Wer an Robert De Niro denkt, hat wohl sofort eine ganze Reihe von Meisterwerken der Filmgeschichte im Kopf: von „Der Pate II“ über „Taxi Driver“ und „Es war einmal in Amerika“ bis hin zu „GoodFellas“, „Heat“ oder „Jackie Brown“. Doch die lebende Hollywood-Legende hat in ihrer 60 (!) Jahre umfassenden Karriere in über 100 Filmen mitgespielt – und bei einer solchen Menge ist natürlich klar, dass nicht jeder einzelne davon ein Kassenhit oder Meilenstein der Kinogeschichte sein kann.
Ein Thriller mit Al Pacino beispielsweise fiel nicht nur beim Publikum durch, auch De Niro selbst bereut den Film bis heute. Sein Regiedebüt wiederum wurde zwar von der Kritik gelobt, am internationalen Box Office schnitt das Drama aber so schlecht ab, dass De Niros Zukunft hinter der Kamera lange Zeit in den Sternen stand. Und dann sind da noch zahlreiche Direct-to-DVD-Filme wie „Freelancers“ oder „Killing Season“, mit denen sich der „The King Of Comedy“-Star in den 2010er-Jahren seine Brötchen verdient hat.
Auch im Jahr 2009 war De Niro in einem Film zu sehen, der im Kino baden ging: Die Rede ist von „Everybody's Fine“, einem Remake der italienischen Tragikomödie „Allen geht's gut“ (1990), das bei einem Budget von 21 Millionen US-Dollar weltweit gerade einmal 15,9 Millionen einspielen konnte. Darin ist der 81-Jährige als Frank Goode zu sehen, der kaum noch Kontakt zu seinen vier Töchtern und Söhnen (u.a. Drew Barrymore und Sam Rockwell) hat. Als seine Frau verstirbt, organisiert er ein Familientreffen – doch keines seiner Kinder kann kommen. Um ihnen wieder näherzukommen, macht er sich kurzerhand selbst auf eine Reise, die ihn quer durch die Vereinigten Staaten führt und unverhoffte Wahrheiten offenbart...
"Everybody's Fine" wurde schlecht beworben – findet Robert De Niro
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik bekommt „Everybody's Fine“ solide 3 von 5 Sternen, wobei es im Fazit heißt: „[...] Regisseur Kirk Jones gewinnt […] sicherlich keinen Innovationspreis, trotzdem gefällt sein gefühlvolles Familiendrama mit seiner ruhigen Art und einem gut aufgelegten Ensemble.“ De Niro würde den Film wohl noch ein bisschen höher einschätzen: Im Interview mit Cigar Aficionado weigerte er sich zunächst, die Frage nach seinem persönlichen Favoriten in seiner Filmografie zu beantworten …
… bevor er dann überraschend nicht etwa auf „Hexenkessel“ oder „Casino“, sondern auf „Everybody's Fine“ zu sprechen kam: „Ich sage nicht, dass es der beste Film ist, aber es war ein Film, der mir sehr viel bedeutet hat“, so De Niro. „[Der Verleih] hat bei dem Vertrieb des Films keine gute Arbeit geleistet. Sie haben ihn schlecht beworben.“
Der Schauspieler gibt also mangelhaften Marketing-Maßnahmen die Schuld daran, dass der Film nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er seiner Meinung nach verdient hätte. Wenn ihr ihn nachholen wollt, könnt ihr ihn euch für einen schmalen Taler als kostenpflichtiges VoD bei Amazon Prime Video leihen:
Wisst ihr eigentlich, dass De Niro seinen ersten Leinwandauftritt als Komparse in einem französischen Drama hinlegte? Wenn ihr euch dafür interessiert, wie die Karriere des Hollywood-Veteranen ihren Anfang nahm (und die Szene sehen wollt, in der das Publikum zum allerersten Mal einen Blick auf den späteren Giganten erhaschen konnte), dann legen wir euch auch den nachfolgenden Artikel ans Herz:
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