Ich habe Big Sky angefangen, weil ich gehört hatte, dass die Serie von den Machern von Big Little Lies stammt – was mich neugierig gemacht hat. Außerdem spielt Katheryn Winnick mit, die ich als Lagertha aus Vikings sehr mochte. Leider hat sich sehr schnell gezeigt, dass Big Sky mit der Qualität und Tiefe von Big Little Lies überhaupt nicht mithalten kann.
Langatmig und uninteressant
Die Handlung zieht sich von Anfang an. Die Folgen wirken oft leer und spannungsarm. Ich habe sie irgendwann nur noch nebenbei geschaut, weil mich kaum noch etwas wirklich interessiert hat. Es fehlt an Struktur, Tempo und emotionaler Tiefe. Alles plätschert einfach so dahin.
Cody – eine Figur ohne Gewicht
Cody stirbt gleich in der ersten Folge – was mich nicht gestört hat, weil ich seine Figur ohnehin nicht besonders mochte. Aber dann wird in der Serie trotzdem immer wieder über ihn gesprochen, obwohl man ihn als Zuschauer überhaupt nicht kennt. Es gibt ein paar Rückblenden, aber nur zur Affäre – nicht zu seiner eigentlichen Persönlichkeit. Dadurch entsteht keinerlei emotionale Verbindung. Er wird immer wieder erwähnt, aber ohne Relevanz oder Wirkung. Das ist einfach unnötig und trägt nichts zur Geschichte bei.
Blakes Tod – ein völlig unnötiger Bruch
Noch unverständlicher ist der Umgang mit Blake – dem Mandanten, der sich an die Ermittlerin wendet. Plötzlich stirbt er mitten in der Staffel, völlig zusammenhangslos. Der Moment soll offenbar schockieren, wirkt aber einfach nur willkürlich. Es fehlt jede Grundlage, um diesen Tod nachvollziehen zu können oder als Teil einer durchdachten Story zu akzeptieren.
Falsches Titelbild und verfehlte Darstellung
Was mich zusätzlich gestört hat, ist das Titelbild auf Disney+. Es zeigt Cody – obwohl er nur in der ersten Folge auftritt und absolut keine zentrale Rolle in der Serie spielt. Dabei geht es in Big Sky ganz klar um zwei Frauen, um ihre Stärke, ihre Konflikte, ihre Ermittlungsarbeit. Die Serie stellt überwiegend weibliche Charaktere in den Mittelpunkt – auch mit einem gewissen Anspruch an Support und Empowerment. Und trotzdem ist auf dem Titelbild ein Mann zu sehen, den man kaum kennt. Das passt einfach überhaupt nicht zur inhaltlichen Ausrichtung der Serie und vermittelt ein völlig falsches Bild.
Fazit
Big Sky will ein spannendes Crime-Drama mit starken Frauenfiguren sein, verliert sich aber in langatmiger Erzählweise, oberflächlichen Charakteren und unlogischen Wendungen. Die wenigen Schockmomente wirken eher wie Lückenfüller als wie echte Spannung. Was bleibt, ist eine Serie, die viel verspricht, aber wenig hält.