„Kill 'Em All“ heißt nicht nur das erste Album von Metallica. Es ist auch der englischsprachige Originaltitel eines hierzulande unter dem Titel „Tötet sie!“ veröffentlichten Actioners mit B-Movie-Superstar Jean-Claude Van Damme. Angesichts der schieren Flut von Werken, für die der belgische Spagatkünstler seit den 1980ern vor der Kamera stand, ist es kein Wunder, dass der eine oder andere davon selbst bei seinen treuen Fans schon mal unter dem Radar durchfliegt. Beim am Abend als „Kill 'Em All - Tötet sie!“ im Free-TV laufenden FSK-16-Kracher von 2017 verhält es sich genau so.
Klar, die arg verschachtelt erzählte, dafür ganz schön blutig und brutal umgesetzte Chose ist weit davon entfernt, ein Meisterwerk zu sein. Zumindest streckenweise kann der Mix aus Kugelhagel, Klopperei und Konversationen mit JCVD als Einzelkämpfer (plus gelegentlicher Unterstützung von seiner Krankenschwester) aber durchaus Spaß machen.
„Jean-Claude van Damme: Tötet sie!“ läuft am heutigen 23. April 2025 um 23.05 Uhr auf Nitro. Falls ihr den Termin verpassen solltet oder ohnehin keinen Bock auf Werbung habt, könnt ihr euch den Film als Blu-ray, DVD beziehungsweise kostenpflichtiges Video-on-Demand zulegen:
Van Dammes primärer Widersacher wird vom aus der Schweiz stammenden Martial-Arts-Fighter Daniel Bernhardt („John Wick“) verkörpert. In weiteren wichtigen Parts sind außerdem Autumn Reeser („O.C., California“), Peter Stormare („Fargo“) und María Conchita Alonso („Predator 2“) zu erleben.
Einiges an Schwächen, aber die Action stimmt
Das „Allein gegen alle“-Szenario gehört spätestens seit „Stirb langsam“ mit Bruce Willis zu den populärsten Subgenres im Action-Sujet. Mit dem Beginn der „John Wick“-Reihe ist das Ganze dann aber nochmal auf ein neues Level angehoben worden – sowohl in Bezug auf seine Popularität als auch was die Skurrilität der Situationen angeht, in denen sich die jeweilige Ein-Mann- oder zuletzt auch immer häufiger die Ein-Frau-Armee wiederfindet.
„Kill 'Em All - Tötet sie!“ bietet keine wirklich originellen Ideen oder gar echte Neuerungen. Die vielen Rückblicke und Flashforwards sollen die Motive der einzelnen Figuren verschleiern und so für Spannung sorgen. Dies gelingt aber nur sehr bedingt, da schnell klar wird, dass die Verhörszenen alle nach demselben Muster ablaufen. Und auch die meisten der eingeschobenen Flashbacks sind schlicht überflüssig. Schließlich beleuchten sie immer nur die Vergangenheit von Bösewichten, mit denen Van Dammes schwer gezeichneter Antiheld dann in der Gegenwart recht flott kurzen Prozess macht.
Highlights des Films sind weder die Dialoge noch die bemüht wirkenden Twists in der Handlung, sondern die Nahkämpfe – speziell die zwischen Van Damme und Daniel Bernhardt beziehungsweise seinem Sohn Kristopher Van Varenberg („Six Bullets“). Dabei geht es deftig zur Sache und die Action-Legende muss erstaunliche Nehmerqualitäten aufbieten. Regiedebütant Peter Malota kann derweil zeigen, wo seine Kompetenzen liegen. Schließlich ist der Albaner seit über drei Dekaden als Stuntman und Kampfkoordinator tätig. Dabei arbeitete er immer wieder mit Jean-Claude Van Damme – unter anderem in Klassikern wie „Geballte Ladung“ und „Universal Soldier“.
"Kill 'Em All - Tötet sie!": Das ist die Story
Im Anschluss an eine heftige Schießerei wird ein Unbekannter, der sich unter starken Schmerzen nur als Philip (Jean-Claude Van Damme) vorstellt, in die Notaufnahme eingeliefert. Doch noch bevor er in dem kurz vor der Schließung stehenden Krankenhaus komplett verarztet werden kann, spürt ihn eine Gang Krimineller auf, die ihm nun endgültig den Garaus machen will.
Sofort fliegen auch hier die Kugeln und dazu wird geschlagen, gestochen und getreten, was das Zeug hält. In dem Gemetzel weiß sich Philips Krankenschwester Suzanne (Autumn Reeser) tatsächlich zu behaupten und muss anschließend zwei FBI-Agent*innen (Peter Stormare, Maria Conchita Alonso) Rede und Antwort stehen. Bei dem Verhör stellt sich heraus, dass eine großangelegte, internationale Verschwörung zu einem skrupellosen Rachefeldzug hinter all dem Chaos steckt …
JCVD ist körperlich noch immer erstaunlich gut drauf. Zu seinen besten Zeiten war er allerdings eine echte Maschine. Kein Wunder, dass einer seiner größten Action-Konkurrenten keine Lust hatte, sich von dem Belgier vermöbeln zu lassen:
"Er machte einen Rückzieher": Action-Star wollte nicht einmal für 20 Millionen gegen Jean-Claude Van Damme kämpfen*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
