Ein Zombiefilm, der den Geist des kompromisslosen, ironiefreien, auf "Realismus" getrimmten französischen Horrorfilms atmet. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen guten Subgenre-Beitrag. Die Befürchtung sollte sich dann auch bewarheiten. Eine Gruppe Brutalo-Cops will sich an einer Gangsterbande für den Mord an einem Kollegen rächen. Kaum angekommen im Banlieau-Plattenbau werden sie jedoch von den Gangstern entdeckt. Ihre eigentliche Sorge gilt aber bald nicht mehr den fiesen Gangstern, sondern den Untoten, die sich vor dem Haus versammeln und Einlass begehren. So müssen Cops und Gangster gezwungenermaßen zusammen den Kampf gegen die Zombies aufnehmen. Der Film hält sich nicht lange mit der Einführung der Charaktere auf und kommt recht schnell zur Sache. In dunklen Korridoren müssen es die nicht sonderlich sympathischen Charaktere mit besonders aggressiven Zombies aufnehmen. Im Gegensatz zu manch betagtem Zombie aus amerikanischen Produktionen sind die Untoten in "Die Horde" nicht so schnell unterzukriegen. Sie schreien, kratzen, grunzen und rennen als seien sie auf einem echt üblen Drogentrip. Hier unterscheidet sich "Die Horde" angenehm von sonstigen 08/15-Zombiefilmen, die mit schrecklicher Lieblosigkeit an die Inszenierung ihrer Untoten herangehen. Ansonsten ist "Die Horde" jedoch eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Als erstes sind die Charaktere und Schauspieler zu nennen. Auch wenn es in den Kontext des Films passt, Gangster und Cops in einem ähnlichen Licht zu zeigen und dieses Bild perfekt den Fatalismus des Films einfängt, fördert das nicht gerade die Spannung und den Nervenkitzel, wenn der Zuschauer überhaupt keine Gefühle und Emotionen aufbauen kann. Die mittelmäßigen Schauspieler erledigen den Rest. Hinzu kommen die so beliebten "politisch unkorrekten" Plattitüden, die vor allem der kriegserfahrene Plattenbau-Rentner von sich gibt. Diese Figur ist allerdings so over-the-top, dass es einfach nur noch ein Graus ist. Auch schlimm anzusehen ist der Schnitt und die Action-Choreographie. Die rasanten Prügeleien mit den Zombies sehen so aus, als seien sie einer 20er Jahre Stummfilm-Komödie entsprungen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen. Ebenso zum davonlaufen sind die Baller-Szenen. Wie so viele französische Horrorproduktionen will "Die Horde" alles und am Ende kommt nichts dabei raus, außer ein langweiliger Filmabend. Mag sein, dass sich der ein oder andere an den Gore-Szenen und der archaischen Action erfreuen kann, für einen sehenswerten Zombiefilm ist das jedoch zu wenig.