TV-Tipp: Diesen stylischen Klassiker vom "Léon"-Macher müssen Action-Fans gesehen haben
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

Ohne diesen Action-Thriller gäbe es womöglich weder „Ballerina“ noch „Léon – Der Profi“ oder „Alias – Die Agentin“: Luc Bessons stilbildender Agentinnen-Actioner „Nikita“ läuft heute ohne Werbepause im Free-TV!

Ganz gleich, ob ihr diesen zwischendurch äußerst dramatische Züge annehmenden Action-Thriller noch gar nicht kennt oder schlicht länger nicht mehr gesehen habt: Nun bietet sich eine hervorragende Gelegenheit, um einen einflussreichen, stylischen Reißer zu schauen, der das heutige Action-Kino geformt hat und zu den absoluten Genre-Highlights gehört.

Denn heute, am 25. Juli 2025, zeigt der BR ab 22.45 Uhr „Nikita“ von „Léon – Der Profi“-Regisseur Luc Besson – uncut und selbstredend komplett ohne Werbeunterbrechungen! Alternativ findet ihr den Klassiker als VOD bei Amazon Prime Video:

Wenn ihr Moviecult als Prime Video Channel* abonniert habt, könnt ihr „Nikita“ sogar ohne Zusatzkosten abrufen. Egal, für welchen Weg ihr euch entscheidet: Das Anschauen lohnt sich, immerhin sicherte sich „Nikita“ einen Platz im offiziellen FILMSTARTS-Ranking der besten Actionfilme aller Zeiten!

Darum geht es in "Nikita"

Die drogenabhängige Teenie-Punkerin Nikita (Anne Parillaud) erschießt bei einem Überfall auf eine Apotheke einen Polizisten. Sie wird geschnappt, zu lebenslanger Haft verurteilt und unter Drogen gesetzt. Als sie wieder bei Sinnen ist, erfährt sie, dass sie offiziell für tot erklärt wurde. Sie hätte Suizid begangen und wäre schon begraben worden. Wenn sie bereit ist, sich zur Spezialagentin ausbilden zu lassen, erhält sie ein neues Leben.

Wenn nicht, so informiert sie Agent Bob (Tchéky Karyo) kaltschnäuzig, wird sie wirklich auf dem Friedhof landen. Die junge Rebellin nimmt dieses alternativlose Angebot an und lässt sich ausbilden. Dazu, die perfekte, galante Frau zu sein, eine gerissene Spionin und eine eiskalte Auftragskillerin, um im Auftrag der Regierung Blut zu vergießen...

Stilbildend...

Ohne „Nikita“ kein „Léon – Der Profi“: Jean Reno hinterließ in seiner kleinen „Nikita“-Rolle als „Reinigungsmann“ Victor bei Besson derart Eindruck, dass der französische Regisseur dem Schauspieler als nächstes die Profikiller-Rolle auf den Leib geschrieben hat. Und ohne „Nikita“ gäbe es selbstredend weder die beiden offiziellen Filmremakes noch die zwei „Nikita“-Serienadaptionen.

Außerdem lässt die „Nikita“-DNA in zahlreichen Filmen und Serien finden, die sich um kämpferische, zähe Frauenfiguren drehen, wie „Buffy – Im Bann der Dämonen“, „Alias – Die Agentin“, „Colombiana“ mit Zoë Saldaña, „Code Ava – Trained to Kill“ mit Jessica Chastain, „The Villainess“, dessen Action wiederum spätere „John Wick“-Filme beeinflusste, und „Ballerina“ mit Ana de Armas (sowie einem Cameo von Anne Parillaud).

Doch auch männerzentrische Stoffe haben bei „Nikita“ abgeguckt – so wird in „Kingsman: The Secret Service“ über Parallelen zwischen den beiden Agentenfilmen gescherzt und die „Metal Gear Solid“-Videospiele spielten bereits oft auf Bessons Klassiker an.

...und stilvoll!

Die Popularität von „Nikita“ liegt nicht allein daran, wie erfrischend Parillaud 1990 als feist austeilende, vom Wrack zur Killermaschine gewandelte Actionheldin mit Abgründen war. Sondern auch daran, wie gekonnt Besson hier Style mit Substanz vereint. Gewiss: Staatlich provozierte Gewalt könnte Besson noch schärfer kritisieren, statt sie als schroffes, seine Story steil katapultierendes Sprungbrett zu gebrauchen. Doch davon abgesehen ist „Nikita“ reich an gut unterfütterter Dramatik:

Aus der dornig-komplexen Dynamik zwischen der Antiheldin und den sie umgebenden Männerfiguren lässt Besson Gefühlschaos voller Unwucht entwachsen, das Parillaud darstellerisch eindrucksvoll fordert. Dieses Hin und Her zwischen Leid, Emotionskälte und bitteren Glücksmomenten verankert die zwischendurch exzentrische Kapriolen schlagende Handlung in einer dichten, kargen Neo-Noir-Atmosphäre. Es ist eine inszenatorische Glanzleistung, dass sich dieses Neo-Noir-Element nicht mit den aufgepeitschten, audiovisuellen Komponenten des Films beißt, sondern ein packendes, der Handlung angemessenes und forderndes Ganzes ergibt:

Besson lässt den späteren „GoldenEye“-Komponisten Éric Serra Musik über das Geschehen gießen, die unentwegt zwischen unheilvollen Noir-Elementen, herausgestellter Elektro-Coolness und rasiermesserscharfer Anspannung wechselt. Und „Das fünfte Element“-Kameramann Thierry Arbogast betont mit seinen ausdrucksstarken Bildausschnitten behände ebenso die brachiale Gewalt dieser Erzählung wie die seelische Eiseskälte, die sich die Figuren aufzwängen.

Hart, stylisch, kalt und dennoch mitreißend? Kein Wunder, dass „John Wick“-Star Keanu Reeves „Nikita“ zu den besten Actionfilmen aller Zeiten zählt – welche Filme sich sonst in seiner Favoritenliste befinden, erfahrt ihr im folgenden Beitrag:

Diese fünf Actionfilme müsst ihr gesehen haben – laut "John Wick"-Star Keanu Reeves!

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