"Hoffentlich finden wir einen Weg": James Gunn spricht offen über Probleme für DCU-Action-Spektakel nach "Superman"
Björn Becher
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Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

Als neuer DC-Boss musste James Gunn in den vergangenen Monaten lernen, dass in Hollywood Pläne schnell mal hinfällig sind. In einem Interview räumte er jetzt ein, dass es bei manchen Projekten einfach schwer zu meisternde Herausforderungen gibt.

Warner Bros.

Im Rahmen einer großen Präsentation stellte James Gunn im Januar 2023 seine Pläne für das große DCU vor. Fünf Filme und fünf Serien sollten als erstes Kapitel unter der Überschrift „Gods & Monsters“ in das neue Universum einführen. Mit der Animationsserie „Creature Commandos“ und dem Kinofilm „Superman“ sind zwei der Titel bereits erschienen, mit „Lanterns“ und „Supergirl“ auch je eine Serie und ein Film auf dem Weg. Doch nicht alles geht so voran, wie damals von Gunn erhofft.

Bei mehreren Titeln stockt es. Andere wie der gerade in Produktion befindliche „Clayface“ sind plötzlich neu dabei, obwohl sie damals nicht auf der Agenda standen. Von „Gods & Monsters“ ist auch keine Rede mehr, nun spricht man von der „Superman Saga“. Offen hat James Gunn jetzt in einem Interview mit The New Blerd Order eingeräumt, dass es bei manchen Titeln einfach „eine Herausforderung ist, sie ins DCU einzubinden“.

Darum gibt es keine Neuigkeiten zu "The Authority"

Der zweite Film nach „Superman“, den James Gunn damals in seinem Ankündigungsvideo vorstellte, war „The Authority“. Und das düstere Action-Drama mit wahrscheinlich viel Effekte-Spektakel ist jetzt eines dieser Projekte, bei dem er Schwierigkeiten eingesteht. Bei der Comic-Con in San Diego im Juli umschiffte er das noch ein wenig. Da sprach er über Projekte, die aktuell in Arbeit sind, und nahm den Namen „The Authority“ kurz in den Mund, um direkt abzubrechen. „Da läuft es nicht so gut?“, fragte der Moderator nach, was Gunn mit einem Lachen quittierte, und lieber schnell zum nächsten Titel ging.

Gegenüber The New Blerd Order gestand er aber jetzt immerhin nicht nur die Herausforderung ein, sondern verbreitete auch etwas Optimismus: „Hoffentlich finden wir einen Weg“, glaubt er daran, nicht nur „The Authority“ zum Teil seines DCU machen. Auch die Comic-Reihe „Static Shock“ erwähnt er in diesem Zusammenhang.

Doch warum ist es eine Herausforderung? Beide Titel sind, wie Gunn feststellt, traditionell kein Teil des DC-Universums. Es sind eigentlich Comic-Reihen, die zuerst außerhalb der DC-Welt existierten. Damit unterscheiden sie sich tonal und auch von ihrem Ansatz in vielerlei Hinsicht von der DC-Erzählung. Gunn steht also vor einem schwierigen Spagat, sie in sein DCU zu integrieren, aber den Comic-Wurzeln der Vorlagen trotzdem treu zu bleiben.

"The Authority": Diese Truppe will James Gunn zum Teil des DCU machen

„The Authority“ erschien ursprünglich ab 1992 bei dem unabhängigen Kleinverlag Wildstorm Productions, der dann 1998 von DC Comics übernommen wurde, aber bis 2010 noch eigenständig agierte. Erst nach der Schließung des Verlags wurden ab 2011 nach und nach einzelne Figuren aus der Wildstorm-Welt ins DC-Universum integriert, wobei teilweise die alte Kontinuität ignoriert und verworfen wurde. Erst in den vergangenen Jahren spielte dabei auch „The Authority“ selbst wieder eine größere Rolle.

Die als ikonisch gefeierten Original-Comics handeln von einer höchst rücksichtslos agierenden Gruppe, die mit Superkräften ausgestattet ist. Sie kämpfen zwar wie die Justice Gang oder auch die Justice League gegen globale Bedrohungen, doch sie nehmen nicht nur einfach das Gesetz selbst in die Hand, sondern setzen ihre Macht gerne auch mal höchst rücksichtslos ein.

The Authority in  den Comics: Swift, Apollo, Doctor, Midnighter, Engineer, Jack Hawksmoor & Jenny Sparks DC Comics
The Authority in den Comics: Swift, Apollo, Doctor, Midnighter, Engineer, Jack Hawksmoor & Jenny Sparks

Vor allem lassen sie sich nichts sagen und nicht kontrollieren, verfolgen zudem teilweise radikale Ideen. So haben sie auch keine Probleme damit, politische Macht zu ignorieren oder sogar zu übernehmen. In einem legendären Comic-Event stürzen sie sogar die US-Regierung und ernennen sich selbst zu autoritäreren neuen Herrschern. Denn sie sehen sich als Retter und Verwalter einer gerechten Ordnung. So sind sie sogar bereit, individuelle Freiheiten und die Demokratie für eine vermeintliche bessere Welt einzuschränken.

Mit Angela Spica alias The Engineer (verkörpert von Maria Gabriela de Faría) wurde in „Superman“ übrigens bereits ein klassisches „The Authority“-Mitglied eingeführt – hier allerdings als Handlangerin von Lex Luthor (Nicholas Hoult) noch ganz eindeutig auf der „falschen“ Seite. Rund um sie könnte also eine solche Gruppe gebildet werden. Ein wichtiges Detail dazu sehen wir in „Superman“ schon. Schließlich glaubt sie selbst, für das Gute zu kämpfen und die Erde vor einer Alien-Bedrohung zu beschützen.

Welche Projekte im DCU alles aktuell so in Arbeit und Planung sind, stellen wir euch im folgenden Artikel vor:

Was kommt nach "Superman"? DC-Plan für die nächsten Jahre enthüllt – inklusive "Justice League"! [UPDATE]

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