Leben einem 24/7-Marathon gleicht. Er ist die treibende Kraft hinter den Kulissen, zuständig dafür, dass jedes Detail reibungslos ineinandergreift – von der Zufriedenheit der Investoren bis hin zu den kritischen Gaumen der Londoner Food-Szene. Ein Detail könnte bedeuten, dass sein Restaurant entweder für ein halbes Jahr ausgebucht ist oder schon im nächsten Monat seine Türen schließen muss.
Doch das ohnehin schon hohe Stresslevel erreicht seinen Siedepunkt, als ein Gesundheitsinspektor unerwartet auftaucht und droht, Andys Lebenswerk zu zerstören. Gleichzeitig macht ihm seine Ex-Frau das Leben zusätzlich schwer, was ihn an den Rand seiner Belastbarkeit bringt. Wird Andy es schaffen, inmitten dieses Chaos einen kühlen Kopf zu bewahren?

Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass Köche – vor allem in besonders anspruchsvollen Restaurants – nicht gerade den entspanntesten Berufsalltag genießen. Wer dennoch glaubt, darin seinen Traumjob gefunden zu haben, tut gut daran, diesen Film um jeden Preis zu meiden. Dann doch lieber Türsteher aufm Kiez oder Dachdecker während einer Hitzewelle.
Doch wer sich darauf einlässt, wird hier von der ersten bis zur letzten Minute unweigerlich in eine Welt gezogen, die buchstäblichen am Kochen ist. Mit jedem neuen Problem, das sich Andy offenbart, wird einem selbst mulmiger und mulmiger – bis irgendwann die Hoffnung völlig abhanden kommt, dass irgendwann vielleicht doch noch alles gut wird.
„Yes, Chef!“ lebt vor allem von seinem hervorragend geschriebenen Figuren. Ihnen – sowie dem One-Shot-Element – ist es zu verdanken, dass man nicht nur mit ihnen mitfiebert, sondern sich selbst als einen der ihren empfindet. Das sorgt nicht nur für Hochspannung bis zum großen Finale, sondern auch für große Erleichterung, wenn endlich der Abspann über den Bildschirm läuft – und man sich endlich wieder in seiner eigenen Welt findet, in der man sich allen Widrigkeiten zum Trotz plötzlich wie auf Wolke 7 fühlt.
Bei der Kritikensammelseite Rotten Tomatoes fallen dafür satte 99 Prozent der Besprechungen positiv aus. Im zusammenfassenden Fazit der insgesamt 80 Reviews (Stand: 15. Juli 2025) wird der Film als „fesselnd von Anfang bis Ende“ beschrieben – und das kann der Autor dieses Artikels nur unterschreiben.
Fast genauso spannend sind übrigens die Entschärfungen und Änderung, die in Indien an „Superman“ vorgenommen wurden, bevor der DC-Hit in den Kinos des Landes startete:
Kein Scherz! Diese Szenen mussten aus "Superman" geschnitten werden, um den DC-Hit in die indischen Kinos bringen zu können