Vor 27 Jahren kam es zum vielleicht legendärsten Blockbuster-Zwillings-Duell der Kinogeschichte: Mit „Armageddon“ und „Deep Impact“ traten gleich zwei Filme gegeneinander an, in denen ein Meteorit unseren Planeten zu zerstören droht. Offensichtlich trafen sie damit einen Nerv – denn sowohl der Bruce-Willis-Kracher als auch sein u.a. mit Morgan Freeman und Elijah Wood besetzter Konkurrent erwiesen sich als Hits.
An „Armageddon“ gab es dabei kein Vorbeikommen, schließlich handelte es sich bei dem von Michael Bay inszenierten Sci-Fi-Actioner mit einem weltweiten Box-Office-Endergebnis von 553,7 Millionen US-Dollar um den mit Abstand erfolgreichsten Film des Jahres 1998. Doch auch „Deep Impact“ konnte rund 349 Millionen Dollar in die Kinokassen spülen – während er mit einem geschätzten Produktionsbudget von 75 Millionen Dollar deutlich günstiger war als sein 140 Millionen Dollar schwerer Rivale.
Stärker ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat sich aber definitiv „Armageddon“, was neben seinem Erfolg sicher auch der Tatsache zuzuschreiben ist, dass er der lautere, grellere, auffälligere der beiden Filme ist. In einer Hinsicht hat „Deep Impact“ aber klar die Nase vorn: Denn während Michael Bay vor allem mit spektakulären Effekten klotzte, setzte das Team um Regisseurin Mimi Leder auf wissenschaftliche Expertise – unter anderem wurde Gerry Griffin, der ehemalige Leiter des Johnson Space Center der NASA, als Berater engagiert.
Dieser Ansatz hat sich bezahlt gemacht. Denn während „Armageddon“ für seine zahlreichen Unwahrscheinlichkeiten oft belächelt wird, genießt „Deep Impact“ in wissenschaftlichen Kreisen bis heute einen guten Ruf. So gab etwa Sidney Perkowitz, Physikprofessor an der Emory University in Georgia, gegenüber Salon zu Protokoll:
„‚Deep Impact‘ bietet die beste Kombination aus wissenschaftlich weitgehend korrekten Inhalten, guten Spezialeffekten, einer dramatischen Geschichte und einem Blick darauf, was ein Kometeneinschlag für den Einzelnen und die ganze Welt bedeuten würde. Ich denke, er ist so nah an der Realität, wie es ein Science-Fiction-Film nur sein kann.“
"Deep Impact" plausibel, "Armageddon" unglaubwürdig
Und auch Clark R. Chapman, ein renommierter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Planetologie, hat nichts als Lob für das Katastrophendrama übrig (via Espinof.com) – vor allem im direkten Vergleich zu „Armageddon“:
„Wenn es jemals eine solche Bedrohung gäbe, beschreibt ‚Deep Impact‘ eine insgesamt plausible Abfolge von Ereignissen. […] ‚Armageddon‘ spielt zwar in der Gegenwart [Anm.: ‚Deep Impact‘ ist in einer nicht näher bestimmten, nahen Zukunft angesiedelt], zeigt aber eine vollkommen unglaubwürdige Geschichte und ein völlig unrealistisches Bild des herannahenden Himmelskörpers.“
Es lohnt sich also, „Deep Impact“ eine weitere Chance zu geben – zum Beispiel auf Netflix, wo es ihn aktuell im Streaming-Abo gibt. Und in der Zwischenzeit findet ihr im nachfolgenden Artikel eine ganze Reihe weiterer spannender Kinokassen-Duelle:
"Armageddon" vs. "Deep Impact" und über 50 weitere legendäre Kinoduelle: Wer gewinnt den Kampf der Zwillingsfilme?Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
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