Der Film ist die reinste Verballhornung von Alkoholkonsum in einem absolut durchschnittliches Setting, getragen von völlig durchschnittlichen Alltagsszenen, die über das übliche TV-Niveau dann auch nicht hinaus reichen.
Der Film wird einzig und allein von der Präsenz seiner vier Protagonisten getragen, die zur üblichen Besetzung dänischer Filme gezählt werden dürfen, und die längst ihre Klasse bewiesen haben und hier dann auch professionell wieder abrufen.
Und dennoch: selten habe ich mich in einem dänischen Film so gelangweilt!
Der Film ist die verzweifelte Suche nach der Legitimierung des Trinkens ohne die Folgen groß zu thematisieren. Auf der Metaebene zeigt es die tragische Vorstellung der Macher, dass es nur noch mit Drogenkonsum gelingen kann, sich aus einem selbstgestrickten, gesellschaftlichen Korsett zu lösen, um den Traum der Freiheit verspüren zu können.
Ein Offenbarungseid von Thomas Vinterberg und das Scheitern der Idee jedes intrinsischen Glücks!
Darin liegt dann wohl das tragische dieser Tragik-Komödie, ansonsten gibt es jetzt im Teil der Komödie, nicht so viel zu lachen.
Selbst nach einem "Black Out"-Besäufnis, werden Grenzüberschreitungen als"lustige" Streiche inszeniert, um an nächsten Tag sind alle wieder schnell am Start. Am Ende sind die meisten glücklicher als zuvor (auch wenn es zwischen drin mal kurz bei jedem etwas hackt)
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Am Ende bleibt die Erkenntnis: Mit ein bisschen Sprit kriegt (fast) jeder sein Leben wieder auf die Reihe. Alkoholiker an sich werden als Kollateralschaden der harmlos, berauschenden Lebensfreude hingenommen, ein kurzes Innehalten und schon geht's in die Schlussszene. Diese ist ein so absolut blödsinniges "Abfeiern" und rückt Jugend und Alkohol in eine stumpfsinnige Symbiose, als kämen die Alkoholiker von morgen nicht eben gerade aus einer solchen gesellschaftlichen Fetischisierung, und soll wohl eine Art Huldigung an den den "Alkohol" darstellen.
Aggressivität, die immer länger werdenden Phasen aus kurzzeitigem Alkoholkonsum und viel längerer Destruktion und körperlicher Regeneration, werden vollkommen ausgeblendet.
Naiver geht es nicht.
(P.S.: ... selten auch so eine unreflektierte Rezension des Filmstarts-Teams gelesen)