TV-Premiere: Vergesst "50 Shades Of Grey" – in dieser skandalösen Literaturverfilmung geht's wirklich zur Sache!
Monta Alaine
Monta Alaine
Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

Mit „La Maison - Haus der Lust" könnt ihr am heutigen Montagabend im ZDF einen ungeschönten Blick in das noch immer tabuisierte Feld der Sexarbeit werfen.

Als „Fifty Shades of Grey" erschien, war der Hype riesig: Die Buchreihe von E. L. James verkaufte sich millionenfach, die Verfilmung spielte über eine Milliarde Dollar ein – und beides hatte einen Ruf von Verruchtheit und Tabubruch. Doch wer den Roman oder den Film tatsächlich las bzw. sah, der sollte schnell feststellen: So richtig gewagt war das Ganze nicht. Zwischen ein bisschen Lack und Leder, vielen intensiven Blicken und sich-auf-die-Lippen-beißender Protagonistin knisterte es weit weniger skandalös, als die Vermarktung es versprach.

Wer einen expliziteren und realistischeren Blick mag und anstatt einer weichgespülten Romantik-Fantasie über Machtspiele in tatsächliche Machtdynamiken blicken möchte, hat heute Abend die Gelegenheit, wenn „La Maison - Haus der Lust" um 22.15 Uhr im ZDF zu sehen ist. Danach wird der Film zudem 30 Tage lang zum kostenlosen Streamen in der ZDF Mediathek verfügbar sein. Alternativ könnt ihr den Titel auf Amazon Prime Video leihen bzw. kaufen:

Der Film basiert auf Emma Beckers Roman „La Maison"*, in dem sie in einem Berliner Bordell von Zimmer zu Zimmer und von Frau zu Frau führt. Das Buch ist inspiriert von ihren eigenen Erfahrungen, die sie zwei Jahre lang als Prostituierte sammelte – und ist entsprechend ungeschönt, offen und authentisch.

Darum geht es in "La Maison"

Und genau diese Authentizität ist es auch, die „La Maison - Haus der Lust" ausmacht: Die Provokation liegt nicht in der Nacktheit der Körper, sondern vielmehr in der Konfrontation mit nackten Tatsachen.

Wie auch die Romanvorlage, folgt der Film der Schriftstellerin Emma (Anna Girardot), die auf der Suche nach Inspiration für ihren neuen Roman von Paris nach Berlin gekommen ist. Zunächst aus Recherchegründen heuert sie in einem Bordell an – und stellt dort schnell fest, dass die Arbeit ihr Spaß macht. Sie begibt sich auf die Entdeckungsreise ihrer eigenen Lust und wird dabei auch mit ihren eigenen Grenzen konfrontiert...

Zwischen Lust und Abhängigkeit

„La Maison - Haus der Lust" lässt auch die dunklen Seiten des Gewerbes nicht unerzählt: Denn nicht alle Prostituierte haben den Luxus, ihren Job aus freien Stücken auszuüben und nicht immer sind alle Freier freundlich. Grenzüberschreitungen und Erniedrigungen bis hin zu Gewalt sind in der traurigen Realität Teil des Jobs.

Dabei glänzt „La Maison - Haus der Lust" nicht immer mit der Tiefe, die dem Thema geschuldet wäre. Die Figuren wie auch die Handlung kommen teilweise recht konstruiert daher, die Darstellungen kratzen an Klischees. Und doch gelingt es Annissa Bonnefont, die zuvor zwei Dokumentarfilme drehte, den Stoff im Spannungsfeld zwischen subjektivem, selbstbestimmten Blick und realistischem Einblick zu inszenieren.

Für mehr skandalöse Literatur(verfilmungen) empfehlen wir unseren Streaming-Tipp:

Heute Abend streamen: Bei diesem Ekel-Film aus Deutschland werden viele direkt abschalten – und das ist schade!

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