Der derbe (Sperma im Haargel, in den Zippverschluss eingezwickte Hoden!), aber auch schön romantische Spaßhit der Farrellys machte Cameron Diaz einst zum Star.
Früher fand ich diese kommerzielle Komödie "Made in Hollywood" toll, aber damals lag mir auch noch nicht viel an qualitativ hochwertigen Filmen. Heute hat sich vieles verändert, vor allem wie wir als Gesellschaft miteinander umgehen. Da war und ist "Verrückt nach Mary" ein ganz schlechtes Beispiel. Besonders für Menschen mit Behinderung ist dieser Film ein Schlag ins Gesicht. Aber trotzdem ist er auch nicht so schlecht wie ein Bully Herbig Film, ganz im Gegenteil. Mittelmäßiger Spaß aus Hollywood, das trifft es sicherlich gut.
Auch wenn viele die Komödie als epochal betrachten und sogar eine Golden Globe-Nominierung vorlag, muß ich ehrlich sagen, dass dieses Machwerk recht enttäuschend ist. Einzig der interessante Anblick der jungen Cameron Diaz bei ihrem "Durchbruch" konnte mich ein wenig interessieren, ansonsten dümpelt der mäßig originelle Plot mit seinem meist viel zu derben und nie intelligenten Humor sehr nahe am Vorbild recht dumpfer Highschool-Proll-Teenie-Komödien entlang. Da wundert einen wirklich, dass die Amerikaner dem ungleich humorvolleren Adam Sandler eine Goldene Himbeere nach der anderen zuschieben, wenn dieser Film glorifiziert wird. Oder soll man sich wirklich lange an hochklassige Szenen erinnern wie: 1. Ted klemmt sich auf dem Klo seinen Penis im Reissverschluss ein, 2. ein dümmlicher Detektiv furzt seine Angebetete an, 3. eine künstlich überbräunte Rentnerin mit Tina Turner-Perücke in Florida lässt sich von ihrem Hund abschlecken um dann noch oben ohne mit Hängebrüsten voyeurisiert zu werden, 4. Ted vermasselt selbst die einfachste Liebeserklärung, 5. ach, es geht immer so weiter. Und erinnert an das noch dümmlichere Geseiere von "Wayne´s World", das vermutlich auch nur Menschen unter Cannabis witzig finden konnten....
Über diesen albernen Klamauk konnte ich nicht lachen. Die „Komik“ beschränkte sich auf hektischen Slapstick, übertriebene Grimassen (Ben Stiller!) und Witze auf unterstem Niveau. Und selbst die waren überhaupt nicht komisch, da alle sehr vorhersehbar waren. Eventuell kann man mit einem gewissen Alkoholspiegel über diesen Film lachen. Dieser schreckliche Schwachsinn konnte mich jedenfalls nur langweilen. Billig.
Naja, doll war das nicht. Die Hauptschwäche liegt daran, dass der Film zu wenig Lacher aus der Handlung kreiert. Die Story selbst ist schlüssig und nett erzählt, einfach passend zu dem was der Film sein soll. Die guten Schauspieler retten den Film, Matt Dillon stach etwas hervor, da war sogar die Figur in sich richtig witzig. Noch einmal zu den Gags, politisch inkorrekt wäre auch noch im Rahmen des Anspruchs ok gewesen, aber diese Untergrenze wird leider deutlich mehr als einmal unterschritten, Spaß mit den Problemen Behinderter ist eben kein Spaß.
Ok, kann ich ja gar nicht objektiv sehen: für mich ist Cameron Diaz ohnehin eine der schönsten Frauen der Welt und wenn sie dann auch noch so einen Männertraum spielt wie hier … aber schön und gut, dass ist nur einer von vielen Gründen diesen Streifen zu mögen.Im Kern ist das ganze eine recht schöne Love Story (für Ben Stiller die Standardrolle als lieber Trottel die ihm ja auf den Leib geschneidert scheint), nur eben gespickt mit Gags die von den Regisseuren, den Farrelly Brüdern, zu erwarten sind und zum großen Teil Kultcharakter erreicht haben: der im Reißverschluß eingeklemmte Lümmel, die unter Drogen stehende Töle, die sonnenverkohlte Nachbarin Magda und vor allen natürlich die legendäre Spermaszene in der sich Cameron Diaz eben jenes ins Haar schmiert im Gedanken es sei Haargel. Das brauche ich doch eigentlich alles gar nicht erzäheln weil dieser Film denke ich mal zur Allgemeinbildung gehört, oder? Es gibt eine chaotische Love-Story, irre Wendungen und Gags, Romantik, dazu tolle Darsteller wie Ben Stiller, Cameron Diaz und der herrlich widerliche Matt Dillon – gibt’s denn irgendwen der diese Superkomödie noch nie gesehen hat?Fazit: Etwas alberne, aber wunderschöne Lovestory mit anstrengenden und genialen Gags in ungemein sommerlicher Atmosphäre – toll!