Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bekommt Louise Violet (Alexandra Lamy) den Auftrag, Paris zu verlassen, aufs Land zu gehen und dort eine neue Schule zu eröffnen. Der politische Wille der Zeit: Jeder soll lesen und schreiben können – auch die Familien der armen Landbevölkerung. Dort angekommen, gerät Louise schnell in den Konflikt mit der Realität. Denn die bittere Wahrheit ist: Die Ernte ist ohne die Kinder nicht zu machen und ohne Kinder keine Schule. Doch Louise will nicht aufgeben. Mit dem Bürgermeister Joseph (Grégory Gadebois) zur Unterstützung an ihrer Seite willigen schließlich doch einige Eltern ein, ihre Kinder die Schulbank drücken zu lassen. Als jedoch Louise von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, droht das ganze Vorhaben schon wieder zu scheitern...
Gute Lehrer*innen sind eben perfekte Kino-Held*innen
Von Jörg Brandes
Vorbildliche Lehrkräfte haben im Kino derzeit Konjunktur. In „Willkommen in den Bergen“ lässt sich ein Pädagoge aus Rom in ein Abruzzen-Dorf versetzen und kämpft dort um den Erhalt einer Minischule. Im Drama „Der Lehrer, der uns das Meer versprach“ versucht der Protagonist, in einer spanischen Provinz reformpädagogische Ideen umzusetzen. Die Geschichte nach wahren Begebenheiten spielt kurz vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs 1936. Ein sehenswertes Beispiel aus dem vergangenen Jahr war zudem der ebenfalls auf Tatsachen basierende Film „Radical“, in dem ein Ersatzlehrer den Schülerinnen und Schülern einer problematischen sechsten Klasse in der mexikanischen Grenzstadt Matamoros mit seinem unkonventionellen Unterricht Spaß am Lernen vermittelt und eigenständiges Denken beibringt.„Louise und die Schule der Freiheit“ reiht sich in diesen Reigen zwanglos ein. Story und Personal sind in diesem Fa
Nachdem ich dieses ruhig-eindrucksvolle historische Drama gesehen habe, bin ich etwas erstaunt, wie selten das hier behandelte Thema medial und filmisch behandelt wird. "Louise Violet" - so ist der Originaltitel - ist weniger eine Biographie als eine Gesellschaftskritik, die wirklich zum Nachdenken anregt. Die Figuren sind stark und Alexandra Lamy überzeugt in der Hauptrolle. Ein sehenswerter und origineller Film.
Auch wenn "Louise und die Schule der Freiheit" nicht direkt auf wahren Begebenheiten basiert, so ist die Handlung um die Lehrerin Louise Violet (Alexandra Lamy) stark an den historischen Begebenheiten in Frankreich Ende der 1880er orientiert: Hintergrund der Handlung bietet vor allem die Bildungsoffensive des damaligen französischen Ministerpräsidenten Jules Ferry, der in den 1880ern Gesetze für die Ermöglichung eines landesweiten öffentlichen Sc Mehr erfahren
Auf der Suche nach der französischen Identität
Regisseur und Autor Éric Besnard beschreibt im Presse-Dossier zu seinem Film "Louise und die Schule der Freiheit", dass er in seinen letzten Filmen eine Art filmische Reise durch sein Heimatland Frankreich auf der Suche nach den Besonderheiten der französischen Lebensart unternimmt. Für ihn zählt damit das Drama um die Einführung der Schulpflicht in den 1880er Jahren zu einer ganzen Reihe an Filmen über die französische Geschichte und Identität, Mehr erfahren