Da ich wusste, das die Hauptfiguren von echten Navy SEALs gespielt wurden, war ich sehr neugierig auf den Film und hatte auch keine schauspielerische Hochleistung erwartet. ABER: Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Das es sogar eine GOLDEN GLOBE® Nominierung gab, wundert mich nicht. Dieser Film ist besonders, das merkt man schnell an der Art wie er inszeniert wurde. Das fängt schon bei den beiden Regisseuren an, welche zuvor als Stuntmen gearbeitet haben und daher ein wirklich tolles Gespür haben für die Actionszenen. Aber auch die ruhigen Momente sind konstant in großartigen Bildern eingefangen. Man spürt das sich Scott Waugh und Mike McCoy sehr intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt haben und sie die gleiche Sprache der Navy SEALs sprechen, bei denen man nicht so leicht in diese eingeschworene Gemeinschaft rein kommt. Die Regisseure haben die SEALs komplett bei der Umsetzung mit einbezogen, so sind die Dialoge, die ganzen Operationen, die Durchführung absolut authentisch. Das Wenige, das durch den Mangel an schauspielerischen Fähigkeiten der SEALs verloren geht, wird durch die ehrlichen Darbietungen der Männer, die mit dieser Arbeit tatsächlich ihren Lebensunterhalt verdienen, und durch den packenden Kampfrealismus des Films mehr als wettgemacht. Ich habe bei dieser Darbietung nicht vermisst.
„Act of Valor“ konzentriert sich inhaltlich auf die Männer und ihre Mission die im Dienste ihres Landes ihr Leben riskieren. Dabei wird ein politischer Standpunkt umgangen was mir sehr gefallen hat. Mit einer großartigen Kameraführung ist man immer ganz nah am Geschehen, z.B. mit der Nähe einer Body-Cam oder gezielt ausgewählten (intimen) Kameraperspektiven. Auf diese Art zieht der Film einen in seinen Bann und und mit einer erstklassigen Lichtsetzung gelingt eine beeindruckende Bildersprache. Man bekommt eine Menge ausgezeichneter Kampf-Action völlig frei von CGI. McCoy sagte: „ Wir wollten den ersten authentischen Actionfilm machen. In diesem Film gibt es also keine CGI, sondern ziemlich viel Live-Feuer.“ Das ist auf eindrucksvolle Weise gelungen. Ein großes Kompliment an Kameramann Shane Hurlbut.
Manche nennen den Film Propaganda für das Militär. Die Filmemacher bestreiten, dass das Projekt jemals als Rekrutierungsfilm für die Marine gedacht war. Sie wollten die Opfer zeigen, die diese Männer bringen und das Risiko, das dieser Job mit sich bringt. Es ist was es ist, aber man könnte auch Stolz mit Propaganda verwechseln. Freiheit ist das Recht, alles in Frage stellen und anzweifeln zu dürfen, aber es ist der Soldat, der tatsächlich dafür kämpft, genau diese Freiheit zu gewährleisten, die alle anderen nutzen. Wenn man auf etwas Stolz ist, wird man immer versuchen es von seiner besten Seite zu zeigen, so ist es auch mit Filmen über Ärzte, Feuerwehrleute oder Polizisten.
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Fazit:
Ausgezeichnet - „Act of Valor“ liefert spektakuläre und wirklich spannungsgeladene Action und lässt uns die einzigartigen Fähigkeiten der Navy SEALS schätzen.