Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Erreur : review introuvable ou mal formée.
Erreur : review introuvable ou mal formée.
Erreur : review introuvable ou mal formée.
Erreur : review introuvable ou mal formée.
Markus Zeller
20 Kritiken User folgen
2,0
Veröffentlicht am 15. Dezember 2024
Der klischeehafte Gesetzlosenwestern spielt in einem düsteren Szenario. Ob es so etwas wirklich hat geben können sei dahingestellt. Zu viel stumpfe Gewalt trübt die unschuldige Unterhaltung, was man jedoch bei diesem Film wohl nicht anderst erwarten kann. Schauspielerisch nichts negativ auffälliges, auch Langeweile will keine aufkommen.
Dieser Neowestern hat alle Qualitäten der guten alten Klassiker von Sergio Leone oder Fred Zinnemann. Eine ausgezeichnet Kameraarbeit setzt die Handlung in wunderbare Bilder um (z.B. die Durchschüsse durch eine Bretterwand mit Sonnenscheineffekt). Dabei folgt die Handlung eigentlich dem üblichen Rachemuster. Der dänische Einwanderer Jon (Mads Mikkelsen) verliert seine Familie durch Strauchdiebe, die für den Oberbösewicht Delarue (Jeffrey Dean Morgan) arbeiten. Ein Rachefeldzug beginnt. Was die Brutalität angeht kann es dieser Western durchaus mit den Vorbildern aus der Italo-Ecke aufnehmen. Die Dialoge zeigen Niveau und enthalten bisweilen sogar etwas Zynismus. Und die Promiriege der Darsteller kann sich sehen lassen. Da gibt es den opportunistischen Bürgermeister Keane (Jonathan Price) der ebenso für Delarue arbeitet wie der Korse (hier eher unbedeutend Eric Cantona). Das bittere Ende von Jons Bruder Peter (Mikael-Beck-Persbrandt) verstärkt noch das Bild von Delarue, genau wie die Behandlung von Madelaine (Eva-dieTräumer-Green), seiner ‘Prinzessin‘ – wie Delarue sie nennt. Die Spannung bleibt hoch. Am Ende ist alles bereitet und man kann Jons Racheorgie mit Genugtuung anschauen. Ehe Jon und Madeleine davonreiten, zieht sich die Kamera diskret zurück und wirft einen letzten Blick auf eine Ölpumpe: die Zukunft der Gegend. Und der Titel? Bleibt unverständlich. Hier wird keiner erlöst, gerettet oder findet sein Heil. Aber sonst ist der Film ganz große Klasse. Dabei hat Regisseur Kristian Levring bis dato erst eine Handvoll Filme gemacht.
Spannender Spätwestern der besonders in der ersten Hälfte tolle Nacht- und Landschaftsaufnahmen bietet. Darnach mündet er in typische Kamerafahrten, wobei Schauspieler und Story weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Natürlich wird nichts Neues erzählt, dazu gibt es schon zuviele Western. Dennoch ist der Film absolut sehenswert und oft besser als viele andere (gerade aus Hollywood stammende) Western!
Dieser Film hat nur einen großen Nachteil: sein Marketing. Das Genre Western ist an sich ein gutes Thema, aber eben eins daß nur von entsprechenden Fans gemocht wird und von der breiten Masse eher gemieden und vermieden wird. Als dänisch-britische Produktion die nichtmal in den USA sondern in Afrika gedreht wurde hat es der Film dann gleich nochmal schwerer. Und das ist sehr schade in diesem Falle weil auch dieser Film es schafft sein Thema und sein Inhalt sehr logisch „herunter“ zu rechnen: im Kern ist es eine einfache Rachestory in dem ein Mann den Mord an seiner Familie rächt und sich aus diesen Vorgängen eine furchtbare Gewaltspirale ergibt. Besonders gelungen finde ich das plausible Vorgehen einiger Charaktere, da ist es nicht mit simpler schwarz/weiß Malerei getan sondern man muß für sich selbst festlegen wie sehr man das Handeln einzelner Figuren gutheißt oder mißbilligt. Dieses, versehen mit knallharten Shootouts, hohem Leichenberg und Stars wie Mads Mikkelsen und Eva Green in den Hauptrollen ergibt am Ende glatt einen Film der sich richtig lohnt.
Fazit: Grausam brutal und doch effizient auf den Punkt gebracht – harter Western der wohl sein Publikum nicht finden wird