Was uns verbindet: Kritiken

In Frankreich im Frühling gesehen: ein sehr schöner, trauriger aber hoffnungsvoller Film. Pio Marmai und Valeria Bruni-Tedeschi passen perfekt zu ihren Charakteren. Es ist nie übertrieben, immer recht gut getroffen. Wärmste Empfehlung!

Als ihre Nachbarn bei Sandra (Valeria Bruni Tedeschi) vor der Tür stehen, ändert sich das Leben der Mittfünfzigerin schlagartig. Alex (Pio Marmaï) bringt seine Frau Cécile (Mélissa Barbaud), ins Krankenhaus. Sie bekommt ihr zweites Kind. Allerdings ist die Betreuerin für den 6-jährigen Sohn Elliot (César Botti) ausgefallen. Sandra soll auf ihn aufpassen.
Sie hat eigentlich mit Kindern nichts am Hut – sie betreibt eine feministische Buchhandlung. Aber sie kann die Situation gerade nicht ändern.
In der Klinik kommt es zur Tragödie. Cécile stirbt während der Geburt. Alex ist mit dem Baby Lucille nun ganz allein.
Mehr und mehr wird Sandra in das Leben der nachbarlichen Familie mit reingezogen. Für Elliott und Alex wird sie eine wichtige Person – und sie hat plötzlich eine neue Familie. Was nicht ohne Reibereien vonstatten geht.

Zwei Jahre verfolgen wir als Zuschauer, wie es Sandra, Alex, Elliott und den vielen angehörigen geht. Es gibt neue Lieben, Trennungen, Eifersüchteleien. Und immer geht es um die Frage, „Was uns verbindet“. So heißt auch der Film von Carine Tardieu.
Wie es der Titel schon sagt, beschäftigt er sich mit Beziehungen. Welche sind uns wichtig, und welche Art von Beziehung haben wir eigentlich? Und wieso sollte man sich hin und wieder auf neue Konstellationen einlassen? Und wieso muss man manchmal auch loslassen können?
Valeria Bruni Tedeschi spielt Sandra, die sich ins nachbarliche Leben reinziehen lässt. Erst genervt, aber irgendwann ist der Bann gebrochen, wenn einem ein 6-Jähriger irgendwie ans Herz wächst.
Nichtsdestotrotz zerfranst die Geschichte zum Ende hin etwas, es droht, dass er den roten Faden etwas verliert, auch weil nicht klar ist, warum Sandra bestimmte Entscheidungen trifft.
Dennoch ist „Was uns verbindet“ ein warmherziges Stück über eine Familie, die sich ihr Glück zurückholen muss.