"Ich habe den Film nie gesehen, aber er muss schrecklich sein": Michael Caine blickt auf einen der größten Flops seiner Karriere zurück
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Vor 37 Jahren war Michael Caine in der dritten Fortsetzung eines legendären 70er-Jahre-Meisterwerks zu sehen, die von der Kritik in den Boden gestampft wurde. Doch der „The Dark Knight“-Star hatte gute Gründe, die Rolle anzunehmen.

Universal Pictures

Michael Caine ist eine lebende Schauspiel-Legende: Bevor er 2023 im Alter von 90 Jahren seinen Ruhestand verkündete, hat der Brite in mehr als 160 (!) Filmen mitgespielt – darunter Klassiker und Kassenhits wie „Die Brücke von Arnheim“, „Dressed To Kill“ oder Christopher Nolans „The Dark Knight“-Trilogie.

Insgesamt sechs Mal konnte Caine auf einen Oscar hoffen, zwei Mal hielt er die begehrte Goldtrophäe in seinen Händen – jeweils als Bester Nebendarsteller in Woody Allens „Hannah und ihre Schwestern“ sowie der Literaturverfilmung „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ (die ihm aus einem ganz bestimmten Grund besonders wichtig ist). Drei Golden Globes hat der „Interstellar“-Star ebenfalls in seinem Regal stehen.

Ja, Michael Caine ist ein begnadeter Charakterdarsteller und kann mit Stolz auf seine sieben Jahrzehnte umfassende Laufbahn zurückblicken – doch natürlich sammelt sich in einer so langen Zeit auch so mancher Film an, der nicht zu den Höhepunkten der Kinogeschichte gezählt werden kann. Dazu gehört beispielsweise ein Steven-Seagal-Actioner, den Caine in einer schwierigen Phase seiner Karriere gedreht hat. Auch auf den Bienen-Horror „Der tödliche Schwarm“ ist der Mime nicht gut zu sprechen

… ebenso wie auf einen anderen Tier-Horrorfilm, für den er im Jahr 1987 vor der Kamera stand:Der weiße Hai – Die Abrechnung“, der dritten Fortsetzung von Steven Spielbergs bahnbrechendem Thriller-Meisterwerk – und aus guten Gründen der bis dato letzten.

Denn der unter der Regie von Joseph Sargent („Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“) entstandene Film erhielt durch die Bank weg unterirdische Kritiken – die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes etwa zählt gerade einmal 2 (!) Prozent an positiven Rezensionen! Zudem blieb er mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 52 Millionen US-Dollar (gegenüber einem Budget von 23 Millionen) auch an den Kinokassen unter den Erwartungen des Studios.

Caine hat von Vornherein geahnt, dass der Film nichts wird. Doch Mitte der 1980er-Jahre wollten er und seine Familie von Los Angeles zurück nach England ziehen und sich zu diesem Zweck ein Haus in Oxfordshire bauen lassen. Die Kosten schnellten bald in unvorhergesehen Höhen – und da kam ein Gehaltsscheck von 1,5 Millionen US-Dollar für „Der weiße Hai 4“ gerade recht!

In einem fürs australische Fernsehen geführten Interview hat der gebürtige Londoner augenzwinkernd über den Flop und seine damalige Motivation gesprochen: „Ich habe den Film nie gesehen, aber nach allem, was man hört, muss er schrecklich gewesen sein. Aber ich habe das Haus gesehen, das er gebaut hat, und das ist großartig.“ Zudem bedeuteten die Dreharbeiten in der Karibik auch eine Art Gratisurlaub für ihn und seine Familie.

Der Schauspieler weiß also sehr wohl um die mäßige Qualität des Films, aber von Reue kann trotzdem keine Spur sein. Am Herzen liegen wird ihm „Der weiße Hai 4“ sicherlich trotzdem nie – ganz im Gegensatz zu einem anderen Film, der Mitte der 1960er-Jahre James Bond Konkurrenz machen sollte und mehrere Fortsetzungen nach sich zog:

"Der Film, der mir am meisten am Herzen liegt": Dieser Thriller ist "The Dark Knight"-Star Michael Caine ganz besonders wichtig

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